Frühsommerlicher Gang um’s Zeitloch

Im November habe ich euch gezeigt, wie es rund um’s Zeitloch im Spätherbst ausschaut, ich hatte versprochen, auch Frühlingsbilder zu zeigen. Heute machen wir denselben Weg im Frühsommer. Die Bilder stammen alle von Anfang Juni bis Mitte Juli 2010.

2011_ZL_0awzRecht unauffällig fügen sich die beiden sanften Hügel mit der dazwischen liegenden Senke in den Garten ein.

Erst von etwas näher kann man erkennen, dass sich zwischen den Hügeln tatsächlich ein Bauwerk befindet.

2011_ZL-1awzDie „Rückwand“ der kreisförmigen Senke ist eingesponnen von Spindelstrauch und einer Staudenclematis.

2011_ZL-1bwzÜber das Mauerwerk hinweg sieht man bis zum Gartenzaun, der mittlerweile von von Sträuchern halbwegs verdeckt ist.

2011_ZL-1cwzWir gehen weiter am anschließenden Zeitlochhügel entlang und biegen dann links ab.

2011_ZL-11wzLinks das Hügelbeet, das an das Bauwerk anschließt und sanft zum Weg hin abfällt, rechts ein Beet mit Rosen und Stauden.

2011_ZL-12wzVorbei an den Duftrosen müssen wir jetzt links abbiegen durch die beiden Tore.

Oder wir nehmen nach dem Zeitloch-Hügel den parallel führenden Weg zwischen Gemüsegarten rechts und dem Stauden- und Rosenbeet linker Hand.

2011_ZL-13wzAuch hier müssen wir dann links abbiegen, um durch die beiden Tore Richtung Zeitloch abzuzweigen.

2011_ZL-14wzDie Tore sind mit zwei Weinreben und einer Clematis bewachsen. Wir konnten schon viele Trauben in den letzten beiden Jahren ernten.

2011_ZL-16wzNach den beiden Toren, auf dem scherzhaft „Piazza Camino“ genannten Plätzchen, müssen wir links abbiegen…

2011_ZL-15wz… und gelangen zum Eingang ins Zeitloch.

2011_ZL-17wzDie Clematis hängt ein wenig über den Rand und nimmt der Mauer optisch die scharfe Kante.

2011_ZL-18wzÜberall drängen die Pflanzen, die an den beidseitigen Hügeln wachsen, über den Rand und verbinden das Drinnen mit dem Draußen.

2011_ZL-19wzDer Boden zwischen den Hockern und der Feuerschale ist mittlerweile recht dicht mit Teppichthymian bewachsen. Das Mauerwerk speichert die Sonne und gibt sie an kühleren Abenden langsam wieder ab. So lässt es sich lange aushalten!

2011_ZL-20wzGehen wir aber über die Stufen wieder hinauf.

Geradeaus führt ein kleiner Holzsteg über den Bachlauf geradewegs zum Sitzplatz im Rosenpavillon.

2011_ZL-21wzEin wenig links davon, unter den alten Kiefern, kann man gemütliche Stunden mit dem Blick auf den kleinen Teich verbringen.

2011_ZL-22wzEin paar Schritte rechts vom Zeitlochausgang steht meine Badewanne für die heißen Sommertage.

2011_ZL-23wzÜber die Entstehung unseres Zeitlochs könnt ihr hier nachlesen und dann einfach immer den Links am Ende der Beiträge folgen.

Tomatenplanung 2011

Ein Kraftakt ist vollbracht: Die Paradeiserplanung für dieses Jahr ist fertig.

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Links oben „Caspian Pink“, rechts oben „Greenwich“, links unten „Valencia“, rechts unten „Noire de Russe“

Jedes Jahr vermehren sich die Paradeisersorten in meiner Samenschublade geradezu auf magische Weise. Liebe Menschen schicken und schenken mir Samen oder bringen mir Paradeisersorten mit, die in den Gärten ihrer Verwandtschaft gedeihen, manchmal kann ich mich selber nicht zurückhalten und kaufe mir die eine oder andere Sorte oder ertausche sie über Blogbekanntschaften, Foren und Samentauschpakete. Auf diese Weise wird die Auswahl von Jahr zu Jahr schwieriger. Ich will ja meine Lieblingssorten wieder anbauen, trotzdem neue Sorten erkunden und von allem etwas: rote, orange, gelbe, grüne, braune, weiße, gestreifte, innen marmorierte, süße, säuerliche, milde, weiche, feste, große, kleine und winzige Paradeiser. Ja, ja, als Liebhaberin von Paradeisern hat frau ein schweres Leben.

2011 werde ich folgende Sorten anbauen:

Fleischtomaten:
Caspian Pink
Dunkelviolette Indische Fleischtomate
German Gold
Giant Green Zebra
Greenwich
Mariannas Peace
Noire de Russe
Togo Trefle
Valencia
Vogts Bulgarische Fleischtomate

Stabtomaten:
Die kleinen Mohren
Gelbe von Thun
Green Zebra
Mallorquinische Hängetomate (tomaquet de penjar)
Moneymaker
Moskovskij Delikates
Polnische von Rosa
Ranktomate von Carnica
Roma
San Marzano
Schimmeig Creg
Striped Roman
Striped Turkish
Tangella
Zahnradtomate

Cocktailtomaten:
Bianca (auch Bianca Cherry)
Black Cherry
Goldita
Isis Candy
Johannisbeertomate gelb
Johannisbeertomate rot
Sun Drop

Ampeltomaten:
Ampeltomate rosa
Green Sausage
Himbeerrose
Minibel
Pendulina
Tumbling Tom Red

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„Tangella“, ein absoluter Massenträger und sehr robust

Mit der Aussaat lasse ich mir aber wie immer bis zur ersten Märzwoche Zeit.
Über die Tomatenaussaat habe ich schon vor zwei Jahren aufgrund häufiger Nachfragen einen Artikel geschrieben:
Tomatenaussaat – einige Tipps

Habt ihr schon eure Sorten für dieses Jahr ausgewählt?
Ich bin natürlich neugierig, welche Paradeisersorten in den Gärten meiner LeserInnen wachsen!

Rückblick: Hochbeetsaison 2010

Im Herbst 2009 haben wir aus unseren alten Zaunbrettern ein großes Hochbeet in einem bisher recht ungeliebten Teil des Grundstücks gebaut. Über den Hochbeetbau und die Umgestaltung habe ich im September 2009 einen eigenen Beitrag geschrieben.

Im Frühling 2010 verwerteten wir die letzten Reste des alten Zauns, um auch noch ein kleines Hochbeet auf der linken Seite des Wegs zu bauen.

2011-01-28_02wzBefüllt wurde es wie das lange Hochbeet: Unten grober Strauch- und Baumschnitt, dann Häckselmaterial, obenauf dann „gebrauchte“ Erde aus den Tomatentöpfen des letzten Jahres.

Die alte Forsythienhecke, die auf dem unteren Bild so schön blüht, haben wir nach der Blüte heruntergeschnitten auf 20 cm, sie soll nun ganz schmal und recht niedrig gehalten werden, damit das Hochbeet viel Licht bekommt.

April 2010: Die ersten Saaten sind ausgebracht: Radieschen als Markiersaat, Pastinaken in zwei Reihen, unter den Plastikflaschen – den „Null-Euro-Gewächshäusern“ – befinden sich Mangoldsamen.

2011-01-28_01wzAnfang Juli 2010: Die Forsythien beim Zaun sind längst herunter geschnitten und treiben schon wieder etwas aus. So hat das Hochbeet viel Licht. Mangold und Pastinaken gedeihen gut. Die Radieschen sind schon längst verspeist. Jetzt dominieren die Zucchini und Kürbisse das Geschehen.

2011-01-28_03wzHinter den Kompostern wurde eine Schilfmatte angebracht. Am Gehsteig vorbeispazierende Passanten würden sonst garantiert die Nase rümpfen… Zudem hat sich die Schilfmatte als ideale Rankhilfe für die Zucchini und Kürbisse herausgestellt, das hatte ich gar nicht bedacht.

2011-01-28_04wzGanz hinten, nach den Kompostern, wohnt seit einigen Jahren der Bärlauch, den wir 2006 hier angesiedelt haben. Ab Mai stellte ich einen großen Topf mitten in die Bärlauchsiedlung, in dem ich versuchsweise zwei Tomaten zog, um zu sehen, ob die Lichtverhältnisse hier ausreichend sein würden. Auch die Paradeiser leitete ich mit einer Schnur an die Schilfmatte, wo sie dann weiterranken konnten.

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Noire de Russe, August 2010

Dreht man sich um und blickt in die Gegenrichtung, ist ganz rechts hinten noch das kleine Hochbeet zu sehen, das wir im Frühling aus den Resten des Materials gebaut haben. Darin wuchsen im ersten Jahr zwei Zucchinipflanzen.

2011-01-28_05wzAugust 2010: Alles gedeiht recht gut in den neuen Hochbeeten.

2011-01-28_07wzEin Hokkaido darf zwischen Hochbeet und Forsythien den Boden in Beschlag nehmen und hat erste Früchte angesetzt.

2011-01-28_08wzDer Mangold fühlt sich recht wohl und konnte schon mehrmals beerntet werden. Bis zur Pastinakenernte wird noch einige Zeit vergehen.

2011-01-28_10wzDie Rondinis haben die Schilfmatte fest im Griff.

2011-01-28_12wzSie bilden überraschend viele kleine Kürbisse aus. Wenn man sie im jungen Stadium erntet, kann man sie recht gut halbieren und füllen.

2011-01-28_11wzIm kleinen Hochbeet fühlten sich die Zucchini auch recht wohl.

2011-01-28_09wzIm Großen und Ganzen eine echt gelungene Ausdehnung der Gemüseanbaufläche. Ich hätte nicht gedacht, dass auf dieser Seite des Hauses so viel Licht ist. Sogar die Tomaten im Versuchstopf haben sich prächtig entwickelt und bis zum Frost getragen.

In diesem Jahr werde ich noch einige Rankgitter für Bohnen an die Hochbeete bauen. Ob die Forsythienhecke bleiben darf oder ganz weg kommt, ist noch nicht entschieden. Jetzt, wo ich weiß, dass sich der Platz auch für Gemüse gut nutzen lässt, sind ihre Chancen nicht allzu hoch.

Tomatensorten: Early Yellow Striped

Die Early Yellow Striped habe ich im Abstand von einigen Jahren immer wieder einmal angebaut. Die Samen habe ich ursprünglich von Manfred Hahm-Hartmann, der sie unter der Bezeichnung Early Yellow Stripe führt. Im Sortenbuch von Bohl und auch im Tomatenatlas läuft sie unter dem Namen Early Yellow Striped, daran werde ich mich halten.

2010-12_EYSt1rwzDie Early Yellow Striped ist eine Stabtomate mit einem Durchmesser von ca. 3 – 4 cm. In den Jahren, in denen ich sie angebaut habe, gehörte sie zu den frühesten reifen Tomaten. 2006 konnte ich schon Ende Juni die schönen Früchte dieser Sorte genießen.

2010-12_EYStr5wzDie ausgeprägte Streifung verliert sich, je mehr die Tomate ihre eigentliche Farbe – Himbeerrosa mit gelben Streifen – mit annimmt.

2010-12_EYStr2wzBei anderen gestreiften Tomaten, z.B. Green Zebra oder Striped Turkish, konnte ich das nicht in dieser Form beobachten.

2010-12_EYStr4wzGeschmacklich würde ich die Early Yellow Striped als mild, ein wenig süß und sehr saftig bezeichnen. Ihr Nachteil liegt eindeutig in der Empfindlichkeit gegenüber Regen. Die Pflanzen im Freiland trugen weniger als die geschützter stehenden in den Töpfen. Im Freiland sind fast alle Früchte aufgeplatzt.

2010-12_EYStr3wzWer nach einer frühen Tomatensorte sucht und einen etwas geschützten Platz, z.B. an einer Südwand mit Dachüberstand, bieten kann, wird mit der Early Yellow Striped möglicherweise fündig. Auch von der Höhe her, die Pflanzen erreichen ca. 1,5 – 1,8 m, eignet sich diese Sorte gut für den Anbau in Töpfen. – Einfach ausprobieren!

Endlich wieder Erde unter den Nägeln: Chili- und Salataussaat

Während der Winter Pause macht und als Vertretung für ein paar Tage den Frühling vorbei geschickt hat, habe ich mich an die ersten Aussaaten des Jahres gemacht.

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„Milder Aufrechter von Irina“ im Schaugarten der Arche Noah in Schiltern

Wie immer startet mein Gemüsegartenjahr mit der Aussaat der Paprikas und Chilis, die sich ja sehr langsam entwickeln und daher früh gesät werden sollten.
Am 15. Jänner kamen von folgenden Sorten jeweils einige Körner in die Erde:

Aj Cristal – Schärfe 6
Anaheim – Schärfe 2
Baby Bell – Schärfe 1
Baskent – Schärfe 7
Bhut Jolokia – Schärfe 10++ (Stefan, danke für die letztjährigen Samen, letztes Jahr hat meine Pflanze erst zu spät angesetzt und ich hab sie nicht über den Winter gebracht, ich hoffe, dieses Jahr klappt’s mit der schärfsten Chili der Welt!)
Bolivian Rainbow – Schärfe 6
De Cayenne – Schärfe 8
Cubanelle – Schärfe 0
Elefantenrüssel gelb – Schärfe 7
Habanero bolivia – Schärfe 10
Habanero rot/gelb – Schärfe 10
Madame Jeanette – Schärfe – Schärfe 10
Neusiedler Ideal – Schärfe 0
Pepper – milde Schärfe (Danke, Al!)
Pinocchio’s Nose – Schärfe 4 (Danke, Al, ich bin schon neugierig, wie scharf sie bei mir werden!)
Purple Beauty – Schärfe 0
Pußtagold – Schärfe 0
Thai Chili orange – Schärfe sehr scharf
Yolo Wonder – Schärfe 0
Zimbabwe Birds Eye – Schärfe 9

Zur Keimung stehen die Aussaattöpfchen jetzt wie jedes Jahr im Wohnzimmer auf der Heizung – dank der alten, breiten Heizkörpermonster haben sie es kuschelig warm, was für die Keimung von Chilis recht wichtig ist.

Einige der Sorten baue ich zum ersten Mal an und bin daher extrem neugierig!
Jetzt müssen sie aber erst einmal keimen, dann wollen sie gehätschelt werden, ab Mai ausgepflanzt – bis die ersten Chilis des Jahres verkostet werden können und ich unsere Besucher mit neuen scharfen Aromen beglücken kann, gehen noch viele Monate ins Land.

Wie immer in gärtnerischen Dingen heißt es daher: Frau übe sich in Geduld.
Eine Herausforderung!

2011-01-17_01wzTags darauf, am 16. Jänner, habe ich die ersten Salate ausgesät. Diese Mal bin ich streng zu den Keimlingen, zumindest habe ich mir das ganz festvorgenommen. Gesät habe ich in diese Saatschalen, in denen man Salatjungpflanzen kaufen kann (Ja, ja, nur nix wegwerfen, das sich wieder verwenden lässt…), mit kleinen, aber tiefen Abteilungen. Mehrere Samen wurden in jede Vertiefung gesät. Die schwachen Pflänzchen will ich auszupfen und nur jeweils eine Pflanze pro Abteilung übrig lassen, das sich dann gut entwickeln kann.
Theoretisch.
Denn erstens bin ich meistens zu weichherzig und schaffe es nicht, die Schwachen auszusondern, und zweitens gelingt mir die Aussaat von Salat nicht immer, daher überlasse ich es oft der Natur, welche Salate uns in der laufenden Gartensaison beschert werden.

Gesät habe ich folgende Sorten:
Pflücksalat „Amerikanischer Brauner“

Pflücksalat „Australischder Gelber“
Pflücksalat „Cocarde“
Kochsalat „Forellenschluss“
Spargelsalat „Chinesische Keule“

Salat braucht zur Keimung nicht annähernd so viel Wärme wie Chilis, daher stehen die Aussaatschalen in einem kühleren Raum, bis sich die ersten Keimlinge zeigen, dann benötigen sie Licht und werden umgesiedelt.

Und, habt ihr auch schon schmutzige Fingernägel?