Category Archives: Andernorts

Heimatspaziergang 1 – Holzöstersee & Pestfriedhof in Marktl

Zu Ostern waren wir auf Kurzbesuch in unserer Heimat, dem Innviertel. Der Dienstag nach Ostern war ein wunderbarer Tag – blauer Himmel, leichter Wind, sonnig, warm. Ein perfekter Frühlingstag. Mit meiner Mutter unternahm ich einen langen Spaziergang. Ausgangspunkt war mein Elternhaus.
Ich will euch jetzt einmal zeigen, wie schön es in meiner Heimat ist – die Auswahl der Bilder fällt mir extrem schwer. Hoffentlich fühlt ihr euch nicht von der Fülle der Bilder erschlagen.

Circa eine Viertelstunde Fußmarsch von meinem Elternhaus entfernt liegt der Holzöstersee, ein Moorsee, in dem wir in Kindertagen natürlich oft schwimmen waren oder im Winter eislaufen.

2010-04-06_3950wzRund um den kleinen See führt ein Rundwanderweg. Wir schlagen den schmalen Pfad in Richtung Moor ein.

2010-04-06_3952wzDer Wasserstand ist ausgesprochen hoch zur Zeit.

2010-04-06_3953wzZwischen den Brettern des offiziellen Weges steigt bei jedem Schritt das Wasser schmatzend hoch.

 

2010-04-06_3961wzDas Moor präsentiert sich in der Frühlingssonne. In den Bäumen sprießt das zarte Grün, während am Boden noch kaum neues Leben zu sehen ist.

2010-04-06_3957wzSo verlockend manchmal ein paar Schritte abseits des offiziellen Weges erscheinen, ist doch Vorsicht angebracht. Denn der Boden kann trügerisch sein.

2010-04-06_3958wzNach dem Verlassen des Moors geht’s über eine winzige Straße am Waldrand entlang, wo Frühlingsboten wie Ehrenpreis uns mit ihren zarten…

2010-04-06_3965wz…und leuchtenden Farben – wie der sonnige Huflattich – begrüßen.

2010-04-06_3967wzUngewöhnlich viele Huflattichblüten an einer Stelle. In meiner Kindheit nichts Ungewöhnliches, jetzt schon beinahe eine Seltenheit.

Jetzt aber ab in den Wald. Eine schmale Waldstraße führt uns einem unserer Ziele entgegen.

2010-04-06_3969wzDem Pestfriedhof in Marktl. Nur einen halben Kilometer vom Bauernhof meiner Großeltern entfernt, habe ich mich als Kind hier des öfteren aufgehalten – und das Gruseln genossen. Noch immer sieht man die Hügel, unter denen die Toten bestattet wurden.

2010-04-06_3970wzEin Marterlkreuz erinnert an die Zeit, als die Angst vor dem „Schwarzen Tod“ umging und ganze Ortschaften entvölkerte.

2010-04-06_3985wzEine kleine Bank lädt zum Verweilen und Gedenken ein.

2010-04-06_3975wz„Gedenket im Gebete der an dießem geweihten Orte begrabenen Bewohner der Pfarrei Haigermoos u. Franking, welche ungefähr im Jahre 1712 an der Pest gestorben sind.“ lautet die Inschrift der Gedenktafel.

Ein paar Meter daneben die alte Holzhütte meiner Großeltern. Sie diente mir und meinem Lieblingscousin zeitweilig als „Spielhaus“. Der Zahn der Zeit hat gründlich genagt. Sie ist völlig in sich zusammengefallen und existiert nur mehr in meiner Erinnerung.

2010-04-06_3982wzAn dieser Stelle führt der Weg aus dem Wald hinaus. Unglaublich viele kunstvoll errichtete Holzstöße begleiten hier den Waldrand.

2010-04-06_3980wzEin Bankerl lädt ein, die wärmenden Sonnenstrahlen und die Ruhe zu genießen. Nur ein paar hundert Meter entfernt über die Wiese, am Bauernhof meiner Großeltern, habe ich viele unbeschwerte Kindertage verbracht.

2010-04-06_3984wzHeute aber kehren wir um und gehen zu meinem Elternhaus zurück.

Wollt ihr mich auf dem weiteren Rückweg auch noch begleiten? Er führt wieder durch ein Moorgebiet und bietet viele Entdeckungen.
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Teneriffa 2 – Das Bergdorf Masca

Draußen hält der Winter wieder Einzug. Eine gute Zeit, um gedanklich wieder nach Teneriffa zurück zu kehren.
Bunt durcheinander, wie es mir gerade Spaß macht, zeige ich euch in der nächsten Zeit einige Eindrücke von unserem Teneriffa-Urlaub letzen November letzten Jahres.

Heute einige Bilder aus Masca, dem wohl berühmtesten Bergdorf, gelegen im Teno-Gebirge und bis in die 1960er-Jahre nur über Maultierpfade zu erreichen.

2009-12_Mas03wzDie Straße ist gut befestigt, aber aberwitzig schmal. Bei der ersten Begegnung mit einem Reisebus glaubt man kaum, dass zwei Fahrzeuge irgendwie aneinander vorbeifahren können: Links die Felswand nach oben, rechts ein schwindelerregender Abgrund, das kann schon zu mulmigen Gefühlen führen. Aber es geht sich erstaunlicherweise immer irgendwie aus. Die Fahrt über die vielen Serpentinen nach Masca hinauf scheint sich ewig hinzuziehen. Das liegt vielleicht daran, dass wir dazwischen immer wieder anhalten und aussteigen mussten, um in die wunderschöne Berglandschaft zu blicken.

Und dann sieht man endlich die weißen Häuser von Masca, wie sie förmlich am Berg kleben.

2009-12_Mas07wzAnfangs kommt es einem eigenartig vor, in dieser schroffen Gebirgslandschaft Zitrusgewächse zu sehen.

2009-12_Mas02wzWie beinahe überall auf Teneriffa wird das Bild von terrassierten Hängen geprägt.

2009-12_Mas04wzViele der Felder in Masca werden heute noch bestellt.

2009-12_Mas01wzVor allem Kartoffeln und Kohlgewächse konnte ich auf den Terrassenfeldern erkennen.

2009-12_Mas08wzFür das Auge sehr spannend war der Gegensatz zwischen den vielen Braun- und Grautönen der Landschaft und der unbestellten Felder und dem saftigen Grün der bewässerten Teile. Wir haben die Reise ja dazu genutzt, dem trüb-grauen heimischen November zu entfliehen. Wie grün es in Masca zu einer anderen Jahreszeit sein kann, seht ihr im Reisebericht von Astrantia.

Der winzige Ort selber bietet idyllische Bilder

2009-12_Mas09wzund starke Gegensätze.

2009-12_Mas12wzUnd alle paar Meter birgt die Landschaft neue wunderbare Bilder.

2009-12_Mas06wzAn den schroffen Felshängen kleben Agaven und Palmen.

2009-12_Mas05wzIn den kleinsten Felsritzen kleben die Lieblinge vieler Bloggerinnen:

2009-12_Mas10wzUnd auch im Vergehen ist die Natur noch herrlich.

2009-12_Mas11wz
Weiter aus Teneriffa demnächst.

Bisherige Berichte:
Wieder da
Teneriffa 1 – So viel Schönes, so nahe

Teneriffa 1 – So viel Schönes, so nahe

Zwei Wochen waren wir auf Teneriffa, und ich muss sagen: Viel zu kurz!
Diese Insel bietet eine unglaubliche Vielfalt auf engem Raum. Kaum biegt man „um’s Eck“, scheint alles anders: Landschaft, Klima, Pflanzen.

Heute will ich aber nicht „in die Ferne schweifen“, sondern ein paar Eindrücke aus „unserer“ Ferienanlage zeigen. Wo wir genächtigt haben, seht ihr ja im letzten Blogeintrag: Ein richtiger Turm, schön rund, wie es sich für einen Turm gehört, mit eigener Terrasse und einer Dachterrasse. Ein herrlicher Ausblick!

2009-12-11_05wzIm Rücken immer der Teide, der höchsten Berg Spaniens, hier knapp vor Sonnenuntergang schon in warme Rot-Töne getaucht.

2009-12-11_07wzDas ständige Rascheln neben unserer Terrasse verursachten diese netten Gesellen:

2009-12-11_02wzZwei unterschiedliche Arten trieben sich dort herum:

2009-12-11_03wzBeide gleich neugierig – oder vielleicht nur gierig auf die Brösel unserer Frühstücksbrötchen?

2009-12-11_04wzJedenfalls war es sehr entspannend, die Eidechsen zu beobachten – ihr zaghaftes Anpirschen, ihre Manöver, um sich die größten Brösel zu schnappen, ihr unglaubliches Tempo und ihre aufmerksamen Augen, denen nicht die kleinste Regung entgeht.

2009-12-11_01wzAber auch sonst gab es rund um „unseren“ Torré Vieles zu bestaunen.
Zwar gibt es im November nicht so viele Blüten zu sehen, aber das macht gar nichts. Die Eindrücke waren so neu und so vielfältig, dass ich nicht das Gefühl hatte, es würde auch nur das Geringste fehlen.

2009-12-11_06wzEinige Blüten ließen sich dennoch blicken.

2009-12-11_08wzDie erste Urlaubswoche war trocken und sonnig, dazwischen ab und zu mal ein paar Wölkchen. In der zweiten Urlaubswoche gab es auf Teneriffa ein großes Unwetter, angeblich das heftigste seit 40 Jahren. Es regnete zwei Nächte und einen Tag durch. Danach überraschte uns die Weidenblättrige Kugelblume (Globularia salicina) – die Sträucher standen ebenfalls in der Ferienanlage – plötzlich mit diesen blauen Knospen.

2009-12-11_09wzEin wenig später und ein paar Sonnenstrahlen mehr und es zeigten sich die wunderhübschen Blüten dieser Sträucher.

2009-12-11_10wzSofort waren auch Bienen und Schmetterlinge unterwegs, die sich zuvor nur selten blicken ließen.

Viele endemische Arten sind im großen Garten der Ferienanlage zu bestaunen. Leider konnte ich mir nur von ganz wenigen die Namen merken, obwohl sich der nette Besitzer schon am ersten Tag viel Mühe mit mir gab und die botanischen Bezeichnungen nur so aus ihm heraussprudelten.

2009-12-11_11wzDa hilft nur eines: Wieder hinfahren!

Was es so außerhalb der Ferienfinca zu sehen gibt, das zeige ich euch in den kommenden Beiträgen.

Wieder da

Vor fast einer Woche sind wir wieder in heimischen Gefilden gelandet.

Die „Landung“ war recht sanft. Der November zeigte sich in dieser Woche ungewöhnlich warm und sonnig. Ausführlichere Reiseberichte und Fotos wird es ab der nächsten Woche geben. In der ersten Woche musste ich erst mal wieder ankommen und den Wäscheberg bewältigen. Wie kann man nur in zwei Wochen so viel Kleidung benötigen?

Ein kleiner Vorgeschmack aber dennoch:

Hier haben wir genächtigt.

2009-11-27_1wzNa, kommt das einigen unter euch vielleicht bekannt vor?

Abends konnten wir traumhafte Sonnenuntergänge auf unserer Terrasse genießen.

2009-11-27_3wzUnd dieser mächtige Vulkan war ein ständiger optischer Begleiter.

2009-11-27_2wzMehr Eindrücke nächste Woche.

Arche Noah: Gartenfest der Vielfalt

Letzten Sonntag, als Abschluss unseres zweiwöchigen Urlaubs, besuchten wir wie jedes Jahr das „Gartenfest der Vielfalt“.

2009-08-27_01wzVeranstalter ist die Arche Noah, ein Verein, der sich der Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt verschrieben hat.

2009-08-27_04wzDer Schaugarten der Arche Noah, gelegen im barocken Schlossgarten Schiltern, ist nicht nur einen Besuch wert.

2009-08-27_11wzJedes Jahr wechseln die Bepflanzungen, sodass es auch beim xten Besuch wieder etwas Neues zu entdecken gibt.

2009-08-27_10wzDie angebauten Arten und Sorten sind alle genauestens beschildert. Und immer entdecke ich hier Pflanzen für meine Wunschliste.

Dieses Jahr sprang mir diese wunderschöne Pflanze mit ihren dunkelroten Stängeln und den großen Blüten förmlich ins Auge:

2009-08-27_12wzEs handelt sich um Hibiskus Yakuwa, Hibiscus acetosella. Eine Malvenart, die in Südwestafrika und Indonesien als Blattgemüse kultiviert wird.

2009-08-27_13wzEine Pflanze, die also nicht nur durch ihre Schönheit besticht, sondern auch noch kulinarischen Nutzen hat – genau nach meinem Geschmack!

Wie in so vielen Tomatenpflanzungen in diesem Jahr, hat auch im Garten der Arche Noah sehr früh die Braun- und Krautfäule zugeschlagen. Die Paradeiser sehen gar nicht mehr gut aus, sehr viele Tomaten liegen braun am Boden, die Pflanzen bieten ein jämmerliches Bild. Schade um die viele Arbeit, die Sorten waren hier ja zur Erhaltung und Vermehrung angebaut.

2009-08-27_03wzAm untenstehenden Bild sieht man verschiedenste Mohn- und Basilikumsorten im Wechsel angebaut. So schön in Reihen zwischen üppigem, frischem Grün sehen die vertrockneten Mohnstängel sehr dekorativ aus.

2009-08-27_02wzSo manche Idee für den Garten kann man sich hier auch abschauen. Wie diese einfache Konstruktion zum Ziehen von Gurken.

2009-08-27_05wzBeim „Gartenfest der Vielfalt“ finden auch jedes Jahr Paradeiser- und Chili-Verkostungen statt. Etwas, worauf ich mich immer ganz besonders freue.

2009-08-27_06wzIn diese kleine Tomate haben sich meine Geschmacksnerven in diesem Jahr verliebt: Weißer Pfirsich. Die Haut ist leicht behaart, sehr ungewöhnlich für eine Tomate.

2009-08-27_07wzLeider verkauften sie noch keine Samen vom Weißen Pfirsich.

Natürlich bin ich wieder schwach geworden und habe mir Samen – Tomaten, Chili, Salate, Kürbis, Zucchini, Broccoletto etc. gekauft. Auch einige Pflanzen wollten unbedingt mit. Kann man eben nichts machen.

Mit drei Sorten frischen Kartoffeln für die kommenden Wochen haben wir uns auch eingedeckt. Überhaupt gibt es bei diesem Fest immer gute und nette Sachen: Stände mit Biowein, Säften, Likören, Seifen, Gemüse, Keramik, Gebäck sowie natürlich Pflanzen.

2009-08-27_08wzNach all dem Schauen und Schnuppern im Garten, einer „Insekten-Führung“, dem Verkosten und Einkaufen haben wir uns dann den restlichen Nachmittag mit lieben Freunden unter diesen idyllischen Obstbäumen im Schaugarten bei einer guten Flasche Wein und anderen Gaumenfreuden nieder gelassen und den Tag ausklingen lassen.

2009-08-27_09wzAllen, die sich gegen Ende des Sommers einen entspannten Tag machen wollen, kann ich dieses jährlich stattfindende Fest sehr empfehlen!