War wäre ein Garten ohne unterschiedlichste Sitzplätze? Unvorstellbar. Für uns zumindest. Wir bewohnen unseren Garten. Halten uns zu unterschiedlichen Tages- (und Nacht-)Zeiten in unterschiedlichen Gartenzimmern auf, bevorzugen – je nach Jahreszeit, Temperatur, Sonnenstand, Laune oder Tätigkeit – den einen oder anderen unserer zahlreichen Sitzplätze.
Der erste Sitzplatz im Garten, wenn man ihn über die Terrassenstiege betritt, ist der Sitzplatz an der Zisterne.
Hier stehen zwei nostalgisch anmutende Holzstühle unter einer alten Föhre. Vor den Stühlen, direkt im Blick, die Zisterne.
Sie war das einzige brauchbare gestalterische Element, das wir im Garten vorgefunden hatten. Allerdings war sie nichts als ein schwarzes Loch, gefüllt mit Dreck. Wir haben sie freigelegt, gereinigt und lange überlegt, wie wir sie nutzen könnten. Schließlich haben wir eine Pumpe versenkt, mehrere Kofferraumladungen voll Steine in die Zisterne geschlichtet, in deren Mitte einen Schlauch von der Pumpe nach oben geführt und so lange daran herumgebastelt, bis zwischen den Steinen das Wasser gemächlich blubbernd nach oben kam und jetzt mit einem sanften Rauschen über die Steine rinnt.
Mehrere Jahre funktioniert die Billig-Konstruktion schon recht gut. Manchmal verrutschen die Steine etwas, wenn man zu viel dran herumfummelt, dann müssen wir wieder etwas herum schlichten, bis das Wasser wieder den Weg nimmt, den wir uns vorstellen und nicht einer Fontäne gleich in die Höhe schießt.
Als „Rückendeckung“ der Stühle haben sich im Lauf der letzten Jahre einige Topfpflanzen angesammelt, bis auf die Engelstrompete allesamt winterhart.
Diesen Sitzplatz genießen wir recht oft zu unterschiedlichen Tageszeiten das ganze Jahr über. Es ist einfach schön, dem sanften Plätschern des Wassers zu lauschen und seinen Blick ein wenig in den Garten schweifen zu lassen.
Leider ist’s auch heute wieder nix mit der abendlichen Entspannung draußen. Es regnet in Strömen seit über zwei Wochen. Heute gibt’s wieder Hochwasserwarnung für unser Bundesland.