Der Frost klopft an

Morgen in der Früh soll erkommen, der erste Frost. Anfang Oktober ist das sehr früh für unsere Gegend.

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Striped Turkish im Gemüsegarten Anfang Oktober

Daher war ich in den letzten beiden Tagen hauptsächlich damit beschäftigt Paradeiser, Paprikas und Chilis zu ernten. Es wurde Chutney gekocht, Sugo eingemacht, Chilis aufgefädelt, Chilis mit Salz püriert zum Einfrieren in kleinen Portionen usw. – und noch immer türmen sich Ernteberge in der Küche und im Esszimmer. Einige Schachteln voller unreifer Tomaten müssen nun drinnen zur Reife kommen und liefern hoffentlich noch wochenlang ein wenig sommerlichen Nachgeschmack.

2010-10-09_02wzEine Gurke hab‘ ich auch noch gefunden. Die Gurkenernte war heuer sensationell gut. So viele hatten wir noch nie, wir kamen mit dem Essen und Verkochen gar nicht nach.

Auch die letzten Stangenbohnen wurden vor dem Frost geborgen, blanchiert und eingefroren.

2010-10-09_01wzSchade, dass nicht mehr alle Feuerbohnen ausreifen werden. Einige konnte ich heute noch ernten. Doch es hängen noch ganz dicke Schoten dran. Die Feuerbohnen hatten es recht schwer in diesem Jahr: Immer wieder hat der Sturm ganz Ranken abgerissen und alle paar Wochen alle Blüten – und somit die möglichen Bohnen – abgefetzt. Trotzdem werde ich im nächsten Jahr noch mehr Feuerbohnen anbauen, sie machen kaum Arbeit.

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Rechts im Beet Physalis: Die Pflanzen sind riesengroß geworden

Ebensowenig Arbeit machen die Physalis. Seit langer Zeit schon kann ich täglich davon Naschen – ich liebe den Geschmack! Wie zu erwarten war, sind die Stauden noch voll mit unreifen Früchten. Pech. Trotzdem waren sie eine Freude.

Einige Chilis in Töpfen habe ich ins Wohnzimmer gebracht. Dort ist es mir schon öfter mal gelungen, Chilipflanzen zu überwintern. Mal schauen, ob es dieses Jahr auch klappt.

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„Toskana-Chili“ hängt noch voller grüner Früchte

Aber auf der Terrasse hängen noch so viele unreife Früchte an den Chilipflanzen, dass ich mich nicht überwinden konnte, sie einfach auszureißen. Vor einiger Zeit schon habe ich an den 1,8 m hohen Pflanzen viele Blätter und die Spitzen weggeschnitten, damit die Chilis mehr Sonne bekommen. Heute haben wir sie in dicke Vliese eingehüllt – ich hoffe, das hält sie noch ein bisschen am Leben.

Die empfindlichen Topfpflanzen sind im Winterquartier. Küche und Keller voll mit Vorräten. Nun kann er kommen, der Frost.

16 Kommentare zu “Der Frost klopft an

  1. Babara

    Liebe Margit, mit Verspätung lese ich deine posts und frage mich, ob der Frost mittlerweilen bei euch auch eingetroffen ist? Bei uns war er da während meiner Abwesenheit und hat die noch vielen restlichen Zucchettis dahingerafft. Auch die Dahlien sahen jämmerlich aus als ich zurückkam. Du warst ja seeeehr fleissig in der Küche, Kompliment! Schön, wenn man weiss, dass man noch etwas von den sommerlichen Schätzen mit in den Winter hineinnehmen kann….man geniesst dann mit spezieller Freude!
    Liebe Grüsse,
    Barbara

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  2. Fuchsienrot

    Hallo Margit,
    da hattest du ja auch ganz viel Arbeit in den letzten Tagen. Aber die Belohnung kommt im Winter, wenn du in der glücklichen Lage sein wirst, auf deine Vorräte zurückzugreifen. 🙂
    Wir hatten zum Glück noch keinen Frost, aber nun wird es wirklich auch für mich Zeit, die Fuchsien einzuräumen. Geschnitten und entblättert sind die meisten schon seit ein paar Tagen. Ich bin stets froh, wenn ich diese Arbeit hinter mir habe und sage mir dann immer wieder, dass ich „bekloppt“ sein muss mit den vielen Fuchsien. ;-))
    LG Angelika

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  3. luna

    Uff..und ich habe meine Zimmerpflanzen noch im Garten, einzig, die Orchideen hat mir mein Mann gestern in die Wohnung geholt (unser Garten ist eine halbe Autostunde entfernt).
    Ich habe nur einen Smart, da geht nicht wirklich was rein.
    Und mein Mann kommt am Abend erst später, da mag er auch nicht mehr rausfahren.
    So müssen die meisten noch aushalten bis nä.Wochenende.
    Ich weiß ohndedies nie, wohin mit ihnen.
    Die Orchideen stehen noch in den Körben am Boden, ich habe leider ein Lungenentzündung und fühle mich nicht wirklich gut.

    Wegen der Mentalität:
    Die Österreicher sind oft sehr bequem, das Obrigkeitsdenken, wie Du sehr richtig geschrieben hast, ist voll da.
    Anonym, in einer gemeindeigenen Umfrage, war die Mehr heit FÜR die Erhaltung der Donauauen…und wählt dennoch wenig später den selben Bürgermeister, der die Kahlschläge billigt.
    Was soll man da mehr sagen?
    Außer, daß der einzige Grüngemeinderat verzweifelt war.
    Er kämpfte für die Erhaltung, wollte Stammtische einführen zum Debattieren.
    Keiner kam.
    Ich bin weder grün noch sonst habe ich eine politische Farbe.
    Aber in diesem Falle hielt ich notabene zu dem Grünen.

    Lg von Luna

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  4. Margit

    @ Geli: Keine Ahnung, ob es eine allgemein gültige Sugo-Definition gibt? So wie ich es meine, ist Sugo nichts weiter als eine Pastasoße – basierend auf Tomaten, Olivenöl und Knoblauch, beliebig erweiterbar mit Zwiebel, Kräutern und anderen Gemüsesorten je nach Vorhandensein und Gusto. Das Besondere ist nur, dass Sugo extrem lange vor sich hinköchelt und dabei immer besser wird!
    Das Sugo, das ich eingekocht habe, brauch ich nur mehr aus den Gläsern zu holen, heiß machen und über gekochte Nudeln geben – fertig ist das Essen!
    LG, Margit

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  5. Frauke

    das Ernten war nur gut, hier im Norden waren heute früh -4°C!!!
    Frauke
    aber die Blumen haben es noch überstanden, die Dahlien sogar geschützt zwischen den Stauden
    Frauke

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  6. Margit

    @ Elke: Klar, Arbeit macht das schon. Aber wir wissen, was in unserem Essen wirklich drin ist und das Kochen mit den eigenen Vorräten geht oft recht schnell. Vom Selbstversorger-Sein sind wir weit entfernt. Wir versorgen uns zum Großteil selber mit Gemüse, Salat, Säften, Marmeladen und Alkoholischen Getränken;-) Aber um Selbstversorger zu sein, fehlt gewaltig viel: Energie, Fleisch, Milch und Milchprodukte, Getreide etc.

    @ Anonym: Tomate zu überwintern wäre mir viel zu aufwändig. Das braucht viel Platz, jede Menge Zusatzlicht (Energie) und das Schädlingsproblem ist auch nicht zu unterschätzen. Und ob sie dann wirklich schmecken würden, so ganz ohne Sonne? Ich betrachte frische Tomaten als saisonales Angebot. Der Vorratskeller ist ohnehin voll mit eingekochten Tomaten, Sugo, Chutney, getrockneten, eingefrorenen etc. Das reicht bis zur nächsten Saison.

    LG, Margit

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  7. Lis

    Meine Tomaten sind schon längst in der Mülltonne gelandet, so schrecklich wie dieses Jahr sahen sie noch nie aus! Nicht einmal die Grünen konnte ich ernten, selbst darauf hatte sich schon die Braunfäule breit gemacht.
    Wenn es noch kälter werden sollte, werde ich in den nächsten Tag wohl meine Fuchsien ins Winterquartier stellen. Viele Blüten haben sie eh nicht mehr und bevor sie einen Frostschaden bekommen, räume ich sie lieber rein

    LG Lis

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  8. Brigitte

    Bei uns war er schon da, 2 Nächte lang. Vorsorglich haben wir abgedeckt. Es sind allerdings noch sehr viele Tomaten draußen, ich werde abdecken mit Vlies, oder aber reinholen. Mit dem Ausreifen hat es dieses Jahr leider nicht überall geklappt.

    Alle Topfpflanzen sind im Haus oder geschützt untergebracht.

    Wenn ich mich mal nicht auskenne, dann lese ich bei dir nach. Dann weiß ich, was ich tun muss.

    Schönen Sonntag, mit einem herzlichen Gruss, Brigitte

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  9. Elke

    Sehr beeindruckend, deine Ernte! ich setze meine ganze Hoffnung auf die letzten grünen Tomaten – auf dass wenigstens sie noch rot werden und nicht braun… VG Elke

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  10. Geli

    …das war ja ein Fleißeinsatz Margit, aber es wird sich lohnen, wenn du dann beim richtigen Frost auf deine Ernte zurückgreifen kannst, es solle dir immer gut schmecken, bei so viel Fleiß hast du es verdient…lG Geli

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  11. schweizergarten

    Hallo Margit
    Das tönt sooo schön…

    „die Vorräte sind voll, der Frost kann kommen“.

    Was gibt es schöneres als fast Selbstversorger zu sein? Natürlich steckt da viel Arbeit dahinter, aber das tolle Gefühl einfach mal im Vorrat gucken was es heute zu Essen gibt, ist doch mit nichts anderem aufzuwerten. Und dazu noch erstklassige Bioware!
    Leider bin ich noch weit davon entfernt, aber ich arbeite daran!

    LG carmen

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  12. Elke

    Hört sich nach ganz viel Arbeit an. Seid ihr inzwischen Selbstversorger? Ich bin bei dem derzeitigen schönen Wetter froh, dass ich nicht in der Küche stehen muss, aber du freust dich im Winter dann sicher über die Vorräte.
    Lieben Gruß
    Elke

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