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Lebenspause

Wie eine Pause vom Leben erscheint mir das erste Dreivierteljahr 2014 im Rückblick. Ich war lange im Krankenhaus. Abgeschnitten von der Welt da draußen. Und ich hatte Angst.

Nun bin ich schon seit einer ganzen Weile wieder „im Leben“. Aber anders. Vieles hat sich verändert. Ich habe mich verändert. Und ich weiß nicht genau, wohin mich das Leben noch führen wird. Ausgestanden ist noch lange nichts, den Alltag prägen Auf und Abs. Meine Kräfte muss ich mir einteilen. Pläne halten oft nicht. Und ich mache immer weniger von ihnen, nehme die Tage so, wie sie kommen.
Medizinisches Rätsel, heißt es. Ich weiß nicht, ob ich die Lösung je erfahren werde und ob ich sie überhaupt wissen will.

Doch ich bin dankbar dafür, wieder im Garten zu sein, den Lauf der Jahreszeiten, die Natur erleben zu dürfen, an Blüten zu schnuppern, mit den Händen in der Erde zu wühlen.

2014-11-10wzWie auch immer es weitergehen wird mit mir, das Gärtnern wird mich weiterhin als Leidenschaft begleiten. Doch meine Art des Gärtnerns wird sich ändern, anpassen an das, was gerade möglich ist, auch an meine veränderte Weise, die Dinge zu sehen. Vieles werde ich wohl oder übel gelassener hinnehmen müssen. Der Garten hat mich schon so viel Geduld und Gelassenheit gelehrt. Das hat mir sicherlich geholfen, dieses Jahr zu überstehen.

Nun möchte ich hier wieder Neues schreiben. Einen Neuanfang machen. Deshalb ist mein Blog auch hierher umgezogen und hat eine eigene Domain bekommen: www.wachsenundwerden.at.
Ich finde, nach sieben Jahren hat er sich ein neues, eigenes Zuhause verdient.
Die alten Beiträge sind alle mitgewandert und so kann ich da anknüpfen, wo ich aufgehört habe, zumindest inhaltlich. Der Schwerpunkt wird weiterhin auf allem liegen, was mit dem Garten zu tun hat, vorwiegend mit Gemüse, Obst und Kräutern, aber auch mit dem Teil des Gartens, der zur „Selbstversorgung“ mit Freude dient! All den Blühpflanzen, die so viel Duft und Farbe ins Leben bringen.
Ab und zu werde ich auch über andere Dinge berichten, die ich mache: Seifensieden, Kosmetik rühren, Häkeln, Stricken oder auch über Ausflüge in die Natur, die mir so wichtig ist.

Begleitet mich also erneut beim Wachsen und Werden!

Ich freue mich auf eure Kommentare, Reaktionen und Erfahrungsberichte und hoffe, den einen oder anderen ein wenig inspirieren zu können!

Herzliche Grüße,
Margit

PS: Ich ersuche euch, eure Linklisten und Feeds entsprechend zu aktualisieren, sofern ihr meinen „alten“ Blog schon verlinkt habt. Über neue Verlinkungen von www.wachsenundwerden.at freue ich mich natürlich sehr!

Nachtrag zum Hochleistungsbloggen

Danke für all eure interessanten und ausführlichen Reaktionen auf meinen letzten Beitrag. Ich fühle mich ein klein wenig bestätigt in meinem Eindruck, aber auch in meiner Art zu Bloggen. Es ist schön zu sehen, dass es hier in der Bloggerwelt noch viele Leute gibt, denen es nicht um Perfektion und Wettbewerb geht.

Danke auch Claudia, Heiner und Sisah für das zum Teil recht anschauliche Aufgreifen dieses Themas. Auch bei euch gibt es sehr interessante Kommentare dazu!

Und damit es keine Missverständnisse gibt: Natürlich will ich niemandem seine ganz eigene Art zu Bloggen oder auch zu Gärtnern mies machen. Vielfalt ist etwas Schönes. Mein Beitrag sollte kein Angriff sein, sondern ein – mein – Statement zu einer Entwicklung, die ich schon geraume Zeit beobachte. Ich selber will mich einfach keinem perfektionistischen Diktat beugen. Weder beim Gärntern, noch beim Fotografieren, noch beim Schreiben darüber. Das Leben ist sowieso schon viel zu sehr von Wettbewerb gezeichnet.

In diesem Sinne wird es hier wieder Beiträge geben vom Leben aus und mit dem Garten und vielleicht ein bisschen mehr.

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Auch eure Blogs möchte ich gerne wieder besuchen und soweit es mir zeitlich möglich ist, auch kommentieren. Denn das hat mir immer sehr viel Freude gemacht und mich schon zu Vielem inspiriert!

Danke euch allen!

Vom Hochleistungsbloggen

Mein letzter Post liegt schon viele Monate zurück. Und die Zahl der Blogbeiträge in diesem Jahr ist minimal. Gründe gibt es viele: Ein paar davon lassen sich unter „viel zu wenig Zeit und Ruhe“ zusammenfassen. Ein anderer Grund liegt in der Bloggerwelt.

Zunehmend sah ich nur mehr Bilder von perfekten Gärten, perfekten Wohnungen, perfekter Dekoration. Ein regelrechter Wettbewerb. Hochleistungsbloggen.
Mir war und ist, als würde hier nicht gelebt, sondern nur mehr Leben „in Szene gesetzt“, um es zu zeigen. Dekoration statt Leben. Perfektion statt Lebendigkeit. Das ist nun mal nicht meine Art des Bloggens.

Ich möchte nicht in einen Wettbewerb mit Bildern wie aus einem Hochglanzmagazin treten. Ich möchte vom Leben berichten, das sich in einem Garten abspielt, vom Leben mit einem Garten – und auch vom Leben durch den Garten. Und dabei gibt es eben „Schmuddelecken“, es liegen leere Töpfe herum, im Sommer ist fast kein Bild zu machen, auf dem nicht in irgendeiner Ecke ein Schlauch oder ein hässlicher Plastikschlauchwagen zu sehen ist. Vergessene Handschue liegen auf einem Gartentisch, wo wieder keine jahreszeitgemäße Dekoration zu finden ist, sondern nur Zufallsansammlungen. Säcke mit Grünschnitt lagern in einer Ecke, die zu häckseln und verteilen noch keine Zeit war. Unkraut macht sich breit, weil ich lieber im Liegestuhl liege, statt für „Ordnung“ zu sorgen. An den überreifen Stachelbeeren machen sich die Amseln zu schaffen, weil ich in diesem Jahr nur wenig Bedarf an Stachelbeeren hatte und den Rest lieber den gefiederten Freunden überlasse. Die verblühten Rosen werden nur halbherzig geschnitten, auch im Vergehen liegt ja noch Schönheit.

2012-12-10wzUnd ja, ich baue Gemüse an. Mittlerweile ist das ja wieder schick geworden. Am Anfang meines Bloggerlebens gab es nicht viele wie mich, die einen großen Teil des Gartens einfach nur dem Zweck widmet, uns auch zu ernähren. Aber ich mache das nicht, weil es gerade schick ist, bunte Melanzani (Auberginen) in schönen Töpfen zu ziehen – wobei es wahnsinnig viele Schönheiten in der Gemüsewelt gibt! -, sondern weil es zu meiner Lebenseinstellung von jeher gehört, möglichst gesund und ökologisch zu leben. Dass vielen Gemüsesorten eine eigene Schönheit innewohnt, ist ein Bonus. Wenn ich schon das Glück  habe, über Grund und Boden verfügen zu können, dann möchte ich zumindest einen Teil davon auch nutzen, um eigene Nahrung anzubauen, gesund, vielfältig, jahreszeitengemäß, biologisch und direkt vor der Wohnzimmertür. Das gibt nun mal keine so hochglanzgeeigneten Bilder. Mein Gemüsegarten führt ein richtiggehendes Eigenleben, und das finde ich gut so. Aber auch in diesem Bereich mag ich keinen Wettbewerb: Ich will nicht jedes Fleckchen mit Essbarem bebauen, um die Super-Selbstversorgerin zu sein. Schließlich soll der Garten auch einfach Zauber und Erholung sein. Raum für Nichts-Tun. Seele-Baumeln.

Und wenn ich schon dabei bin: Auch nervt es mich gewaltig, ständig zu irgendwelchen Blog-Battles (Ich mag keine Schlachten!), Buchbesprechungen (Ich schreibe dann über Bücher, wenn ich mag, und nicht, weil ich ein Buch loben soll, um es gratis zu bekommen!) oder ominösen Plattformen eingeladen zu werden. Anscheinend stößt das aber auf große Resonanz, sonst würde es nicht immer wieder vorkommen. Sieht frau ja daran, in wievielen Blogs Werbung in den Beiträgen um sich gegriffen hat, ob es sich nun um Bücher oder den perfekten Griller, Rasenmäher oder das ultimative Gewächshaus handelt. Als Beitrag getarnte Werbung mag ich gar nicht. Für mich ist ein Blog immer noch etwas Persönliches ohne kommerzielle Absichten. Ich weiß, altmodisch, von vorgestern. Aber ich möchte es auch weiterhin so halten.

Wer mir eine freundliche Mail schreibt, wird eine ebensolche Antwort bekommen (Normalerweise ist das so. In den letzten Monaten habe ich das aus Zeitgründen leider vernachlässigt, ich entschuldige mich bei allen freundlichen AnfragerInnen!). Auf blöde Fragen anworte ich nicht mehr. Beispiel gefällig? „Ich habe die Seite mit verschiedene Tomatensorte gesehen und möchte Sie fragen, wie schwer die größte Tomate war? Wie war das Gewicht?“ Ebensowenig auf sogenannte Werbe-Kooperationsanfragen. Oder auf Anfragen zum Linktausch. Wer meinen Blog gut findet, kann ihn verlinken. So halte ich es auch. Getauscht wird da nix.

Wer meine Art zu bloggen mag, ist somit herzlich eingeladen, hier in Zukunft wieder mitzulesen, zu kommentieren oder mich auch anzumailen. Ich freue mich wieder auf euch, auf die Bloggerwelt und die netten Kontakte und Freundschaften, die ich dadurch schon knüpfen konnte! 

Wer auf Perfektion aus ist, einen Garten sehen will, der durchgestylt ist, jederzeit wie aus dem Ei gepellt, stets jahreszeitgemäß dekoriert und geschniegelt, der soll sich lieber eine Zeitschrift kaufen;-)

So, nun auf ins neue Bloggerleben! Ich habe viel nachzuholen.

Ach ja, die Linkliste sollte ich auch überarbeiten. Seid ihr noch alle da wo ihr immer wart?

Ade 2011! – Willkommen 2012!

Dieses Jahr war anders. Wer meinen Blog (und/oder mich) schon länger kennt, wird wahrscheinlich festgestellt haben, dass meine Beiträge sehr spärlich geworden sind, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte.

So spärlich wie meine Beiträge, so rar war auch die Zeit für den Garten. Anderes hat mich zu sehr beansprucht und meiner Zeit und Energie bedurft. Gerade aber das Gärtnern, das Bloggen darüber und dadurch der enge Bezug zum Jahreslauf, zur Natur und einfach zum „Sein“ haben mir sehr gefehlt und mich richtiggehend unrund gemacht.
Auch haben mir die vielen liebgewordenen Kontakte zu euch gefehlt.

Mein Vorsatz für 2012: Wieder rund werden;-) Nein, nicht von den ganzen Weihnachtskeksen. Rund werden durch das Eingebundensein in die Natur, das Arbeiten mit ihr, das Schreiben darüber und den Austausch mit euch!

So wünsche ich allen, die das hier lesen
ein frohes Weihnachtsfest, entspannende Feiertage
und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Möge es viel Licht und Wärme für euch bereit halten!

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Sonnwendfeuer 2011

Auf baldiges Wiederlesen,
mit lieben Grüßen,
Margit

Die Zeit ist unerbittlich

Alle guten Vorsätze haben nichts genützt. Der Tag hat eben nur 24 Stunden. Schon wieder langes Schweigen hier. Die Natur wartet nicht ab, der Jahreskreislauf schreitet voran, ob man nun bereit ist oder nicht.

Der Garten trägt schon lange sein herbstliches Gewand. Dazwischen blühen noch immer unermüdlich einige Rosen und Chrysanthemen.
Das meiste Obst und Gemüse ist abgeerntet und im Vorratskeller. Nur noch Kohl, Mangold, Pflücksalate, Radicchio, Rucola, Rüben und Kräuter stehen auf den Beeten und liefern frischen Nachschub bis die Kälte wirklich bitter zuschlägt. Lange lässt sie bestimmt nicht mehr auf sich warten.
Die ersten Frostnächte gab’s ja schon in der ersten Oktoberhälfte. Da musste ich alle Paradeiser, Paprikas und Chilis ernten und verarbeiten. Paradeiser lagern noch in mehreren Schachteln zum Nachreifen im Haus und liefern alle paar Tage eine Mahlzeit.

Zu Samhain saßen wir im Zeitloch und hielten ein wenig inne.

2011-11-03wzDieses Jahr fliegt vorbei wie keines zuvor. Manches ist passiert, das nicht so schön war. So viele Geräte – ob groß oder klein – wie in diesem Jahr sind auch noch nie in so kurzer Zeit kaputt gegangen… Und jetzt streikt auch noch die Heizung. Die letzten Monate hat mich mein umweltpolitisches Engagement fast aufgefressen. Ich habe seit dem Frühsommer etwas ganz anderes zum Wachsen gebracht und zwar eine österreichweite Plattform. (Ihr könnt ja einen Blick drauf werfen, wenn es euch interessiert – auch Unterschriften können abgegeben werden.)

Aber ich will nicht jammern. Ich will wieder meinen alten Rhythmus finden. Und dazu gehört auch das regelmäßige Bloggen und die Pflege der vielen netten Kontakte, die sich daraus ergeben haben.

Jetzt schicke ich erst einmal ganz liebe Grüße in die liebgewordene Bloggerwelt und freue mich auf’s Wiederlesen!