Category Archives: Praktisches

(Selbst)Aussaat von Salaten

So schaut es gegen Ende April immer auf unserem Hügelbeet aus:

2010-02_Sal5wzUnzählige Salatpflänzchen haben sich selbst ausgesät und wachsen nun dort. Die Samen sind entweder mit dem Kompost auf das Hügelbeet gewandert oder haben einfach an Ort und Stelle überwintert und dann genau zur für sie richtigen Zeit gekeimt.

2010-02_Sal1wz

Forellenschluss (Selbstaussaat)

Die Aussaat von Salat ist – aus meiner Sicht – immer etwas mühsam. Man muss enorm früh anfangen, damit man, sobald die Witterung es zulässt, kräftige Pflanzen zum Auspflanzen hat. Die Temperatur bei der Anzucht sollte relativ niedrig sein, dennoch benötigen sie viel Licht. Die Pflänzchen sollten am besten einzeln in kleinen Anzuchttöpfchen stehen, um beim Auspflanzen die Wurzeln nicht zu beschädigen, dafür benötigt man wirklich viel Platz. Auch sinkt die Keimrate bei Salatsamen rasant, nur sehr frische Samen keimen wirklich gut.
Also insgesamt nicht ganz so prickelnd – für mich zumindest.

Daher beschränke ich mich auf das Nötigste. Alljährlich im Jänner beginne ich mit der Aussaat im Haus, um verlässlich ein paar Pflänzchen zur Verfügung zu haben, sobald es draußen los gehen kann. Zur Not kaufe ich ein paar wenige zu.
Alles weitere überlasse ich meist der Natur selber.

2010-02_Sal3wz

Roter Eichblattsalat (Selbstaussaat)

Von allen Salatsorten lasse ich jedes Jahr einige Exemplare aussamen. So tauchen meist das ganze Jahr über Salatpflanzen überall im Garten auf. Wo es passt, dürfen immer ein paar stehen bleiben, manche werden dort hin gepflanzt, wo grade wieder Platz frei ist. Die vielen, vielen überzähligen werden einfach ausgezupft und an Ort und Stelle als Mulch liegen gelassen.

2010-02_Sal2wz

Spargelsalat „Roter Stern“ (Selbstaussaat)

Die Salatpflanzen, die von ganz alleine wachsen, sind immer die kräftigsten bei uns im Garten. Zugekaufte oder mühsam von mir ausgesäte werden nie so prächtig.

2010-02_Sal4wz

Amerikanischer Brauner (Selbstaussaat)

Manch einer mag die Methode unpraktisch finden, chaotisch. Für mich ist sie genau richtig: Man spart Arbeit, bekommt kräftige Pflanzen und so nebenbei noch Mulch. Nur eines darf man nicht: Aus „Mitleid“ zu viele Salatpflänzchen stehen lassen, dann entwickelt sich der Gemüsegarten in einen Dschungel und die anderen Gemüsearten haben keine Chance mehr.

Null-Euro-Gewächshäuser

Als gärtnernder Mensch kann man ja fast alles gebrauchen, was andere wegwerfen: leere Joghurtbecher, aus denen man dann Schildchen für die Aussaat schneidet, alte Bretter für Beetumrandungen, Hochbeete, Insektenhotels etc., ausgediente Guglhupfformen, die man dann liebevoll mit Semperviven bepflanzt, ausrangierte Zaunelemente als Rankgitter, leere Kanister zur kurzfristigen Lagerung von allerlei pflanzlichem Dünge-Gebräu, Ziegelsteine so wie überhaupt alle Steine – und vieles, vieles mehr. Ihr kennt das ja sicher selber auch.

Bei uns ist es wieder einmal so weit: Wir müssen Mineralwasser, noch dazu aus Plastikflaschen, trinken. Ansonsten haben wir ja das Glück, Wasser aus unserem eigenen Brunnen trinken zu können. Das ist sogar wesentlich besser als das Wasser aus der Ortswasserleitung. Aber alle drei Jahre gegen Ende des Winters brauche ich einfach Plastikflaschen.

Warum?

Darum – für meine Mini-Gewächshäuser.

2010-02-10_03wzDen Boden der Flaschen abschneiden, das Etikett abziehen, den Schraubverschluss abnehmen. Dann ein, zwei Samenkörner in die Erde legen, Flasche drüber stecken, fest andrücken, von oben mit einer kleinen Gießkanne in die Flasche gießen bis es einen kleinen Wasserrückstau gibt, damit der Boden um die Aussaat richtig gut durchfeuchtet ist. Dann abwarten und im Bedarfsfall alle paar Tage gießen.

Durch die Flaschen ist die Verdunstung sehr gering, frische Saat muss kaum gegossen werden und die Keimung erfolgt relativ rasch.

2010-02-10_02wzIn sehr windigen Gegenden wie bei uns empfiehlt es sich, zwei dünne Stecken durch die Öffnung schräg in die Flaschen zu stecken. Das garantiert, dass die Plastikdinger dort bleiben, wo sie sollten und nicht durch den ganzen Garten fliegen.

Einen weiteren Vorteil birgt so ein Flaschengewächshaus auch: Es schützt die kleinen Keimlinge vor Schneckenfraß.

2010-02-10_01wzWenn die Pflänzchen so groß sind, dass ihre Blätter an die Wände der Flasche anstoßen, entferne ich die Flaschen, spüle sie kurz aus und lagere sie bis zum nächsten Einsatz.
Bei mir halten diese Null-Euro-Gewächshäuser durchschnittlich zwei bis drei Jahre. Dann ist wieder Mineralwasser-Trinken angesagt.

Hochbeet – Wofür alte Zaunbretter gut sind

Habt ihr auch Ecken im Garten, die ihr nie fotografiert? Die ihr einfach nicht mögt, weil sie unaufgeräumt und unansehnlich sind oder weil dort einfach nichts wachsen will?
Wir haben so eine Ecke. Leider ist sie das Erste, das man sieht, wenn man unser Grundstück betritt und einen Blick nach rechts wirft.

2009-09-07_1wzEin langer Weg führt zu den Mülltonnen nach hinten und zu den vier Kompostern auf der rechten Seite. Vorne rechts wachsen zwei rote Johannisbeeren, links sollten gelbe Himbeeren und im Anschluss an die Johannisbeeren rote Himbeeren wachsen. Etwas weiter hinten auf der linken Seite stehen noch drei Maibeeren und eine Vogelbeere und rechts an der Grundstücksgrenze befindet sich eine uralte Forsythienhecke.

Die Himbeeren wollten hier einfach nicht wachsen. Es ist halbschattig und recht trocken. Extra für die Himbeeren haben wir sogar vor zwei Jahren eine Bewässerung verlegt. Trotzdem wollten sie nicht. Nun weiß ich auch warum. Am letzten Wochenende gruben wir die Himbeeren aus: Der Boden ist knochenhart, staubtrocken, durchsetzt von Bauschutt, nicht einmal Regenwürmer mögen die Erde. Das Mulchen der letzten fünf Jahre hat nichts gebracht, die Bewässerung hat nichts gebracht.

Am Samstag hat’s uns dann gepackt. Ausgangspunkt der Überlegungen: Was macht man mit alten Zaunbrettern?

2009-09-07_2wzAlso Himbeeren ausgegraben, möglichst samt aller Wurzelfizzelchen, damit sie nur ja nicht wieder irgendwo austreiben. Um arbeiten zu können, mussten wir allerdings zuerst den Hokkaido in den Zaun hängen.

Der Plan: Ein Hochbeet an die Stelle der Himbeeren bauen. Hier könnte ich endlich Wurzelgemüse wie Karotten, Pastinaken etc. anbauen. Im Gemüsegarten ist das kaum möglich, weil der Boden zu sehr von unserer alten Pappel durchwurzelt ist und alle Karotten eher Alraunen gleichen als Karotten, einzig erkennbarer Unterschied: Sie schreien nicht beim Ziehen.

Da unsere Doppelgarage mehr einem Materiallager als einer Garage gleicht, fanden wir viel vom benötigten Material dort. Aus alten den Zaunbrettern bauten wir den Korpus. Der wurde dann mit Folie ausgekleidet, damit die Bretter ein wenig vor der Feuchtigkeit geschützt sind.

2009-09-07_3wzAuf den Boden legten wir noch Hasendraht. Nicht dass irgenwann mal Wühlmäuse das neue Paradies entdecken. Es fehlen noch die Abschlussleisten auf der Oberseite. Nur für die Hälfte lagen passende Holzleisten in unserem gut sortierten Materiallager.

2009-09-07_4wzMit dem Befüllen konnte ich auch gleich anfangen. Die Reste eines alten Baumstumpfes, allerlei Geäst, Schnittgut, Häckselmaterial und immer ein bisschen Erde dazwischen. Da ist noch viel Platz – wie praktisch, dass im Herbst Unmengen Schnittgut anfallen.

2009-09-07_5wzDie Mülltonnen haben mittlerweile auch einen neuen Platz erhalten – der Blick auf die Fahrräder ist unvergleichlich besser – und zwischen Hochbeet und Kompostern wird eine Reihe Säuleneiben gepflanzt, die die Sicht auf das Kompostdurcheinander nehmen sollen. Im Frühling werden wir dann die alte Forsythienhecke verjüngen. Mal hoffen, dass sie neu durchtreibt und dann etwas wieder schmaler gehalten werden kann. Dann erst ist die rechte Seite des Wegs fertig.

Links gibt es auch noch einiges zu tun: Gelbe Himbeeren ausgraben, ein kleines Hochbeet, bauen, zwei Eiben pflanzen. Ich denke aber, das muss auf den Frühling warten.

Urlaubsbeschäftigung – Insektenhotel & Florfliegenkasten

Viel haben wir nicht getan in den zwei Wochen Urlaub, die wir zu Hause verbracht haben. Faulenzen, Lesen, Baden und Paradeiser essen. Und – wir haben endlich das hier gebaut:2009-08-30_02wz

Vor einem Zaunelement im Gemüsegarten haben wir vier Pfosten sturmsicher versenkt und darauf eine Heimstatt für allerlei Insektengetier gebastelt. Das Material hatten wir schon lange herum liegen, das meiste waren Reste von irgendwelchen anderen Arbeiten. Darunter dürfen im kommenden Jahr Gurken ranken, sie sind nun praktischerweise etwas regengeschützter als früher.

2009-08-30_01wzNatürlich muss das Ganze jetzt noch entsprechend gefüllt werden. Da passt ganz schön viel hinein, in so eine große Siedlung!

Schon lange lag in der Garage ungenutzt ein Schubladenelement des schwedischen Möbelhauses herum. Das wurde entsprechend umgearbeitet – die Idee dazu habe ich hier gefunden – und dient nun hoffentlich bald Florfliegen als Heimstatt, sehr nützlichen Blattlausvertilgern.

2009-08-30_03wzIn dem roten Farbton, den anscheinend Florfliegen recht attraktiv finden, passt es hervorragend zur tomatigen Umgebung.

Schilder – made by Sonia

Über meine Versuche einer möglichst hübschen, praktischen und dauerhaften Beschilderung meiner Rosen habe ich vor längerer Zeit schon einmal berichtet. Leider verblassen mittlerweile auch die damals versuchsweise gemachten Holzschilder.

Meine liebe, kreative Freundin Sonia sah meine Schilder-Misere. Sie erbarmte sich einiger namenloser Rosen und Kräuter und töpferte mir vor über einem Jahr die allerschönsten Schildchen.

2009_SoniasSchilder2wzJedes davon ein Unikat, manche davon mit liebevollen Details geschmückt.

2009_SoniasSchilder1wzDiese Schilder aus Ton sind die bisher einzigen, die nicht nur wunderschön, sondern auch haltbar sind. Sie haben nun schon beinahe zwei Winter unbeschadet draußen überstanden und ich freue mich jedesmal, wenn ich eines davon inmitten meiner Beete erspähe.

2009_SoniasSchilder3wzLiebste Sonia, danke dir!

Wie beschildert ihr eure Pflanzen? Ich wäre sehr interessiert an praktischen und dauerhaften Ideen!