Null-Euro-Gewächshäuser

Als gärtnernder Mensch kann man ja fast alles gebrauchen, was andere wegwerfen: leere Joghurtbecher, aus denen man dann Schildchen für die Aussaat schneidet, alte Bretter für Beetumrandungen, Hochbeete, Insektenhotels etc., ausgediente Guglhupfformen, die man dann liebevoll mit Semperviven bepflanzt, ausrangierte Zaunelemente als Rankgitter, leere Kanister zur kurzfristigen Lagerung von allerlei pflanzlichem Dünge-Gebräu, Ziegelsteine so wie überhaupt alle Steine – und vieles, vieles mehr. Ihr kennt das ja sicher selber auch.

Bei uns ist es wieder einmal so weit: Wir müssen Mineralwasser, noch dazu aus Plastikflaschen, trinken. Ansonsten haben wir ja das Glück, Wasser aus unserem eigenen Brunnen trinken zu können. Das ist sogar wesentlich besser als das Wasser aus der Ortswasserleitung. Aber alle drei Jahre gegen Ende des Winters brauche ich einfach Plastikflaschen.

Warum?

Darum – für meine Mini-Gewächshäuser.

2010-02-10_03wzDen Boden der Flaschen abschneiden, das Etikett abziehen, den Schraubverschluss abnehmen. Dann ein, zwei Samenkörner in die Erde legen, Flasche drüber stecken, fest andrücken, von oben mit einer kleinen Gießkanne in die Flasche gießen bis es einen kleinen Wasserrückstau gibt, damit der Boden um die Aussaat richtig gut durchfeuchtet ist. Dann abwarten und im Bedarfsfall alle paar Tage gießen.

Durch die Flaschen ist die Verdunstung sehr gering, frische Saat muss kaum gegossen werden und die Keimung erfolgt relativ rasch.

2010-02-10_02wzIn sehr windigen Gegenden wie bei uns empfiehlt es sich, zwei dünne Stecken durch die Öffnung schräg in die Flaschen zu stecken. Das garantiert, dass die Plastikdinger dort bleiben, wo sie sollten und nicht durch den ganzen Garten fliegen.

Einen weiteren Vorteil birgt so ein Flaschengewächshaus auch: Es schützt die kleinen Keimlinge vor Schneckenfraß.

2010-02-10_01wzWenn die Pflänzchen so groß sind, dass ihre Blätter an die Wände der Flasche anstoßen, entferne ich die Flaschen, spüle sie kurz aus und lagere sie bis zum nächsten Einsatz.
Bei mir halten diese Null-Euro-Gewächshäuser durchschnittlich zwei bis drei Jahre. Dann ist wieder Mineralwasser-Trinken angesagt.

33 Kommentare zu “Null-Euro-Gewächshäuser

  1. Vroni

    Moin,
    Also ich bin erstaunt. Da wird hier eine coole Idee gezeigt und viele haben fast nur Argumente wegen
    der Nachhaltigkeit der Flaschen.
    Sie hat erklärt, dass sie die Flaschen nun schon 9 Jahre benutzt, das wird gar nicht beachtet!
    Wo ihr euren Fokus rauf haltet? Ist das nicht egal ,ob sie die Flaschen kauft, sammelt oder sonstwo her hat?

    diese Idee ist genial!

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  2. Antje

    Plastikflaschen kaufen ist aber nicht gerade zielführend, man kann doch, wenn man wieder welche braucht, sammeln, bei leuten/ firmen/ schulen, wo diese art von müll sowieso anfällt?
    Abfall-wiederverwertung macht doch nur sinn, wenn man NICHT dafür sorgt, dass wieder neues Plastik produziert wird!
    LG,
    Antje von lelonuk

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  3. opitzel

    Die Hostas werden v.a. durch die Genetzte Ackerschnecke „gelöchert“. Diese Monster leben im Boden in kleinen Höhlungen und kommen nur zum Fressen heraus.
    Diese kannst Du mit den Flaschen also nicht aussperren.

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  4. batteryplus

    Ja, was ist das denn für eine tolle Idee, Margit?! Aber wie Silke schon schreibt, 25 ct pro Flasche wäre mir auch ein wenig zu teuer. Ich habe mal vor Jahren von Ikea kleine klare Spitztüten-Gewächshäuser mit Loch gekauft. Seeehr günstig, sind auch tolle kleine Gewächshäuser.
    Liebe Grüße
    Birgit

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  5. Dorothea

    Eine tolle Idee!
    Jetzt meine Frage, kann man da auch schon Pflanzen draußen einpflanzen, welche erst nach den eisheiligen gepflanzt werden sollen?

    Oder bietet die flasche dafür nicht ausreichend schutz?

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  6. Margit

    @ Daniel: Um diese Zeit üblicherweise Spinat und Kresse und Rucola im Plastik-Mini-Frühbeet. In diesem Jahr leider noch gar nichts, da der Gemüsegarten – wie der Rest des Gartens auch – noch unter einer dicken Schneedecke liegt.
    Liebe Grüße, Margit

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  7. Elke

    Das ist schon eine witzige Idee, aber dafür würde ich jetzt auch kein Mineralwasser kaufen wollen (bei uns gibt es das Wasser aus der Leitung zum Trinken, wer mag filtert es noch). Allerdings verwende ich auch oft transparente Kunststoffverpackungen aller Art weiter. Im Winter z.B. zum Kresse keimen.
    Lieben Gruß
    Elke
    P.S. Aber über den Schneckenschutz muss ich mal nachdenken, spätestens wenn die ersten Hostas wieder aus der Erde gucken.

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  8. Luna

    Liebe Margit, die Flaschengeschichte ist mir nicht unbekannt, habe da auch schon allerhand gezogen.
    Dzt ist noch alles verschneit und frosthart, an solche Dinge nicht zu denken.
    Aber einmal muß es ja wärmer werden.
    Schönen Valentinstag und glG aus dem Wiener Umland…Luna

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  9. Andrea

    Die Idee ist sehr gut. Ich habe irgendwo noch ein Bild eines Freundes in USA, der seine Tomaten unter den Plastikbehältern, in denen man in USA Milch kauft, zog. Er hatten einen großen Garten und eine riesige Tomatenausbeute. Das sah immer lustig aus im Sommer – war aber effektiv!
    Lieben Gruß
    Andrea

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  10. Babara

    Also dann gibt es bei euch auch noch die Gratisvariante des kleinen Treibhauses (wenn man mal vom Trinkwasserpreis absieht) 😉 !! Dein Gemüsegarten zeigt anfangs Frühling ja eine richtige fröhliche „skyline“ 🙂 !! Auf diese Weise bewurzle ich übrigens seit Jahren auch meine diversen Stecklinge, allerdings halbiere ich die Petflaschen, da bei mir ja „nur“ Wurzeln entstehen sollen, bei dir hingegen wachsen schöne Pflänzchen und die brauchen natürlich Platz. Wie erlebst du die Flaschen bei windigem Wetter? Gibt es da ein extra Frühlingskonzert 😉 ??
    Herzliche Grüsse, Barbara

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  11. Ute

    Ich bin auch beeindruckt von deiner Idee. Ist es denn bei euch schon so warm, dass man die Samen draußen aussäen kann? Hier sind wir noch weit davon entfernt. Abgesehen davon, scheint „unser“ Garten zum letzten Mal unser Garten gewesen zu sein. Das Haus und somit auch der Garten hat einen neuen Besitzer und es bahnt sich „Schreckliches“ an. Jede Menge Plastikstühle sind schon auf der Wiese abgestellt worden. Ich weiß noch gar nicht, was ich mit deinen Tomatensamen machen soll. Vielleicht finden wir einen Schrebergarten und die Samen halten noch ein Weilchen durch. Hier fühle ich mich jedenfalls etwas heimatlos (und gartenlos) geworden, obwohl man natürlich jetzt im Winter noch nichts genaues sagen kann.
    Liebe Grüße von Ute

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  12. Gartenliesel

    Hallo Margit,
    da schaue ich gerade in Deinen Blog und musste doch im ersten Moment etwas schmunzeln. Das ist ja mal eine sehr ausgefallene Idee – aber das mit den Schnecken leuchtet mir absolut ein ;-)!
    LG Gartenliesel

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  13. Herz-und-Leben

    Tolle Idee! Obwohl ich schon länger kein Flaschenwasser mehr trinke – außer unterwegs, wo es nicht anders geht. Unser Leitungswasser soll aber, da aus dem Harz, noch eine recht gute Qualität haben.
    Ab und an gibt es aber auch noch pfandfreie Flaschen und manchmal kommt man auch daran, ohne daß man es selbst konsumieren muß.

    Ein eigener Brunnen ist natürlich Gold wert, hatten wir früher auch mal 😉

    Ich kenne auch noch diese Glasglocken oder große Gläser von irgendwelchen Konserven, die man über die Pflänzchen stülpt.

    Lieber Gruß
    Sara

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  14. Bubu

    Das ist mal eine sehr sehr gute Idee und vor allem eine gute Schneckenblockade.
    Ich denke, ich fange dann schon mal zum Flaschen sammeln an.

    Gruß vom Bubu

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  15. Brigitte

    Finde ich eine gute Idee! Und zumal du ja schreibst, dass du sie ausspülst und im nächsten Jahr wieder verwendest. Die tun sicher lange ihre Arbeit. Mit der Lagerung habe ich auch keine Probleme, wir haben einen großen Gartenschrank hinter die Garage gebaut, der aussieht wie ein Schmuckstück.

    Liebe Grüße, Brigitte

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  16. Naturwanderer

    Da habe ich mal ein zwei tage nicht bei dir reingeschaut, glaich gibt es etwas Neues zum Staunen. Tolle Idee, in der Landschaft liegen oft welche herum, die gibt es dann umsonst, das probier ich aus.
    Danke für den Tip und sage
    viele liebe Grüße
    Edith

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  17. Birgit

    Ja, was ist das denn für eine tolle Idee, Margit?! Aber wie Silke schon schreibt, 25 ct pro Flasche wäre mir auch ein wenig zu teuer. Ich habe mal vor Jahren von Ikea kleine klare Spitztüten-Gewächshäuser mit Loch gekauft. Seeehr günstig, sind auch tolle kleine Gewächshäuser.
    Liebe Grüße
    Birgit

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  18. Helga

    Hallo Margit, man kann auch Behälter von Möhren, Kiwis, Weintrauben oder ähnlichem als Abdeckung für die Aussaaten im Gewächshaus oder auf der Fensterbank verwenden. Leider dauert es bei uns noch, ehe es so weit sein wird. Noch ist alles tief verschneit.Liebe Grüße Helga

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  19. jordemodern

    Hach,
    das ist doch mal eine tolle Idee! Auch wenn mein Vorgänger Recht hat ( aber neben den Rückgabeautomaten steht meistens ein Abfalleimer, in den frustrierte Recycler die Flaschen werfen, die die dummen Maschinen partout nicht annehmen wollen …) Das werde ich wohl mal mit den ersten Salaten ausprobieren.
    Grüße vom frostigen Niederrhein ( derzeit eigentlich „Helau! Alaaf!), Elke

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  20. SchneiderHein 2

    Nee, in Deutschland 25 Cent pro Gewächshaus. Die Zeiten, als das Weiterverwerten von Plastikflaschen noch kostenlos war sind schon lange vorbei. Aber trotz Faschenpfand eine prima Idee!
    Liebe Grüße
    Silke

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