Vorübergehend umgezogen

Wie habt ihr die große, lange Hitzewelle im Sommer überstanden? Bei uns hatte es einige Wochen fast täglich um die 37, 38 Grad. Das Haus heizte sich mit der Zeit dermaßen auf, dass es drinnen nicht mehr auszuhalten war, nicht einmal im Wohnkeller. Auch die Nacht brachte keine Abkühlung – bei 25 Grad und null-Luftbewegung, wie soll da auch etwas abkühlen?

Wir sind nach und nach immer weiter nach hinten gewandert in den Garten. Auf der überdachten Terrasse, die normalerweise unser Outdoor-Wohn- und Esszimmer ist, war es nicht mehr auszuhalten. Also haben wir als erstes das Esszimmer nach hinten unter die großen Bäume verlegt. 2015-09-08_04wzEine LED-Lichterkette, die noch vom großen Gartenfest montiert war, hat als Beleutung gedient. Abends war das Esszimmer ein recht romantisches Plätzchen!

Da Kochen in der kleinen aufgeheizten Küche eine unglaublich schweißtreibende Angelegenheit war, bastelten wir eine äußerst provisorische Outdoor-Küche.2015-09-08_01wzEine alte Werkplatte auf zwei Stehern, eine Kochplatte, eine verschließbare Plastikbox für große Töpfe und Pfannen und ein kleines Kasterl für Kleingeschirr und ein paar grundlegende Lebensmittel wie Öl, Essig, Salz, Nudeln, Gewürze etc. Abgewaschen wurde gleich daneben in einer Plastikwanne. Ein langes wasserfestes Stromkabel hatten wir ja für das Fest vorher schon durch den ganzen Gemüsegarten verlegt, hier wurden die Kochplatte und die LED-Beleuchtung zum Kochen angeschlossen. Wasseranschluss gibt es sowieso in mehreren Gartenbereichen. Endlich Kochen ohne in Sekundenschnelle einen Schweißausbruch zu erleiden!

Natürlich gewinnt unsere „Outdoor-Küche“ keinen Schönheitspreis, aber sie hat ihren Zweck gut erfüllt und auf diese Weise konnten wir einmal testen, was wir wirklich draußen brauchen, um sinnvoll kochen zu können. Erstaunlich wenig! Vielleicht bauen wir uns in den kommenden Jahren einmal eine dauerhafte Outdoorküche im rückwärtigen Gartenbereich.

Und nach dem Essen?

Entspannen in der Badewanne, die noch nie so oft und so lang benützt wurde wie in diesem Sommer!2015-09-08_05wzSie hat ein kleines Deck aus einer alten Palette und ein paar Lärchenbrettern bekommen, damit die Füße schön sauber bleiben beim Rein- und Rauskraxeln. Und ein paar Kerzen für die Romantik am späteren Abend!

Und wenn man ganz und gar faul sein möchte? Wir haben eine Weile überlegt, ob wir das machen sollen. Aber mein Schatz hatte gerade in den heißen Wochen Urlaub, den wir zuhause verbracht haben. Also, ja. Kurzerhand haben wir noch ein langes Kabel besorgt und auch quasi das Wohnzimmer nach draußen verlegt, genauer gesagt, an den Teich.2015-09-08_02wzFernsehgeräte sind heutzutage glücklicherweise ganz leicht, sodass es schnell raus- und reingetragen werden konnte. Natürlich wollten wir keine Nachbarn mit Lärm belästigen und haben Kopfhörer am Fernseher angeschlossen.

Da sich mit der Zeit auch unser Schlafzimmer für mich unterträglich aufgeheizt hatte, habe ich es vorgezogen, einige Nächte in der Hängematte unter der großen Pappel zu verbringen. 2015-09-08_03wzIch habe wesentlich besser geschlafen als im heißen Schlafzimmer.

Der Garten hatte somit einige Wochen lang noch viele Zusatzfunktionen! Und ich bin echt dankbar für paar großen, alten Bäume, die wir im Garten haben und die in solch heißen Wochen ein wenig Schatten spenden.

Und: Wie habt ihr die heißen Wochen überstanden?

 

Ein PS noch: Bitte seid nicht böse, wenn ich derzeit nicht zum Kommentieren komme, ich engagiere mich ein wenig dabei, Flüchtlingen, die in Wien landen, weiter zu helfen.
In diesem Zusammenhang möchte ich nochmal auf meinen Beitrag zu diesem Thema hinweisen (Refugees welcome – Asyl im Gemüsegarten).

7 Kommentare zu “Vorübergehend umgezogen

  1. Renate Waas

    Das ist ja super, wie ihr Euer Leben in den Garten verlagert habt! Ach und nun ist es sooo lange her.. oder juhuuuu – es kommt bald wieder?
    Aber sooo heiss muss es nicht noch mal werden – oder vor allem, so trocken. Das war für viele meiner Pflanzen fast die Grenze.
    Aber Eure Badewanne – also da bin ich völlig fasziniert davon. So eine Badewanne hätte ich auch zu gerne.
    Statt Fernseher liegen wir mit unseren iPads in den Hängematten 🙂
    Viele grüße von Renate

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  2. Kathinka

    Liebe Margit,
    eure provisorische Outdoorküche ist sensationell. Auch die Badewanne gefällt mir sehr! Ich bin die heißen Tage im Haus geblieben. Es ist ein „Niedrigenergiehaus“, der Vorteil ist, daß nicht nur im Winter wenig Wärme nach draußen dringt, sondern im Sommer auch wenig Wärme nach drinnen. Fenster und Türen müssen allerdings geschlossen bleiben…
    LG Kathinka

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  3. Margrit

    Hier war es glücklicherweise nicht so heiß und ich habe euch im Süden auch nicht beneidet. Wir mussten also nix auslagern. :))) Ist aber schon toll, wenn man die Möglichkeit dazu hat.

    Schönes Wochenende
    Margrit

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  4. Margit

    Das ist ja eine tolle Sache! Bei uns war es ähnlich heiß! Ich war noch nie so oft im Schwimmbad, wie in diesem Sommer. Obwohl unser Haus wirklich gut isoliert ist, hat es sich mit der Zeit auch ziemlich aufgeheizt! Ich habe allerdings nicht draußen gekocht oder geschlafen… haha… !!!! Die Idee finde ich aber nicht schlecht!!!
    Viele Grüße von
    Margit
    P.S.: Finde ich toll, dass Du Dich für die Flüchtlinge einsetzt! Ich denke, gerade in Wien dürfte da einiges zu tun sein!!!

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  5. Frauke

    bis auf einige Sommertage an denen es mal knapp 30 ° C warm war, hatten wir es kühl , hier im Norden sagen wir frisch. Da reicht der Sonnenschirm oder eben auch Baumschatten.

    Auch bildete sich gleich durch die Thermik am Wasser des Nordostseekanals und ein großer ehemaliger See eine luftige Brise oder richitg frischer Wind.
    So habe ich eine sehr schlechte Tomatenernte und auch der Wein ist noch sehr sauer.
    Die Quitten immer noch sehr grün .

    Und im Haus war es immer angenehm kühl dank der dicken Ziegelwände. Im Wohnkeller ist mit im Sommer zu kalt nur 15- 17. ° da bin ich meiner Nähmaschine ins Wohnzimmer gezogen.

    Dennoch möchte ich mit Euch nicht tauschen!
    Grüße von Frauke

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  6. Ute

    Liebe Margit, ich fand die Hitze im Sommer auch nahezu unerträglich. Zum Glück hatte ich einen Teil der Zeit auch Urlaub, aber trotzdem hat das Wetter mich sehr gelähmt. Ich habe kaum etwas gemacht, außer im Liegestuhl zu liegen. Deine Idee, nach draußen zu ziehen, find ich klasse. Ich hatte mal eine Freundin, die hat im Sommer immer auf dem Balkon geschlafen. Und frühere Nachbarn haben ihre Isomatten im Garten ausgerollt. So weit habe ich es dann doch nicht getrieben, da ich es im Haus fast noch kühler fand als draußen, wo wir auch so 38 bis 40 Grad hatten. Puhhh!!! Nur die Abende habe ich lange draußen gesessen und die Sterne beobachten. Sowie die Fledermäuse, die bei uns rumschwirren. Irgendwie war es schon eine besondere Zeit. Aber ich bin froh, dass wir jetzt schon nahezu herbstliche Temperaturen haben. Das ist definitiv mehr mein Wetter. Ich finde es übrigens sehr toll, dass du dich um die Flüchtlinge kümmerst. Es ist ja fast ebenso unerträglich wie das Wetter, all das Leid zu zu sehen. Hut ab!
    Viele liebe Grüße
    Ute

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