Im sogenannten Kräutergarten dachte ich anfangs, alle Kräuter unterbringen zu können. Da hatte ich meine Leidenschaft für Kräuter schwerstens unterschätzt. Darüber habe ich hier schon einmal geschrieben.
Nach einem Jahr gestaltete ich das kleine Fleckchen radikal um und gönnte uns einen kleinen Sitzplatz dort.
Der Kräutergarten ist nach Süden ausgerichtet, die Wand dahinter speichert die Wärme recht gut. Deswegen genießen wir hier gerne die ersten warmen Stunden nach dem Winter oder die letzte Abendwärme.
Im Frühling wirkt alles noch recht übersichtlich.
Im Mai beginnen die Rosen im Kräutergarten zu blühen. Die Rugosa-Rose Moje Hammarberg direkt vor den beiden Stühlen gewinnt jedes Jahr das Rennen um die erste geöffnete Blüte.
Dann bietet sich einem dieser Blick: Die ersten Rosenblüten direkt vor der Nase zum ausgiebigen Beschnüffeln, begleitet von unzähligen Knospen der The Fairy links davon, die etwas später mit der Blüte beginnt, dann aber bis zum Frost durchblüht. Und im Hintergrund passen schon die Lavendelknospen auf den richtigen Zeitpunkt.
Kurze Zeit später sitzt man dann für ungefähr einen Monat zwischen Rosen-Blütenwolken. Abgesehen von der Donau im Rücken schieben alle Rosen immer wieder Blüten nach.
Dann beginnen die Lavendel mit ihrer langen Blütezeit und die direkte Sicht vom Sitzplatz aus verändert sich – links The Fairy, dahinter die Lavendelblüten in Blau und Weiß. Rechts neben den Stühlen schieben sich die zartgelben Blüten des Griechischen Bergtees noch ins Bild. Wieder sitzt man schnuppernd auf dem kleinen Platz. Da bei uns stets ein leichtes Lüftchen weht, dominiert einen Monat lang der Lavendel das Duftgeschehen.
Nur kurze Zeit später beginnen die Echinaceen mit ihrer Blüte. Dazwischen schieben sich immer irgendwo Blüten oder Samenstände des Mutterkrauts hoch. Die Königskerzen, Verbascum chaixii Sixteen Candles, inzwischen auch über einen Meter hoch, stehen schon in den Startlöchern.
Langsam wird’s immer enger im Kräutergarten. Wer nicht weiß, wo der Zugang zu den Stühlen verläuft, tut sich schon schwer, ihn zu finden. Die Nachtkerzen beginnen mit ihrem allabendlichen Spektakel. Man sollte sich die Zeit nehmen, das langsame Öffnen ihrer Blüten zu beobachten. Nach dem Öffnen verströmen sie einen betörenden Duft.
Links von den Stühlen wird’s auch immer dschungeliger. Dort wachsen Weinraute, Wermut, Echinaceen, Bilsenkraut, Verbena hastata, Rosmarin, Rainfarn und andere Pflanzen recht unkontrolliert in die Höhe und Breite.
Ach ja, hier zwischen Herzgespann (links), das um die zwei Meter hoch ist und ein toller Insektenmagnet ist, und Beifuß (recht), der noch höher wird, verläuft ein kleiner Trampelpfad. Doch den muss ich im Laufe der Sommers mehrmals freischneiden.
Hier geht gar nichts mehr. Der Nordische Stechapfel, Datura stramonium, hat sich zwischen den Trittplatten ausgesät und darf bleiben. Bis zum Oktober wird er eine stattliche Höhe und Breite erreicht haben.
Wie gut, dass der Duft-Sitzplatz auf mehreren schmalen Pfaden erreichbar ist.
Diese Dokumentation der Veränderungen in Deinem Kräutergarten zu verfolgen ist ja sogar hier virtuell schon spannend. In natura mit all den Düften und dem bunten Treiben der Insekten drumherum ist es bestimmt noch um ein Vielfaches spannender. Daher kann ich gut verstehen, dass Du da einen Sitzplatz angelegt hast, von dem aus Du diese vielen Sinneseindrücke aufnehmen kannst.
Herzliche Grüße,
Iris
Betreten verboten? Aber nicht für mich, gell??
Ich muss unbedingt im nächsten Jahr wieder einem Inspektion bei dir machen!!
lg Henny
Dann bin ich schon gespannt, ob Ihr im nächsten Sommer noch genug breite Wege zum Sitzplatz findet. Oder ob es bei Euch dann auch ‚Betreten verboten‘ heißt 😉
LG Silke
Oh, ich rieche den Duft deiner Kräuter bis hierher nach Frankfurt *lach*. Ich komme gerade aus der Bücherei und habe mir auch wieder Gartenbücher mitgebracht, unter anderem eines über Sitzplätze im Garten 🙂
Lieben Gruß
Elke
Da hast du dir ja ein wunderschönes Plätzchen geschaffen liebe Margit, wo es sich herrlich ausruhen lässt und alle Sinne verwöhnt werden und zum Zuge kommen. Vor Jahren habe ich einmal mit unserem Jüngsten extra einen ganzen Abend neben einer Nachtkerze (die sich irgendwie in unseren Garten verirrte) verbracht, sie in den verschiedenen Stadien des Blütenöffnens fotografiert…. und auch den Duft genossen. Darüber schrieb dann Bastian eine Schularbeit, welche die beste Note bekam. Seither begrüsse ich jede Nachtkerze in unserem Garten mit einem besonderen Lächeln 😉 !!
Ich hoffe doch sehr, dass du nicht zu rigoros die vielen Pflanzen „verkleinerst“, gerade dieses „dschungelartige“ ist ja das Spezielle an diesem Ruheplatz.
Liebe Grüsse,
Barbara
Liebe Margit,
was für ein schöner Kräutergarten! Deine Bilder machen wirklich Lust auf den nächsten Sommer. Auch wenn ich den Herbst und Winter auch nicht verachte! Vielen Dank übrigens. Ich habe es noch nicht geschafft, mich auf anderem Weg bei dir zu melden, aber ich wollte dir auf diesem Weg schon mal sagen, dass alles gut angekommen ist!! Ich freue mich jetzt umso mehr auf das nächste Frühjahr und die Tomatenzucht!
Ganz liebe Grüße sendet dir Ute
Dein Garten gefällt mir immer besser. Das ist ein richtiger Garten, wenn du weißt, was ich meine.
Ich liebe es auch, wenn Stühle verschwinden.
übrigens hab ich wieder neue Peperonis abgestaubt, aller ich kann die gar nicht alle ziehen, meine Nachbarn würden sich wirklich veräppelt vorkommen, wenn sie sie auch noch gießen müßten, wäre ich nicht da.
Al
Toll, liebe Margit, deine Kräuter sehen prächtig aus. Da lässt es sich aushalten. Du wirst auch bedauern, dass für dieses Jahr die Saison vorbei ist. Liebe Grüße Helga
Spannend und faszinierend, das Wachsen und Werden in deinem Kräutergarten.
Muß mir das gleich nocheinmal ansehen.
Liebe Grüße Monika
Was für eine tolle Übersicht über deinen Kräutergarten.
Einen Kräutergarten, einen richtigen, möchte ich auch haben. Bisher haben wir nur so Zufalls-Sachen: Schnittlauch, Bohnenkraut, Estragon … Aber das soll viel mehr werden.
Traumhaftes Plätzchen. Du scheinst die ersten Duftbilder ins www gestellt zu haben. Ich habe nämlich das Gefühl hier duftet es plötzlich nach Lavendel, Rose und mmm Thymian würde ich mal sagen.
grüße sendet susanna
Traumhaftes Plätzchen, dass ihr euch dort geschaffen habt, du hast recht…was wäre ein Garten ohne die Dimension Duft, man sollte ihn bewusst genießen!
LG
Sisah
Was für ein Traum-Sitzplatz! Ich finde es direkt schade, dass man per Internet noch keine Beduftung vornehmen kann!
LG, Brigitte
Liebe Margit, und immer wieder bin ich begeistert von Deinem schönen Garten.Die Fotos bringen irgendwie eine Wildheit herüber, die ich einfach mag. Und dann die schönen heimeligen Sitzplätze an den richtigen Stellen.
Liebe Grüße
Birgit
Erst einmal möchte ich Danke sagen für Deinen Besuch bei mir.
Wenn ich Deinen Kräutergarten sehe, meine ich den Duft der vielen Kräuter riechen zu können. Ich habe mir vor einigen Wochen einen kleinen Kräutergarten angelegt und hoffe nun, dass die Kräuter alle den Winter überleben, so dass ich mich im nächsten Jahr daran erfreuen kann. Aber mein Garten ist winzig klein, kein Vergleich zu Deinem Garten *ganz-neidisch-guck*.
Liebe Grüße
Susanne
Dein Kräutergarten ist sehr üppig und der Sitzplatz ist eine gute Idee. Ich habe jetzt im Herbst begonnen meine „Bauerngarten“ umzugestalten und habe im Zuge dessen die Fläche fast verdoppelt. Ich möchte aus einem Teil reine Kräuterbeete machen und einen Teil für Gemüse und alles gemischt mit Blumen. Aber einen Sitzplatz noch einzuplanen ist eine super Idee. Wenn ich schon dabei bin 🙂
Liebe Grüße
Teresa
Hallöchen!
Da lässt es sich aushalten. Ein wunderschöner Platz. Sehr interessant die Veränderung unterm Jahr auf einmal zu erleben. Und dieser Duft, hmmmmm,…
VLG Gudi
…na toll, ich kann die tollen Kräutergerüche bis hierher riechen, denn so gehts mir ja auch, wenn ich nur in die Nähe meiner Kräuter komme, obwohl es wesentlich weniger sind, als bei dir…habe immer einen wohlriechenden Platz dort, das wünscht dir die Geli