Neues Thema „Schöne Dinge“ – Die Dame am grünen Krug

Schon länger spukt mir der Gedanke im Kopf herum, hier im Blog auch Dinge zu zeigen, die ich mag, die ich schön finde, die mir wichtig sind. Das werde ich in Zukunft tun und zwar unter dem Post-Label „Schöne Dinge“. Trotzdem will ich den Titel meines Blogs nicht ändern. Der Schwerpunkt wird weiterhin im Bereich Garten und Natur liegen.

Beginnen will ich heute damit, euch meine absoluten Lieblingsstücke zu zeigen: Einen hellgrünen Glaskrug mit zwei dazupassenden Gläsern.

SetwzFototechnisch ist es für mich mit meiner mickrigen Kamera äußerst schwer, die Schönheit auf’s Bild zu bannen. Der Blitz spiegelt sich auf dem Glas, mal ist es zu hell, mal zu dunkel. Ich hoffe, ihr könnt trotzdem die schönen Malereien auf dem Glas gut erkennen.

Normalerweise stehen die drei Stücke ganz oben auf unserer Jugendstilkredenz, wo sie vor dem dunklen Holz ganz gut zur Geltung kommen.

GlaeserAufKredenzwzSchon als Kind habe ich dieses Set immer mit begehrlichen Augen bewundert. Es stand im Schrank meiner geliebten Großtante. Ich durfte es zwar oft bestaunen, aber nicht angreifen, da das Glas sehr dünn und zerbrechlich ist. Nichts für Kinderhände.

Heute freut es mich ungemein, dass ich diese Stücke geerbt habe. Sie gehören zu den Dingen, mit denen ich sehr viel verbinde und die ich nie hergeben würde.

BeideGlaeserwz Auf den Gläsern sind rechts ein Junge und links ein Mädchen abgebildet. Beide reichen der Dame auf dem Krug ein Zweiglein.

KrugwzDie elegante Schönheit auf dem Krug schien mir immer wie ein Wesen aus einer anderen Welt.

MalereiAufKrugwzVoller Anmut scheint sie auf den Pflanzen zu schweben und entlockt dem Instrument in ihren Händen sicherlich ganz reine, sphärische Klänge.

Meine Großtante hat die Gläser einst von ihrer Mutter, also von meiner Urgroßmutter, geerbt. Woher diese sie hatte, ist mir leider nicht bekannt.

Es vergeht jedenfalls kein Tag, an dem ich nicht einmal hochschaue und mich darüber freue, dass diese Kostbarkeiten jetzt ihren Platz in unserem Haus haben.

Tomatensorten: Tangella

Die Sorte Tangella habe ich mir vor drei Jahren zugelegt, weil in der Beschreibung von einem „robusten Massenträger“ die Rede war. Das klingt doch für jeden Tomatengärtner verlockend! Umso gespannter war ich, ob die Tomate auch halten würde, was die Beschreibung versprach.

Kurz und gut: Sie tut.

Tangella ist eine Stabtomate mit goldgelben bis orangen Früchten von ca. 4 bis 5 cm Durchmesser. Die Originalsamen habe ich von Manfred Hahm-Hartmann. Ursprünglich kommt die Sorte aus England.

2007-08-18_Tangella4wzDer Geschmack lässt sich schwer beschreiben. Nicht süß jedenfalls, mehr würzig-säuerlich, aber sehr saftig.

Tangella reift für Stabtomaten eher früh und trägt dann überreich bis zum Frost. Das Wort Massenträger trifft voll und ganz zu. Keine andere meiner Sorten trägt so reich!

2007-08-18_Tangella5wzOftmals knicken die Rispen aufgrund der vielen Früchte ein. Anfangs habe ich noch mittels kompliziertem Hochbinden die betroffenen Rispen abgefangen und gestützt, das habe ich im Laufe der Saison aber nicht mehr gemacht. Der Knick im Stengel hat die Reifung nicht beeinträchtigt.

2007-07-18_Tangella1wzWie viele meiner anderen Tomaten habe ich auch die Tangellas mehrtriebig gezogen. Was sie aber nicht in ihrer Wuchskraft oder ihrer Tragfreude beeinträchtigt hat.

2007-08-02_Tangella2wzZum dritten Mal standen heuer drei Tangella-Pflanzen ungeschützt vor Regen und Wind in einem Beet unterhalb der Terrasse. Die Wand im Rücken bringt keinerlei Schutz, da Wind und Regen genau von der anderen, offenen Seite her kommen. Trotzdem hat Tangella jedes Jahr bis zum Frost durchgehalten. Der Phytophtora-Befall kam zwar irgendwann über sie, wie über alle Tomaten, aber erst spät und nur gering. Mit meiner rigorosen Entlaubung von Zeit zu Zeit konnte ihr die Braunfäule nicht viel anhaben.

Zusammen mit den Kleinen Mohren gehört Tangella für mich zu den robustesten Sorten, die ich sicherlich jedes Jahr anbauen werde.

Zwischen den Zeiten

Gestern war zum ersten Mal seit Wochen das Grau am Himmel wieder etwas weniger und somit etwas mehr Licht im Garten. Die Temperatur ist rasant angestiegen. Wir hatten heute 13 Grad plus! Morgen sollen es sogar 14 Grad werden. Mein Kopf mag das gar nicht, den Pflanzen scheint es aber zu gefallen.

Die Knopsen der einzigen Rose, die wir vom Vorbesitzer übernommen haben, setzen zum Aufblühen an.

01_2008-01-18_HausrosewzTarde Gris, eher eine Hätschelrose bei mir, hat bisher den Winter gut überstanden.

02_2008-01-18_TardeGriswzThe Fairy ist sowieso ein Ausbund an Vitalität. Kaum ist es etwas wärmer, blüht sie wieder.

03_2008-01-18_TheFairywzDie Bodendeckerrose Mainaufeuer ist bisher gänzlich unbeeindruckt vom Winter. Sie bewohnt aber auch eine besonders warme Ecke im Stufenbeet.

04_2008-01-18_MainaufeuerwzWife of Bath kann es nicht lassen und badet ebenfalls einige Knospen in der frühlingshaften Luft.

05_2008-01-18_WifeOfBathwzViridiflora hat letzten Winter einfach durchgeblüht, heuer scheint sie dasselbe vorzuhaben.

06_2008-01-18_ViridiflorawzSeit dem Spätsommer schiebt auch die Heritage immer wieder Knospen, manchmal gehen sie auf oder, je nach Wetter, sie werden zu regelrechten Knospenmumien.

07_2008-01-18_HeritagewzDie namenlose Chrysantheme mit der unglaublich leuchtenden Farbe, die mir heuer förmlich über den Kopf gewachsen ist, ist zwar von den kalten Tagen und Nächten vor zwei Wochen recht mitgenommen. Trotzdem schickt sie noch immer ein Leuchtfeuer durch den hinteren Teil des Gartens.

08_2008-01-18_ChrysanthemewzDie Blütenstände dieses Grases scheinen überhaupt wie erstarrt in den Kulissen festzuhängen.

09_2008-01-18_GräserwzAnders hingegen Mahonia bealii „Winter Sun“. Sie blüht jetzt schon seit fast zwei Monaten ganz langsam auf, ein gelbes Glöckchen nach dem anderen öffnet sich im Zeitlupentempo.

10_2008-01-18_MahoniewzDie Helleboren lassen sich noch Zeit. In meiner Ungeduld musste ich heute unter der Laubdecke nachschauen und fand viele noch versteckte Knospen. Sie harren wohl noch einige Tage im Dunkel des Laubs aus und warten auf den geeigneten Augenblick für ihren Auftritt.

11_2008-01-18_HelleboruswzAuch auf den Duft der Blüten des Süßbuchses, Sarcococca hookeriana humilis, muss ich noch ein wenig warten. Er blüht heuer zum ersten Mal in unserem Garten und ich freue mich schon auf den intensiven Duft, den er verströmen soll.

12_2008-01-18_Sarococca2wzDiese Euphorbie, ich glaube es ist Euphorbia amygdaloides, steht schon in den Frühlings-Startlöchern.

13_2008-01-18_EuphorbiewzEbenso wie Viburnum farreri Candidissimum, ein klein bleibender Winter-Duftschneeball. Auch ihn habe ich erst im letzten Jahr gepflanzt und bin daher besonders gespannt auf seine erste Blüte.

14_2008-01-18_DuftschneeballwzIm Herbst habe ich begonnen, viele kleine Immergrüne, wie hier Chamaecyparis lawsoniana Ellwoodii, zu pflanzen, um dem Garten auch im Winter mehr Struktur und Grün zu verleihen. Die vielen Eiben, Scheinzypressen, Buchse, Ilexe und anderen Winzlinge wachsen in den nächsten Jahren hoffentlich kräftig. Sie werden, wenn sie größer sind, das Aussehen des gesamten Gartens sicher sehr verändern.

15_2008-01-18_Immergrün EllwoodiiwzIch sollte mir ein Beispiel am Leseengerl nehmen und dem Wachsen des Gartens mit ebensoviel Geduld und Gelassenheit zusehen.

16_2008-01-18_EngelwzManchmal gelingt mir das, manchmal nicht.

Tomatensorten: Die kleinen Mohren

Ich werde die nächsten zwei Monate dazu nutzen, ein kleines Resümee über den Tomatenanbau 2007 zu ziehen und ab und zu einige Sorten näher beschreiben, die ich heuer bzw. teilweise auch schon in den letzten Jahren angebaut habe. Früher habe ich das immer handschriftlich in meinem Gartentagebuch gemacht, jetzt nutze ich den Blog dafür. Ich gehöre aber nicht zu den Menschen, die das Datum der ersten Blüte, des ersten Fruchtansatzes oder der ersten reifen Tomate jeder Sorte notieren, somit wird das keine „wissenschaftliches“ Resümee. Auch werde ich sicher nicht alle Sorten beschreiben, die ich angebaut habe.
Natürlich wird es aber auch 2008 wieder viele nicht-gemüsebezogene Posts aus dem Garten geben.

Zu meinen absoluten Favoriten im Anbaujahr 2007 gehört die für mich neue Sorte Die kleinen Mohren. Bezogen habe ich die Samen von Gerhard Bohls SamenArchiv.

2007-08-18_KleineMohren2wzBei den Kleinen Mohren handelt es sich um eine Stabtomaten-Sorte. Angebaut habe ich zwei Pflanzen in Kübeln an der Südwand vor dem Wohnzimmerfenster, zwei habe ich im Gemüsegarten zu Vergleichszwecken ausgepflanzt. Die Tomaten an der Südwand sind durch die Wand im Rücken etwas geschützt vor Wind, vor Regen allerdings trotz des kleinen Dachvorsprungs nicht.

Nach den wirklich früh tragenden kleinen Sorten wie Pendulina, Rosa Ampeltomate oder Tumbling Tom, waren Die kleinen Mohren die ersten „Großen“, die mit reifen Früchten aufwarten konnten.

Die kleinen Mohren gehören zu den schwarzen Tomatensorten. In Wirklichkeit liegt ihre Farbe irgendwo zwischen Dunkelrot und Braun mit einer Zeichnung („geflammt“) am oberen Ende, die oft ins Dunkelviolett bis Moosgrün geht.

Angeblich kommt die Sorte aus Lettland und soll auch noch unter einigen anderen Namen wie z.B. Prune Noire im Umlauf sein. Mit anderen Sorten wie Black Prince (auch Schwarzer Prinz), Tschörnij Mawr u.a. ist sie eventuell sogar identisch. Letztere steht zu Vergleichszwecken schon auf meinem Anbauplan für nächstes Jahr.

2007-10-02_KleineMohren23wzDie Früchte sind länglich oval und ca. 6 cm lang und 4 cm im Durchmesser.

Geschmacklich sind sie ausgezeichnet, süß, saftig, mild und vielseitig verwendbar für Salate, Soßen und zum So-Essen auch ganz köstlich.

2007-09-04_KleineMohren1wzDiese Sorte hat mich wirklich rundherum begeistert: Geschmacklich ausgezeichnet, äußerst dekorative, wunderschöne Früchte, früh, ausdauernd und reich tragend und dabei sehr robust.

2007-10-02_KleineMohren1wzDie Pflanzen trugen bis zum ersten Frost durchgehend Unmengen von Tomaten. Das Bild oben ist vom 2. Oktober und zeigt die beiden Kleinen Mohren im Gemüsegarten.

Diese Sorte wies als eine der letzten Anzeichen von Phytophtora-Befall auf. Ich habe beim ersten Anzeichen von Befall, so wie ich das immer bei befallenen Tomaten mache, die Pflanze von unten nach oben hin sehr stark „entblättert“. Auch gesunde Blätter habe ich dabei entfernt, um das schnelle Abtrocknen nach einem Regen zu erleichtern. Die kleinen Mohren haben den Phytophtora-Befall weggesteckt wie nix und unbeeindruckt weiter geblüht und gefruchtet und sind anstandslos weiter gereift bis zum Frost. Aus meiner bisherigen Erfahrung gehört sie zu den robustesten Tomatensorten, die ich kenne.

2007-08-18_KleineMohren3wzZwischen den etwas geschützter stehenden Pflanzen im Kübel und den im Gemüsegarten ausgepflanzten konnte ich keinen wesentlichen Unterschied erkennen. Beide wurden von der Braunfäule befallen, beide trugen und wuchsen trotzdem weiter. Die Pflanzen im Gemüsegarten habe ich allerdings im Gegensatz zu den Kübeltomaten mehrtriebig gezogen. Alle drei, vier Triebe haben gefruchtet wie verrückt.

Dieses Jahr werde ich Die kleinen Mohren auf jeden Fall wieder anbauen.

Steinpyramide im Schnee

Nur Verrückte verbringen bei minus 8 Grad viele Stunden im Wald? Nein. Verrückt muss man nicht sein, aber gut ausgerüstet.

2008-01-05_Wegwz

Weg zur Steinpyramide vom Osten her

Am ersten Wochenende im neuen Jahr, am Tag vor der letzten Rauhnacht, besuchten wir einen Platz, den ich ganz besonders mag: die Steinpyramide in der Kraftarena Groß Gerungs.

2008-01-05_Weg2wz

Der Weg öffnet sich zum Platz, die Pyramide leuchtet uns entgegen

Die Steinpyramide besteht aus vier kreisförmigen Stufen mit einer Gesamthöhe von 6,8 m. Die unterste Stufe weist einen Durchmesser von 16,5 m, die oberste 7,2 m auf. Es handelt sich bei diesem Bauwerk um die einzige Steinpyramide in Mitteleuropa. Der Ursprung der Pyramide, wann und zu welchem Zweck sie gebaut wurde, sind bis heute ein archäologisches Rätsel. 2001 wurde sie renoviert, mittlerweile sind leider schon einige Steine durch starke Unwetter wieder abgerutscht.

2008-01-05_PyramideGesamtwz

Steinpyramide im Winterkleid

Nach Untersuchungen durch den anerkannten Radiästhesisten Alois Melber ist der Ort, an dem die Pyramide steht, ein besonderer Kraftplatz. Er wird sternförmig von vier rechsdrehenden Wasseradern und vier geomantischen positiven Linien durchzogen. Alle Linien laufen im Zentrum der Pyramide zusammen.

Die sternförmig angeordneten geomantischen Linien machen diesen Ort zu einem besonderen Kraftplatz: Rechtsdrehende Wasseradern haben eine energieaufladende und wachstumsfördernde Wirkung, Plätze an geomantisch positiven Linien eignen sich besonders zur Besinnung und Entspannung. Und das spürt man auch, wenn man sich die Zeit nimmt, an diesem Ort einfach zu verweilen.

Wir nahmen uns diese Zeit und ließen uns am Rand des Platzes auf einer Bank nieder. Einige Iso-Matten als Sitzunterlage, dick angezogen und mit heißem Tee und Essen gestärkt, verweilten wir fast zwei Stunden an diesem Kraftort.

2008-01-05_RaeuchernwzEin Tischchen aus gefundenen Holzresten diente als Unterlage für die mitgebrachte Räucherschale, ein Fichtenzweig als „Wedel“. So verweilten wir ganz allein an diesem Ort der Kraft und Stille und tankten Energie für das neue Jahr. Kein Wanderer störte unsere ruhigen Stunden. Erst als wir die letzten Utensilien wieder in unseren Rucksäcken verstaut hatten, kamen auch andere Besucher des Wegs.

Am Rückweg sammelten wir noch etwas Fichtenharz, das in dicken Tropfen an den Stämmen zu finden ist. Ich habe noch nie solche Mengen an Fichtenharz gesehen, das noch dazu so rein und einfach zu „ernten“ war wie hier.

2008-01-05_HarzwzDer Tag meinte es wirklich gut mit uns. Alles war mit einer dicken Schicht Rauhreif überzogen, es war wie in einem Märchenwald.

2008-01-10_Rauhreif1wzAm Rückweg mussten wir dann doch noch einige Detailaufnahmen machen. Mit dicken Handschuhen gar nicht so einfach…

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