Kein Projekt (2)

Nach einigen weiteren Arbeitsstunden, einem Großeinkauf bei einer Staudengärtnerei und einer geglückten Auktion bei einem Internet-Auktionshaus, sah es schon ganz anders hier aus:

2009-04-21_01wzDie Bananen-Bank wird an heißen Sommertagen ein schattiges, kühles Plätzchen zum Entspannen bieten. Viele meinen ja, wir hätten schon vorher genügend Sitzplätze im Garten gehabt. Ich bin da anderer Ansicht: Lauschige Sitzplätze kann man nicht genug haben – für jede Stimmung, jedes Wetter, jede Tages- und Nachtzeit und für jede Jahreszeit.

Der Bereich unter der Bank ist mit Kieselsteinen „gepflastert“. Einfach möglichst flache Steine hochkant ins feste Erdreich klopfen und immer schön mit der Wasserwaage prüfen. Auf diese Weise wurden in meiner Heimat früher ganze Höfe gepflastert. Mir hat diese kleine Fläche zum Ausprobieren für’s Erste gereicht.

2009-04-21_02wzGepflanzt habe ich in diesem Bereich vor allem Elfenblumen, Geranium, Gedenkmein, Frauenmantel, niederen Geißbart, dazwischen ein paar wenige Hostas. Zwischen den Trittplatten soll sich Römische Kamille breit machen. Ich bin mir nicht sicher, ob es ihr hier nicht zu dunkel sein wird. Aber einen Versuch ist es wert, immerhin blinzelt die Sonne je nach Tageszeit immer wieder mal durch.
Zudem werden wir eine Schlauchleitung hierher verlegen, damit ich in ganz trockenen Phasen einfach mal Regen machen kann, ohne vorher ein entsprechendes Tänzchen hinlegen zu müssen. So werden es die Neuzugänge hoffentlich schaffen, sich hier dauerhaft breit zu machen.

Nicht ganz so schön ist noch der Bereich um das Tor.

2009-04-21_03wzHier warten noch Arbeit und ein letzter Einkauf für das Kein-Projekt.

Kein Projekt (1)

„Kein Projekt“ ist natürlich nicht halb – ach, was sage ich – nicht einmal ein Tausendstel so spannend wie das Projekt. Aber erstens ist für ein zweites „richtiges“ Projekt kein Platz mehr im Garten und zweitens hätten wir in diesem Jahr weder Zeit noch Energie dafür.

Das kleine Kein-Projekt, das wir uns für diesen Frühling vorgenommen haben, ist im hinteren Bereich unseres Gartens, dem sog. „Wald„, angesiedelt.

Zwei Dinge gefallen mir hier gar nicht:

Die Rasenfläche, die ja eigentlich nicht mehr als ein Weg sein sollte, ist keine solche. Die meiste Zeit des Jahres ist hier alles mehr braun als grün. Rasen wächst spärlich in diesem halbschattigen und sehr trockenen Bereich, und mein geliebtes Moos, das sich hier gerne breit machen dürfte, findet es einfach zu trocken. Komisch, auf Fotos sieht es nicht so schlimm aus wie in Wirklichkeit…

2009-04-19_04wzDas Tor (aus der entgegengesetzten Blickrichtung), das höchstens, wenn überhaupt, alle paar Jahre einmal benutzt wird, passt überhaupt nicht zum Eindruck, den dieser Teil des Gartens erwecken sollte: Ich hätte es hier gerne wuchernd, grün, dschungelig. Jetzt hingegen sieht das Tor eben genau nach dem aus, was es ist: Ein großes Holztor. Davor hat sich, wie das in ungeliebten Ecken so ist, schon jede Menge Krempel angesammelt. Zudem ist die Fläche zum Tor hin abschüssig, sodass man nicht einfach mal ein paar Töpfe davor stellen kann. Auch diese Ecke muss sich ändern.

2009-04-19_05wzWie so oft in den letzten Jahren, war die erste Arbeit das Abtragen der Oberfläche. Rasenreste und unerwünschter Bewuchs mussten entfernt werden, der Boden gelockert. Dann – auch wie mir scheint, etwas, das sich zu einer Gewohnheit entwickelt hat, geht’s los mit vielen Steinen.

2009-04-19_01wzDiese Steine lagern haufenweise hinter unserem Haus. Sie sind der „Rest“ dieser Arbeit von vor zwei Jahren. Endlich findet zumindest ein kleiner Teil davon eine sinnvolle Verwendung.

2009-04-19_02wzAuch die verlegten Schieferplatten lagerten noch hinter dem Haus. Die fanden wir bei der ersten radikalen Gartenumgestaltung zu Hauf unter 20 cm Erde überall im Garten verteilt.

2009-04-19_03wzSo, das hatten wir nach einem Arbeitstag geschafft. Fortsetzung folgt.

Grün-bunte Explosion

Nachdem es in diesem Jahr ungewöhnlich lange sehr kalt war, wuchs und blühte vieles mit einiger Verspätung. In der letzten Woche – mit richtig sommerlichen Temperaturen – holte die Natur alles auf und führte uns die Kraft vor Augen, die in ihr steckt.

Unsere drei alten Blutpflaumen-Bäume an der hinteren Grundstücksgrenze verwandelten den Himmel in eine Blütenwolke.

2009-04-17_01wzNur einige Tage währte diese himmlische Freude, dann begann es zu „schneien“.

2009-04-17_02wz

Blütenschnee im Feuchtbeet

Unsere noch jungen Obstbäume begannen zu blühen – erst die Marille, dann die Zwetschken, die Säulenäpfel und die Quitte zeigen schon Knospen, die jeden Tag aufspringen könnten.

Zu unserer Freude blühten unsere beiden Schlehenbäumchen heuer zum ersten Mal. Ihre zarten Blüten haben es mir ganz besonders angetan.

2009-04-17_03wzEine richtige Blütenorgie veranstalten derzeit die Tulpen.

2009-04-17_06wzDie frühen Sorten sind schon verblüht, die mittleren gerade in Hochform und die spät blühenden Tulpen warten schon ungeduldig, bis sie an der Reihe sind.

2009-04-17_05wzBesonders die frühen Tulpen quietschen in Farben, die mir ansonsten nicht so besonders im Garten gefallen. Viele dieser knalligen gelben, roten und orangen Tulpen habe ich beim Neu-Anlegen des Gartens vorgefunden und einfach wieder in die Erde gesteckt, ohne um ihre Farben zu wissen. Das Wissen um die Farben hätte aber auch nichts geändert. Im Frühling ist meine Sehnsucht nach kräftigen Farben enorm und ich liebe sogar das Gelb der Forsythienblüte, das so viele regelrecht verabscheuen.

2009-04-17_04wzHier wo sich jetzt die Tulpen dicht an dicht drängeln, werden in absehbarer Zeit die Rosen den Ton angeben.

2009-04-17_07wzEine besondere Blüte habe ich heute auch entdeckt: eine Rosmarinblüte.
Dieser Rosmarin musste jahrelang bei uns in der Werkstatt überwintern, wo es ihm gar nicht gefallen hatte. (Viel zu spät) Im Herbst habe ich ihn dann kurz entschlossen ausgepflanzt. Schlechter als in der Werkstatt würde es ihm auch draußen bei unseren milden Wintern nicht gehen, dachte ich.

2009-04-17_08wzMit diesem eisigen Winter hatte ich aber nicht gerechnet, der Rosmarin wohl auch nicht. Er war nach dem Winter eine dürre Gestalt. Seit ein paar Tagen kehrt nun wieder Leben ein in seine braune Gestalt, ich hatte es nicht mehr geglaubt. Und siehe da: Er zeigt es mir so richtig und blüht auch noch!

Vielleicht haben sich einige gewundert, warum ich so lange Zeit nichts gepostet habe. Wie ihr vielleicht wisst, hatte ich diesen Frühling keine gute Phase: eine Steißbeinverletzung, die mich wochenlang mit Schmerzen geplagt hat, dann eine ganz böse Erkältung mit Angina, der Schnupfen ist immer noch da. Zu guter Letzt hat mich vor Ostern noch eine Wespe gestochen – ich bin Allergikerin. Was mir wiederum schlaflose Nächte, Schmerzen und eine tagelang unbrauchbare Hand einbrachte. Jetzt ist hoffentlich alles überstanden.

Tomatenaussaat – einige Tipps

Zeitpunkt

Der richtige Zeitpunkt für die Tomatenaussaat hängt ganz davon ab, welche Bedingungen man den Tomaten bieten kann.

Wer ein frostfreies Gewächshaus oder einen kühlen, hellen Wintergarten mit viel Platz hat, kann schon relativ früh – Mitte/Ende Februar – mit der Aussaat beginnen.

Wer den Kleinen nur Fensterbänke oder ein Quartier mit Pflanzenlicht im Keller zu bieten hat, sollte sich damit ein wenig gedulden und erst in der ersten Märzhälfte mit der Aussaat beginnen.
Legen Tomaten erst einmal mit dem Wachstum los, legen sie schnell an Größe zu. Dann wird der Platzbedarf schon enorm.
Wer es verabsäumt, im März zu säen, kann das aber getrost auch noch Anfang April nachholen. Einmal gekeimte Tomaten gedeihen bei entsprechender Pflege auch dann noch gut bis es – je nach regionalem Klima – im Mai Zeit zum Auspflanzen ist.

Ich säe immer in der ersten, spätestens zweiten Märzwoche den ersten Schwung aus. So erreichen sie bis zum Auspflanzen eine passable Größe und sind gerade noch platzmäßig drinnen zu handhaben – habe ich doch kein Gewächshaus, keinen Wintergarten, sondern nur Fensterbänke und ein klein wenig kühlen, hellen Platz im Keller. Somit ist die Tomaten-Aussaat auch meist dann beendet, wenn es draußen mit der Gartenarbeit so richtig losgeht. Auch das will bedacht sein, denn alles auf einmal macht ja auch keinen Spaß. Apropos Spaß:

Pikierarbeit vermeiden

In den ersten Jahren, in denen ich Tomaten angebaut habe, war ich manchmal am Verzweifeln: So viel Pikiererei! Das konnte mir zwar nicht die Lust daran verderben, aber es war mehr als nervend und enorm zeitraubend.

Also habe ich im Lauf der Jahre meine Tomatenanzucht so gut es mir möglich war, optimiert.
In 9er-Töpfchen, die ich zuhauf herumliegen habe, gebe ich ganz unten 1 cm Kompost, (wenn die Pflänzchen Wurzeln entwickelt haben, erreichen sie auf diese Weise bald einige Nährstoffe unten im Töpfchen) darüber eine Schicht Aussaaterde, sodass die Gefäße zu gut einem Drittel bzw. knapp bis zur Hälfte mit Erde gefüllt sind.

In jedes Töpfchen kommen zwei Samen – möglichst in die gegenüberliegenden Ecken -, die mit Aussaaterde leicht abgedeckt werden. Um die Sorten zu auseinanderhalten zu können, beschildere ich die Saaten: Joghurtbecher werden in Streifen geschnitten, mit licht- und wasserbeständigem Edding beschriftet und in die Gefäße gesteckt. Dafür bekomme ich zwar sicher keinen Designerpreis, aber es ist zweckmäßig und kostet nichts.

Die Aussaat-Töpfchen stehen dann zum Keimen auf großen Tabletts bzw. Plastikwannen auf dem Heizkörper, werden mittels einer Sprühflasche immer schön feucht gehalten und keimen im Normalfall ab dem vierten Tag der Aussaat. Ältere Samen brauchen in der Regel etwas länger. Wichtig ist, dass die Saat schön feucht gehalten wird, aber nicht zu nass, sonst faulen die Samen noch in der Erde.

Nach der Keimung sollten die Frischlinge schön hell und kühl stehen. Dafür hat mir mein Schatz heuer ein paar Pflanzenlampen samt Aufhängung im Keller montiert. Da aber dort nicht annähernd genug Platz ist, tauschen die Kleinen alle paar Tage die Plätze mit denen, die auf der zu warmen (und leider derzeit zu dunklen) Fensterbank stehen müssen. Viel Licht und relativ kühle Temperaturen sind notwendig, damit langsam kräftige, gedrungene Pflanzen heranwachsen. Bei zu wenig Licht und/oder zu viel Wärme vergeilen die Pflanzen. Dh. sie entwickeln lange, dünne Stängel, sind schwach und kippen leicht um.

Kräftigung

Um die kleinen Tomaten zu kräftigen, besprühe ich sie immer wieder mal mit Kamillen- und Schachtelhalmtee (mal „sortenrein“, aber auch „gemischt“). Das soll angeblich der Zellstärkung dienen und sie widerstandsfähiger gegen Krankheiten machen. Auch wenn das sicherlich nicht wissenschaftlich belegt ist: Ich bin davon überzeugt. Meine Tomaten sind meist recht lange gesund.

Was die Pflanzen auch stärkt, und das ist kein Quatsch, ist tägliches Streicheln. Durch die Hin- und Herbewegung bekommen sie stärkere Stängel.

Sobald die ersten beiden „echten“ Blätter nach den Keimblättern erschienen sind, wäre es eigentlich Zeit zum Pikieren. Das erspare ich mir aber und fülle meine Töpfchen immer wieder mal mit etwas Kompost auf, solange bis sie voll sind. Die Stängel werden dadurch „geerdet“ und können somit zu den Seiten hin Wurzeln entwickeln, auch das kräftigt die Pflanzen. Man kann später sogar bedenkenlos die beiden Keimblätter in der Erde verschwinden lassen. Das mache ich aber meist erst beim Auspflanzen. So hausen also zwei Tomatenpflanzen in je einem 9er-Töpfchen, bis es Zeit zum Auspflanzen ist. Das ging in den letzten Jahren erstaunlich gut und war mit wenig Arbeit verbunden.

Durch das Auffüllen mit Kompost werden sie bis zum Auspflanzen im Mai mit Nährstoffen versorgt. Ach ja, den Teesatz von Schachtelhalm und Kamille nicht am Kompost entsorgen, sondern am besten in den kleinen Tomatentöpfchen verteilen. Auch das ist Dünger.

Ich achte auch sehr darauf, dass ich die Tomaten in ihren kleinen Töpfchen nicht allzu feucht halte. Meiner Erfahrung nach vertragen sie es besser, wenn sie zwischendurch mal austrocknen (sofern sie dann wieder gegossen werden, erholen sie sich erstaunlich rasch), als wenn sie ständig sehr feucht stehen. Auch entwickeln sie auf diese Weise ein kräftigeres Wurzelwerk.

Sobald es draußen einigermaßen erträgliche Temperaturen hat und keine Sturmböen über unsere Terrasse fegen, schleppe ich die Tomatenpflänzchen Tablett für Tablett morgens zur Kur ins Freie und abends wieder rein. So werden sie gut abgehärtet und gewöhnen sich langsam an die immer stärker werdende Sonne. Sklavisch halte ich mich aber nicht daran. Manchmal ist mir die Schlepperei zu viel und die Kleinen dürfen nur die Aussicht aus dem Wohnzimmerfenster genießen – oder Kerkerluft im Keller schnuppern.

Die nächsten Tomatenanbau-Tipps gibt’s kurz vor dem Auspflanzen.

Nachtrag: Hier der Link:
Der Geschmack der Freiheit: Tomaten Auspflanzen

Jammer-Post

2009-03-25wzGanz so schlimm kalt wie auf dem Foto ist es nicht. Aber heute ist der Garten wieder etwas angezuckert. Wir hatten in diesem Jahr noch keinen einzigen schönen Tag! Entweder es regnet, schneit oder graupelt, es ist eisig kalt – so wie heute, minus 2 Grad – oder es stürmt ganz gewaltig – so wie in den letzten Tagen wieder mit Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h und eisig schneidendem Nordwind.
Was aber auf den Garten bezogen nicht viel ausmacht. Denn nachdem ich mich endlich wieder schmerzfrei bewegen (und sitzen!) konnte, hat mich vor eineinhalb Wochen eine böse Erkältung erwischt: dröhnende Kopfschmerzen, Fieber, Angina und ein Schnupfen, dass ich mir am liebsten die Nase amputieren möchte… Also so oder so nix mit Gartenarbeit.

So „spät im Jahr“ hatte ich noch nie so wenige der anstehenden Frühlingsarbeiten erledigt. Aber ist ja auch nicht Frühling, wenn man’s genau nimmt. Zumindest nicht bei uns hier.

Zwischendurch habe ich immer mal wieder in euren Blogs geschmökert, aber zum Kommentieren fehlte mir die Ausdauer und die Energie – hab‘ ich ja zum Gesundschlafen benötigt.

So, genug gejammert. Wenigstens kommt heute Sonne bei den Fenstern herein, muss ich nur noch den Schnee-Zuckerguss ausblenden und kann mir von meinem Krankensofa aus den Frühling vorstellen.