Tomatensorten: Vogts Bulgarische Fleischtomate

Den tatsächlichen Namen dieser Fleischtomate kenne ich nicht. Nachbarn von uns haben vor Jahren Samen dieser Tomate aus Bulgarien mitgebracht und sie jahrelang in ihrem Garten weiterkultiviert. Vor drei Jahren bekam ich von ihnen ein Exemplar dieser riesigen Tomate und habe aus den Samen in den letzten Jahren eigene Pflanzen gezogen.

2009_VBF2wzSchon bald zeigte sich, wie groß Vogts Bulgarische Fleischtomate werden würde. Noch nicht ganz ausgewachsen, passen die Früchte schon nicht mehr ganz in meine Hand.

Wenn Tomaten derart große Früchte ansetzen, ist meiner Erfahrung nach der Fruchtansatz pro Staude nicht üppig. Nicht so bei dieser Fleischtomate.

2009_VBF1wzSie trägt außerordentlich gut. Wie so oft, habe ich einige Triebe zu spät ausgegeizt und konnte es dann nicht mehr über’s Herz bringen, Geiztriebe, die schon Blüten hatten, auszubrechen. So zog ich auch diese Fleischtomaten mehrtriebig. Das tat dem überaus reichen Fruchtansatz keinen Abbruch.

Erstaunlicherweise knicken die Stängel der schweren Tomaten kaum, wie bei anderen reich und schwer tragenden Sorten oft der Fall, und schaffen es gut, das Gewicht der Früchte zu tragen. Allerdings sitzen die Stängel sehr tief in der Tomate, sodass die Ernte nicht immer ganz einfach ist und ich die Früchte oft abschneiden und die Stängel förmlich aus der Tomate herausoperieren muss.

2009_VBF4wzDas Gewicht der reifen Tomaten liegt zwischen 500 und 800 Gramm pro Frucht.

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Vogts Bulgarische Fleischtomaten im Vergleich zu Tschörnij Mawr

Die Form ist bei fast allen flachrund und leicht gerippt. Am Foto sieht man auch recht deutlich, wie tief die Stängel in den Tomaten sitzen.

2009_VBF5wzGeschmacklich ist Vogts Bulgarische Fleischtomate umwerfend gut und gehört für mich zu den besten ihrer Art. Die Konsistenz des Fruchtfleisches ist recht fest, eine cremig, zart, schmelzende Fleischtomate. Einfach nur gut!

2009_VBF6wzHervorragend geeignet für Soßen – wobei eine Tomate schon für eine Portion völlig ausreicht!

Vogts Bulgarische Fleischtomate hat die letzte Saison im Freiland ohne jeglichen Schutz sehr gut überstanden, auch dieses Jahr steht sie trotz sehr schlechten Tomatenwetters – sehr viel Regen, sehr schwül – noch recht gut da. Wie bei allen anderen Sorten habe ich laufend von unten nach oben Blattwerk entfernt. Bei den ersten Anzeichen von Braunfäulebefall noch rigoroser. Das hat sicherlich dazu beigetragen, dass ich letztes Jahr bis zum Frost diese riesigen, schmackhaften Tomaten ernten konnte.

Durchwachsen

Sehr durchwachsen, würde ich antworten, auf die Frage, wie denn der Sommer bisher so sei.

Es ist nach wie vor unerträglich schwül, weil der Regen es auch im Juli noch lange Zeit viel zu gut mit uns meinte, die Temperaturen aber sehr hoch waren. Tropisch. Und wie das eben so ist in den Tropen, wird das Wetter von heftigen Stürmen begleitet. Der schlimmste suchte uns vor eineinhalb Wochen heim.

Er richtete viel Schaden im Garten an. Einige Sträucher wurden entwurzelt, einige kleinere Bäumchen standen danach schräg da und unseren Marillenbaum, der an dieser Stelle seit beinahe fünf Jahren wächst, haben die Böen völlig umgeworfen. Der Boden ist durch den ungewohnten Regen einfach zu aufgeweicht. Auf dem Foto unten haben wir den Marillenbaum behelfsmäßig wieder aufgerichtet und gestützt. Mittlerweile steht er wieder ganz gerade, wurde beschnitten und wirft trotzdem viele Blätter ab.

2009-08-04_Dayafter1wzUnsere noch sehr gesunde Schwarzpappel, die auf dem Grundstück schon lange vor dem Hausbau in den 70ern wuchs, bewarf den gesamten Garten mit großen Ästen, die viele Beete und auch den Gemüsegarten etwas geplättet haben…

2009-08-04_Dayafter2wzDer Sturm kam aus Nordwest, die meisten Tomaten stehen geschützt an der südseitigen (!) Hauswand, trotzdem hat der Sturm viele Spitzen regelrecht abgedreht. Im Gemüsegarten wurden einige der Tomatenstauden einfach umgedrückt, aber glücklicherweise nicht entwurzelt. So konnte ich sie alle wieder behutsam aufrichten.
Nach drei Tagen aufräumen war das Chaos halbwegs beseitigt. Hoffentlich wachsen die entwurzelten und umgedrückten Bäume und Sträucher wieder an.

Jetzt ereicht gerade die zweite Rosenblüte ihren Höhepunkt. Leider sind auch viele Rosentriebe und Knospen dem Sturm zum Opfer gefallen.

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Souvenir de la Malmaison

Trotzdem – oder gerade deswegen – freue ich mich umso mehr über jede einzelne Blüte und versenke meine Nase tagtäglich in unterschiedliche Rosendüfte.

Im Gemüsegarten dominieren jetzt Tomaten, Paprikastauden und Zucchinis das Bild. Erstaunlicherweise kann ich schon seit zwei Wochen Paprikas ernten. In den letzten Jahren haben meist die Schnecken den größten Teil der Ernte eingefahren.

2009-08-04_Gemgar4wzDas Tomatenjahr ist ebenfalls recht durchwachsen. Die Ernte ist bei einigen Sorten sehr hoch, wie hier bei den Kleinen Mohren.

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Die kleinen Mohren

Oder auch bei der russischen Sorte Moskovskij Delikates.

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Moskovskij Delikates

Die beiden Sorten liebe ich sehr, sie trotzen auch widrigen Bedingungen und gedeihen im Freiland ausgezeichnet.

Aber der Fruchtansatz ist in diesem Jahr, vielleicht bedingt durch den vielen und andauernden Regen bei anderen Sorten nicht ganz so hoch wie gewohnt. Auch mit diversen Krankheiten haben die Tomaten zu kämpfen. Die Schwüle und der ständige Regen Ende Juni bzw. Anfang Juli haben sie anfälliger gemacht. Glücklicherweise musste ich noch keine Pflanze entfernen, wie es so viele leider in diesem Jahr schon machen mussten.

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Inverno a Grappoli (links) und Striped Turkish (rechts)

Jetzt regnet es schon wieder die ganze Nacht und den Vormittag hindurch. Ein Ende ist nicht absehbar. Ich hoffe, meine Tomaten haben in den letzten sonnigen Tagen genug Energie getankt, um noch lange durchzuhalten!

2009-08-04_Ernte1wzMit der Kräuterernte hinke ich wieder einmal hinten nach. Erst einige Teekräuter fanden den Weg in den Vorratsschrank und der Keller ist voll mit Sirup. Erst für Freitag ist wieder ein sonniger Tag vorhergesagt, Sonntag soll es dann aber schon wieder vorbei sein mit dem Sommer.

Ja, durchwachsen ist das richtige Wort für diesen Sommer.

Durchwachsen zeigt sich auch diese Rosa rugosa in der Bildmitte. Der Strauch ist übervoll mit reifen Hagebutten, die ich für Tee ernten möchte. Gleichzeitig zeigen sich immer wieder neue Blüten. Ein seltsam ungewohnter Anblick. Wie Sommer und Herbst gleichzeitig.

2009-08-04_Ernte2wzApropos Herbst: Ich bin richtig erschrocken über die ersten Asternblüten, die sich schon an fast allen Astern noch ein klein wenig zaghaft zeigen. Ist denn der Sommer schon vorbei, bevor er richtig angefangen hat?

2009-08-04_Asternbluete1wzDas will ich nicht hoffen!
Ab nächster Woche wollen wir zwei Wochen Urlaub zu Hause machen und unseren Garten genießen. Das wird dann hoffentlich weniger durchwachsen.

Tomatensorten: Tschörnij Mawr

Tschörnij Mawr, auch bekannt als Schwarzer Mohr, habe ich 2008 zu Vergleichszwecken angebaut. Ich wollte wissen, ob es einen Unterschied zu den Kleinen Mohren gibt und welche Sorte die bessere ist. Die Samen habe ich in einem Gartenforum eingetauscht.

Von diesem Typ Tomate – pflaumenförmig-oval, braun-oliv, süß, hochwachsend – gibt es zahlreiche Sorten, die angeblich mehr oder weniger verwandt bzw. ident sein sollen.

2009_TschM1wzTschörnij Mawr ist ca. 5 cm lang und 35 mm im Durchmesser. Oben sind die Früchte etwas olivfarben und ganz leicht geflammt. Rein optisch sind Die kleinen Mohren von Tschörnij Mawr kaum zu unterscheiden.

Wie auch bei den Kleinen Mohren habe ich einige Pflanzen im Freiland und zwei in Kübeln an der Hauswand kultiviert. Die ca. 2,3 m hohen Pflanzen an beiden Standorten wiesen im Herbst leichten Braunfäulebefall auf. Jedoch nur an den Blättern, die ich immer wieder entsorgte. Die Pflanzen wuchsen und trugen weiter.

2009_TschM2wzEinige Unterschiede zwischen den beiden Sorten glaube ich aber dennoch gefunden zu haben: Die Früchte von Tschörnij Mawr erschienen mir wesentlich weicher und „wässriger“ als Die Kleinen Mohren und etwas weniger aromatisch, Die Kleinen Mohren wirkten insgesamt gesünder, kräftiger und haben meiner Meinung nach auch mehr getragen. Letzteres mag aber auch nur ein subjektiver Eindruck sein.
Für meine Zwecke reicht mir der Vergleich jedenfalls: Ich werde in Zukunft Die Kleinen Mohren anbauen und Tschörnij Mawr nicht mehr.

Sommerschwüle

Der Sommer ist da. Mit ihm auch Farben im Garten, mit denen ich sonst eher sparsam bin.

2009-07-17_04wzDieses filigrane Geschöpf, eine Leopardenblume (Belmacanda chinensis), steht am Rand des Bachlaufs. Da ich sie vor zwei Jahren selber aus Samen gezogen habe, bereiten mir ihre ungewöhnlich schönen Blüten besonders viel Freude.

2009-07-17_10wzEchinacea ‚Sundown‘, seit letztem Jahr im Garten. Ihre Farbe pendelt irgendwo zwischen rosa und orange.

2009-07-17_05wzHier eine Besonderheit: Ein Stängel trägt zwei zusammen gewachsene Blütenköpfe.

2009-07-17_06wz‚Sundown‘, der Name ist gut gewählt, wie ich meine.

2009-07-17_02wzGut besucht in diesen Tagen: Die Echinacea purpurea, der Purpursonnenhut. Ein wahrer Insektenmagnet.

2009-07-17_03wzEbenso gern angeflogen: Kugeldisteln. Manchmal tummeln sich vier, fünf Insekten gleichzeitig auf einer blauen Nektarkugel.

Leider sind nicht nur Hummeln, Bienen und Wespen aller Art in Scharen unterwegs, sondern auch Gelsenschwärme. Die sehr unangenehme Folge der wochenlangen Regenfälle im Juni spüren wir jetzt erst: Drei Tage lang konnte ich am Wochenanfang den Garten nicht betreten. Sogar auf der Terrasse und mitten in der prallen Sonne wurden wir von Gelsenhorden regelrecht angefallen. Erst gestern Mittag konnte ich wieder nach draußen gehen und endlich die letzten Erbsen im Gemüsegarten ernten. Ich sehe seit einer Woche aus als hätte ich die Beulenpest.

Ein wahres Schauspiel bietet unsere orange farbene Lilie in diesem Jahr. Sie wuchs von Jahr zu Jahr höher. In diesem Sommer ist sie an die zwei Meter hoch und duftet speziell am Abend durch den ganzen Garten.

2009-07-17_07wzKorrespondierend zum Orange der Lilie dieses Betonblatt-Schüsselchen, auf dem Beistelltisch bei den Liegen, ein nettes Geschenk von einer Bloggerfreundin.

2009-07-17_11wzZum ersten Mal blüht der Acanthus spinosus in unserem Garten. (Für Mischa, damit du nicht immer wieder fragen musst: Bärenklau…!)

2009-07-17_08wzVor drei Jahren gepflanzt musste er sich wohl erst etablieren. Allerdings gefällt er mir dort, wo er steht, nun überhaupt nicht. Er braucht einen ruhigen, dunklen Hintergrund, vor dem er so richtig zur Geltung kommen kann. Ich werde ihn wohl umpflanzen müssen.

2009-07-17_09wzDie Samenstände der Strauchpäonien sehen aus wie kuschelige Blüten. Ich schneide sie nie ab, weil ich sie einfach wunderschön finde.

2009-07-17_01wzMit dieser Zisternen-Zufallsdeko wünsche ich euch ein schönes Wochenende – genießt den Sommer und meidet Gelsen!

Tomatensorten: Roma

Mit der Sorte Roma bin ich in den Tomatenanbau „eingestiegen“. Die Samen fand ich vor Jahren in einem Baumarkt. Im ersten Jahr herrschten wohl schlechte Bedingungen für Tomaten, denn die ersten Romastauden bekamen sowohl in den Töpfen als auch im Freiland schon sehr früh die Braunfäule. Im Jahr darauf baute ich die Sorte aus diesem Grund nicht mehr an.
Sparsam wie frau aber ist, war da noch das Samenpackerl mit den vielen ungenutzten Samen – und wieder ein Jahr später gab ich der Sorte nochmal eine Chance.

Diesmal bewährte sie sich, wuchs kräftig, trug viel und bot der Braunfäule recht lange Zeit die Stirn.

2009_Ro3wzDie Früchte der rund 1,2 m hohen Pflanzen sind rot, länglich bis eiförmig, manche auch leicht birnenförmig, haben eine leichte Spitze und fallen sehr leicht ab, wenn sie reif sind. Da die Früchte etwas mehlig sind, verwende ich sie gerne zum Trocknen.

Der Ertrag der relativ kleinen Pflanzen ist auch bei mehrtriebigem Wuchs sehr hoch.

2009_Ro2wzWenn man bei den ersten Anzeichen von Braunfäulebefall sofort die befallenen Blätter entfernt und das Laub kräftigst auslichtet, fangen sich die Pflanzen immer wieder und tragen bis zum Frost. Unabhängig davon, ob sie im Freiland ungeschützt oder an einer Wand etwas geschützter ausgepflanzt sind.

2009_Ro1wzMittlerweile gehört die Roma zu meinen liebsten Standardsorten.