Gelbe Mondseer Melde

Über die Gelbe Mondseer Melde (Atriplex hortensis „Gelbe Mondseer Melde“) bin ich vor einigen Jahren einmal bei einem Arche Noah-Fest gestolpert. Nein, nicht wirklich gestolpert. Da war jemand so gemein und hat in meiner Augenhöhe im Shop der Arche Noah ein Sackerl mit den Samen dieser Melde untergebracht. Reine Absicht, die wussten, dass ich an diesem Tag kommen werde.

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Gelbe Mondseer Melde im Gemüsegarten in Mischkultur mit Petersilie, Tomaten und anderen Nachbarn

Ich dachte, „kenn ich noch nicht“. Und fast reflexartig schoss mein Greifarm nach vorne und schon war die Melde quasi in unserem Garten gelandet.

Wieso heißt die Gelbe Mondseer Melde eigentlich Gelbe Mondseer Melde? Ich weiß nicht so recht. Eigentlich erscheint sie mir eher quietschgrün, von mir aus noch hell-quietschgrün. Aber gelb? Nein, ich finde nicht, dass sie gelb ist. GMM_01wzJetzt einmal abgesehen von der Farbe ist sie unbestritten eine sehr ergiebige, wüchsige Gemüsepflanze, die auch mit Halbschatten sehr gut zurecht kommt.GMM_02wz Schon einige Wochen nach der Aussaat, die ab März direkt ins Beet erfolgen kann, ist die erste Ernte möglich. Man erntet die einzelnen Blätter, wenn man möchte, dass die Pflanze in die Höhe wächst oder aber man knipst den Trieb über den ersten Blättern ganz ab, dann verzweigt sich die Melde und wächst ein wenig in die Breite.

GMM_03wzAm zartesten, und daher auch bestens für Salat geeignet, sind die ganz jungen Blätter. Ältere Blätter lassen sich wie Spinat verwenden und schmecken sehr gut.GMM_04wzDie Blätter werden richtig groß! Im Gegensatz zur Roten Melde, die ich auch anbaue, bei der sie eher klein bleiben.  Die Blätter werden mit zunehmendem Wachstum auch ein wenig gewellt, nicht so glatt und glänzend wie bei der Roten Melde. GMM_05wz Die Gelbe Mondseer Melde, eine Lokalsorte aus dem Raum um den Mondsee im schönen Oberösterreich, meinem Heimatbundesland, befindet sich angeblich seit  mindestens 80 Jahren im Anbau (Quelle: Arche Noah). Sie ist einjährig, samt sich aber, wie alle Melden, sehr gerne selber aus. – Und sie geht gerne fremd. Wenn man also mehrere Meldensorten im Garten sortenrein weitervermehren möchte, muss man Vorkehrungen treffen. Lässt man sie aussamen, hat man unglaublich viel Nachwuchs, der mir aber noch nie lästig wurde. Einige Pflanzen lasse ich weiterwachsen, die ganz jungen ernte ich und lasse den Rest als Mulch auf den Beeten liegen.

Meiner Einschätzung nach wird die ausgewachsene Gelbe Mondseer Melde ca. 1,3 – 1,4 m hoch und ist, im Gegensatz zu manchen Beschreibungen, bei uns hier trotz viel Wind recht standfest.GMM_06wzDer einzige Nachteil: Die schwarzen Blattläuse sind ganz verliebt in die Gelbe Mondseer Melde. Wahrscheinlich, weil sie auf den hell leuchtenden Blättern besonders gut zur Geltung kommen.

6 Kommentare zu “Gelbe Mondseer Melde

  1. Mein Waldgarten

    Sehr interessant, liebe Margit. Meine Mutter hat oft von Melde erzählt. Sie aß sie schon als Kind und später während des Krieges. Sicher aber nur die einfache Art. Selbst hatte ich Melde noch nie. Und hier im Garten wird das sicher auch nichts mehr. Aber vielleicht kann ich sie einmal auf dem Markt erhaschen.
    Danke auch für Deinen lieben Tipp mit dem Lavendel! Mal schauen – im Augenblick tendiere ich eher dazu, die Tulpen später dann zu versetzen, was mir weniger arbeitsaufwändig erscheint.

    Liebe Grüße
    Sara

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  2. Kathrin

    Liebe Margit, wozu kann man eigentlich die Melde verwenden? Ich bin irgendwie unschlüssig, wozu dieses Gemüse in der Küche gut ist 🙂 Klingt aber jedenfalls sehr interessant.

    lg kathrin

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    1. Margit Post author

      Liebe Kathrin,
      Melde verwende ich so wie Spinat – also kurz gedünstet und mit Zwiebeln und Knoblauch als Beilage, auch in Aufläufen oder in Gemüselasagne. Die jungen Blätter eignen sich auch einfach roh als Beigabe in einem gemischten Salat und haben guten Biss. Manchmal, für schnelles Essen, gebe ich einige Blätter in eine Eierspeise. Also einfach kreative Küche!
      Liebe Grüße, Margit

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  3. Sigrun

    Margit, die sieht ja wirklich gut aus. Wie schade, dass ich keinerlei Gemüsebeete habe – hier am Wald.
    Ich hatte mal eine rote, aber nur zur Zierde.

    Sigrun

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  4. Frauke

    Guten Morgen Magrit, da kreuzen sich ja zwei Kommentare
    eben entdeckte ich deinen neuen Post auf der Seite Gartenblog Mischmasch
    Die melde sieht ja super aus und
    wenn ich Dir eine Freude machen kann schicke ich Dir gerne einige Zwiebeln und in wenigen Jahren hast du auch so schöne Tuffs dieser sehr frühen Sorte.
    Nur immer mal wieder direkt in der Vegetatonszeit teilen und verpflanzen.
    hast du auch Interesse am Waldgoldstern …
    Grüße von Frauke

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