Category Archives: Garten

Garten-Newsticker (6)

Wetter

Der Oktober und die erste Novemberhälfte waren grandios: Sonne, Wärme, blauer Himmel! Ich kann mich nicht erinnern, jemals einen so langen, schönen Herbst genossen zu haben. Sogar bei uns, wo im November immer bedeckter Himmel und Tiefnebel vorherrschen, gab es fast nur sonnige Tage! Jetzt erst bewegen sich die Temperaturen Richtung einstellig. Frostnacht hatten wir noch keine einzige.

Gemüsegarten

Es gibt noch einiges zu ernten!

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Radicchio

Unterschiedlichste Salate (Pflücksalate, Radicchio, Pflückendivie, Rucola, italienische Blattzicchorien und bald Zuckerhut),

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Toskanischer Palmkohl

Kohl (Toskanischer Palmkohl, Grün- und Rotkohl),

2014-11-22_012wzSo schön wie heuer waren die Kohlpflanzen noch nie!

2014-11-22_011wzMangold und bis vor kurzem auch noch Paprikas.

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Speisechrysantheme

Toll für Gemüsegärtner, so ein Wetter!

2014-11-22_008wzAuf den schon abgeernteten Beeten und in den Lücken dürfen sich schon länger Tagetespflanzen beitmachen. Sie sind gut für den Boden und kommen jedes Jahr durch Selbstaussaat von ganz alleine.

Kräuter

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Mutterkraut (Tanacetum parthenium)

Besonders schön ist auch, dass ich nach wie vor nicht auf die tiefgefrorenen oder getrockneten Kräuter zurückgreifen muss, sondern noch fast alles, was ich zum Kochen brauche – Rosmarin, Oregano, Bohnenkraut, Ysop, Thymian, Petersilie, Schnittsellerie etc. -, frisch aus dem Garten holen kann. Einzig das Basilikum hat die Nachttemperaturen nicht mehr vertragen.

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Borretsch

Obst

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Mespilus germanica „Nottingham“

Obst gibt es zu dieser Jahreszeit keines mehr zu ernten. Aber der vor drei Jahren gepflanze Mispelbaum Mespilus germanica Nottingham trägt heuer seine ersten beiden Mispeln. Ich freue mich schon auf die nächsten Jahre!

Was noch ansteht ist das Kalken der Obstbaumstämme.

Sonstiges Blüh- und Grünzeug

Die Rosen erfreuen uns noch immer mit ihren Blüten.

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„The Fairy“

An vielen der Rosensträucher sind noch Blüten und Knospen und ich kann noch meine Nase in den Blüten versenken und mir eine Prise Duft abholen.

2014-11-22_002wzDer Strochenschnabel Tiny Monster ist das Blühwunder schlechthin. Er blüht durchgehend von Mai bis jetzt.

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Geranium sanguineum „Tiny Monster“

Die Cosmeen sind unermüdlich.

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Tierisches

Den Schnecken ist es schon zu kalt. Die Weinbergschnecken und die anderen Geäuseschnecken haben ihre Häuser schon gedeckelt und warten auf den Frühling.

Mit der Vogelfütterung warten wir noch zu, bis es weniger natürliches Angebot gibt. Jetzt ist der Tisch sowieso noch reichlich gedeckt.

Arbeiten im Garten

Weil ich dieses Jahr sehr viel umpflanzen, neu pflanzen und große Staudenhorste verkleinern musste, habe ich in vielen Beeten das meiste schon zurückgeschnitten. Das mache ich sonst immer erst im Frühling. So wird es dieses Jahr etwas kahl aussehen im Winter.

2014-11-22_014wzDas große Laubrechen, das sich über zwei Monate hinzieht – ja, eine 80 Jahre alte Schwarzpappel und einige andere große Laubbäume machen sehr viel Arbeit! -, ist endlich erledigt.

Befinden

Wunderbar, kann ich nur sagen. Da ich wieder Arbeiten kann im Garten, habe ich die viele Herbstarbeit sogar genossen und schmiede schon Pläne für das Frühjahr.               2014-11-22_015wzUnd zwischendurch habe ich gelernt, Pausen zu machen. Das war bei diesem Wetter eine richtige Freude!
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Von Erdbeerzicken & Gärtnerliebe

Ich liebe Erdbeeren! Das muss hier einmal ganz laut und groß festgehalten werden. Mindestens so sehr wie Tomaten – und das will was heißen.
2013-06-02_1wzDoch mit dem Erdbeeranbau an verschiedensten Plätzen im Garten bin ich kläglich gescheitert. Trotz vorbildlichem Strohbett, unterschiedlichen Sorten und guter Pflege. Auch die viele Sonne hier hat nichts an meinem Erdbeerunglück geändert. Sie mochten mich einfach nicht. Und wenn es gar mal eine zu ernten gab, waren die Schnecken stets schneller. Kurz und gut: Ich gab auf.

Vor zwei Jahren, aus purer Verzweiflung und Gier nach wenigstens ein paar frischen Erdbeeren, setzte ich drei Pflanzen in einen Topf, der unter einem alten Nadelbaum gleich bei der Terrasse steht und grad leer war. Diese drei wuchsen und ich konnte endlich ein paar frische Erdbeeren naschen. Besondere Aufmerksamkeit bekamen die Erdbeerpflanzen nicht.

2013-06-02_2wzJetzt nach zwei Jahren hat sich unter dem Baum, wo kein Tropfen Regen hinfällt und die Erde steinhart und fest durchwurzelt ist, eine kleine Erdbeerplantage entwickelt. Ganz von alleine. Die Erdbeeren sind aus dem Topf ausgebrochen und haben sich am Boden angesiedelt. Hier dürfen sie nun herumwandern wie sie wollen und werden täglich bestaunt. Und gierig beäugt.

2013-06-02_3wzWas man mit viel Gärtnerliebe nicht hinbekommt, macht die Natur oft von ganz allein.

Frühlings-Lieblingstee

Jetzt kommt sie wieder, die Zeit für meinen frischen Lieblingstee!

2013-05-08wzEiner meiner liebsten Tees ist eine Mischung aus den Blättern der Schwarzen Ribislstaude (Johannisbeeren), getrockneten Schwarzen Ribisln und Hollerblüten.

Die Blätter der Schwarzen Ribislstauden kann man, ebenso wie die Blütendolden des Hollers, auch frisch für Tee verwenden. Dazu die Blätter einfach in grobe Streifen schneiden, so geben sie ihr Aroma besser ab.

Ich trockne jedes Jahr auch Ribislblätter und Hollerblüten, um im Winter diese Teemischung genießen zu können. Hollerblüten schmecken nicht nur gut, sondern wirken bei Erkältungen und man sagt ihnen auch eine leichte antidepressive Wirkung nach. Also genau das, was man im Winter benötigt.

Auch Schwarze Ribislblätter und -Beeren sowie Hollerblüten trockne ich für den Wintervorrat. Sie schmecken übrigens auch sehr gut „pur“ als Tee oder gemischt mit zitronig schmeckenden Kräutern wie Zitronengras oder Zitronenverbene.

Also ran an die Ribislstauden! Jetzt, so frisch nach dem Austrieb, sind die Blätter noch schädlingsfrei und haben bestes Aroma. Aber aufgepasst: Nicht einen Trieb völlig kahl pflücken, sondern von der ganzen Pflanze verteilt Laub pflücken.
Bis zur Ernte der reifen Beeren dauert es noch eine Weile. Daher verwende ich welche aus dem Vorjahr, die im Dörrapparat langsam getrocknet wurden.

Die Hollerblüten nach der Ernte nicht waschen, sonst verschwindet viel vom Aroma. Die Dolden nur leicht ausschütteln, um allfälliges Getier nicht mit aufzubrühen. Die Blütendolden trockne ich auf einem Tuch locker ausgebreitet im Schatten. Für das Dörrgerät sind sie meiner Meinung nach zu „sensibel“, sie werden nämlich recht schnell braun, wenn man sie zu schnell (oder zu heiß) trocknet.
Lange wird es bis zur Hollerblütenernte nicht mehr dauern, die kleinen Blütenansätze sind schon sichtbar.

 

Weitere Holler-Rezepte:

Hollerblütenlikör

Hollerblüten-Gelee

Holerblütensirup

Hodka – Sommerlicher Cocktail

Nach dem Buchs (II)

Am Anfang meiner Experimente mit Buchsersatzpflanzen stand Ilex crenata. Kein Wunder, sehen doch die Blätter dieser Ilex-Art den Buchsbaumblättern zum Verwechseln ähnlich. Noch dazu sollen sie gut schnittverträglich sein. Und hier wurden sie überall zu gar nicht so hohen Preisen angeboten.

2013-02-17_4wzIch erstand also zwei Pflanzen von Ilex crenata „Glory Gem“ und pflanzte sie an halbschattige Plätze.

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Ilex crenata „Glory Gem“

Ihr Laub war wunderschön, sattes Grün und glänzend. Ich wollte sie eventuell zu kleinen Kugeln formen. Eigentlich. – Sie wuchsen langsam, aber das war mir recht. Groß sollten sie ohnehin nicht werden. Ab dem dritten Jahr jedoch stockte das Wachstum. Im vierten Jahr warfen sie fast ale Blätter ab – und nun stehen die beiden unansehnlichen Gerippe ganz traurig im Garten herum. Ich werde sie wohl im Frühling ausgraben.

Ich hatte ja schon gelesen, dass Ilex crenata keine zu kalkhaltigen Böden verträgt, aber frau hofft ja doch immer, auch gegen jede Vernunft. Vielleicht pflanze ich die beiden in Töpfe mit etwas saurer Erde und versuche, sie wieder hoch zu päppeln, damit ihr eigentlich so schönes immergrünes Erscheinungsbild woanders zur Geltung kommen kann. Als Buchsersatz in unserem Garten ist Ilex crenata leider nicht geeignet.

Ein ähnliches Schicksal ereilte auch die drei Ilex crenata „Fastigiata“-Pflanzen. Auch diese Sorte hat kleine, eiförmige Blätter in einem schönen, satten Grün, die auch im Winter das Auge erfreuen und soll sehr schnittverträglich sein.

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Ilex crenata „Fastigiata“

„Fastigiata“ wächst schmal aufrecht und sehr langsam, was der Sorte auch die Namen „Raketenilex“ bzw. „Säulenilex“ eingebracht hat. Auch in diesem Fall hat mein „Haben-Wollen“ über die Vernunft gesiegt. Um es kurz zu machen: Von den drei Pflanzen lebt heute keine mehr. Leider! Denn diese Sorte hatte es mir mit ihrem schönen Wuchs wirklich angetan.

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Ilex crenata „Fastigiata“

Ganz anders andere Ilex-Arten wie Ilex aquifolium („Alaska“, „Silver Queen“) und Ilex meserveae („Blue Angel“, „Blue Prince“): Die scheinen mit dem Boden in unserem Garten halbwegs gut zurecht zu kommen und bereichern mit ihren grünen Blättern das winterliche Erscheinungsbild. Ihr Wuchs ist nicht überwältigend üppig, aber sie scheinen sich eingewähnt zu haben. Allerdings sind diese Großsträucher aufgrund ihrer Größe nicht wirklich als Buchsersatz zu bezeichnen.

Wer einen Garten hat, dessen Boden nicht zu kalkhaltig ist, dem kann ich Ilex crenata als Buchsersatz empfehlen. Kaum eine andere der kursierenden Ersatzpflanzen hat ein so ähnliches Erscheinungsbild.

Ein weiterer Beitrag zu Buchsersatzpflanzen wird folgen.
Der erste Beitrag dazu findet sich hier.

Nach dem Buchs (I)

Schon einige Jahre lang war mir klar, ich würde mich vom Buchs in unserem Garten in absehbarer Zeit verabschieden müssen. Rückten doch beide Gefahren immer näher: Buchsbaumpilz und Buchsbaumzünsler. Und ich wollte keinen beinahe aussichtslosen, teuren und zeitaufwändigen Kampf führen.

So begann ich schon vor einigen Jahren damit, potentielle Ersatzpflanzen auszuprobieren. Einerseits sollten immergrüne Stauden und Sträucher im Winter etwas „Farbe“ ins Grau in Braun bringen, andererseits war ich auf der Suche nach Formgebern in und um meine ansonsten recht bunten, wilden Beete.

Eins vorweg: Die eierlegende Wollmilchsau habe ich nicht gefunden. Aber einige Erfahrungen gemacht, die ich gerne (in mehreren Beiträgen) an andere weitergebe.

So sehr ich auch Thujen in Monokulturmanier verabscheue, als immergrüne „Farbtupfer“ im Winter sind sie einfach gut einsetzbar. In unserem Garten herrschte bei der Übernahme vor 10 Jahren Thujen- und Fichtenmonokultur. Viele Meter riesige Thujen mussten weichen – abgesehen von sechs ca. zweieinhalb Meter hohen, die ich verschlankt und in Form geschnitten habe. Diese standen auch nicht in Reih und Glied, sondern in schön angeordneten Dreiergruppen. Sie bringen einer tiefergelegenen Sonnenterrasse mit ihrer beinahe zypresssenartigen Erscheinung etwas südländisches Flair. Das mag ich.

Und so pflanzte ich einige Jahre später noch zwei Thujen (Thuja occidentalis „Smaragd“), die ich regelmäßg, so alle ein bis zwei Jahre, schmal kegelförmig in Form schneide. Sie flankieren den Sitzplatz auf der Abendbank.

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Thuja occidentalis „Smaragd“ links und rechts von der Bank (die üppigen Rosen verdecken im Mai die rechte Thuja)

Mittlerweile sind die beiden auch so etwa zweieinhalb Meter hoch. Auf dieser Höhe werde ich sie halten.

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Ein Blick aus einer anderen Perspektive auf die beiden Thujen ganz hinten und ihre schmale Säulenform.

Gepflanzt habe ich auch die Thuja occidentalis „Teddy“, einem angeblich kugelrund wachsendem Lebensbaum mit einer „Endhöhe“ von ca. 50 cm. Teddy sollte in Form grüner Kugeln und Kegel Grün in winterliche Beete bringen.

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Thuja occidentalis „Teddy“

Einige Jahre haben sich die Pflanzen recht gut gehalten, sind auch mit ein ganz klein wenig Schnitt gut in Form geblieben und bildeten im Winter Grün für das Auge. Das hat mich dazu verführt, noch zwei, drei weitere zu pflanzen.

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Thuja occidentalis „Teddy“

Leider sind sie nach einigen Jahren völlig aus der Form geraten: Obwohl ich die Höhe durch behutsamen Schnitt gehalten habe, sind sie recht wahllos in irgendeine Richtung umgekippt.

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Thuja occidentalis „Teddy“ einige Jahre nach der Pflanzung am Ende des Winters

Nun liegen sie als immergrüne Kleckse an den Rändern der Beete. Unschön.

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Auch an anderer Stelle dasselbe Bild: statt einem aufrechten, kleinen Kegel ein unförmiges, gekipptes Etwas in Grün

Ausgraben mag ich sie auch nicht, immerhin liefern sie Grün im Winter. Nur pflanzen würde ich sie nicht mehr.

Wesentlich zufriedener bin ich hingegen mit der Thuja occidentalis „Danica“, einer zwergwüchsigen, kugelförmig und sehr dicht wachsenden Thuje, die ich wirklich empfehlen kann.

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Thuja occidentalis „Danica“

Sie hat sich an verschiedenen Stellen sonnigen Stellen im Garten gut bewährt und lässt sich mit einem einmaligen Schnitt irgendwann im Gartenjahr gut in Form bringen und sehr klein halten. Danica ist als Ersatz für kleinere Buchskugeln durchaus eine gute Alternative.

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Thuja occidentalis “Danica” zwischen Salvia nevadensis

Nach dem Buchsdesaster letzten Sommer wollte ich einige dieser dankbaren Pflanzen kaufen. Leider musste ich feststellen, dass deren Preis enorm gestiegen ist. Als ich die ersten „Testexemplare“ vor einigen Jahren erstanden habe, waren sie noch zu einem Spottpreis in Baumärkten erhältlich.

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Thuja occidentalis „Danica“, frisch ge- schnitten, unter einer Harlekinweide

Da ich Buchs auch in Töpfen hatte, wollte ich auch eine Thuje auf ihre Topftauglichkeit hin prüfen. Hierfür wählte ich die Thuja occidentalis „Mr. Bowling Ball“ mit ihrem schönen, flachrunden, ballartigen Wuchs. Hiervon habe ich leider kein Foto gefunden, aber er macht sich gut, der Mr. Bowling Ball. Er wirkt etwas zerzaust und die Spitzen verfärben sich im Winter in Richtung Bronze. Aber schon seit Jahren lebt er so vor sich hin und lässt es sich trotz wenig Gießen und spärlich Dünger gut gehen. Auch im Winter bleibt er einfach draußen in seinem ungeschützten Topf. Fazit: Sehr zufrieden.

Die Thujen in unserem Garten sind alle frei stehend und werden regelmäßig als Säulen, Kugeln oder Kegel in Form geschnitten. Statt einiger ca. ein Meter hoher Buchskegel habe ich nun im Spätsommer aufgrund der guten Erfahrungen der letzten Jahre auch Smaragdthujen gepflanzt. Aus ihnen sollen im Lauf der Zeit schön geformte Kegel entstehen, die die gerodeten Buchse ablösen. An den Smaragdthujen und den Danicas reicht ein Schnitt einmal pro Jahr, um sie in Form zu halten. Das ist nicht mehr Aufwand als beim Buchs.

Aber keine Sorge, eine neue Thujenmonokultur wird hier nicht Einzug halten. Ich habe noch viele andere Buchs-Ersatzpflanzen ausprobiert. Dazu mehr in einem der nächsten Beiträge.

Hier geht’s zum zweiten Beitrag über Buchsersatzpflanzen.