Stille Erdung

Angesichts der Katastrophe in Japan frage ich mich schon die ganze Woche, wie ich überhaupt hier noch über Blümchen, Gemüse und anderen „Kleinkram“ schreiben kann.

Eine ganze Zeit lang war ich recht „sprachlos“, hier im Blog, auf der Facebook-Wachsen und Werden-Seite und überhaupt. Den Kopf voll mit all den schrecklichen Bildern, völlig überfordert von den vielen Informationen ohne eigentlichen Wert.

Erdbeben und Tsunami weisen uns den Platz: Das Sagen hat ganz klar die Natur. Durch das Spielen mit zerstörerischer Atomkraft weisen wir Menschen uns selber an den Platz: Ist der Mensch nichts weiter als ein Parasit? Ich muss zugeben, den Gedanken trage ich schon eine ganze Weile mit mir herum.

Geholfen gegen diese Gedankenflut hat mir schließlich der Garten. Ich habe stundenlang vor mich hingearbeitet, wortlos, still. Mich an den Regenwürmern erfreut, die sich massenhaft unter dem winterlichen Mulch in den Gemüsebeeten vergnügt haben. Das hat mich wieder etwas geerdet. Ich kann die Welt nicht retten. Ich kann mit viel Glück und Anstrengung vielleicht Vorbild sein, ein ganz kleines, in meinem ganz kleinen Umfeld für ein anderes Verhalten.

11 Kommentare zu “Stille Erdung

  1. Conny

    Ich denke auch, dass die richtige Mischung das richtige ist und der Mensch schützt nur das was ihm wichtig ist. Gerade bei unseren Kindern sollten wir da ansetzen ohne sie zu überfordern. Es reicht ihnen die Richtung zur Natur aufzuzeigen, die Wege finden sie dann ganz von alleine.
    Gruß Conny

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  2. Gartenfee

    Hallo Margit,
    Deinen Text kann ich so unterschreiben, mir geht es ganz genauso. Ich frage mich oft, was eigentlich passieren muss, damit endlich mal ein Ruck durch die Menschheit geht und sich etwas ändert. Japan hat bei mir und scheinbar auch bei vielen anderen eine gewaltige Gedankenflut ausgelöst und ich hoffe sehr, dass bei dem ein oder anderen doch etwas hängen bleibt und es zu einem Umdenken kommt.

    Liebe Grüße von Bärbel

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  3. luna

    …wegen der Märzenbecher…seltsam, ich kann es Dir nicht sagen. Ich habe auf DIESE Märzenbecher nie geachtet, im GGteil, sie sind mir eher unbekannt (heute habe ich gesehen, daß eine vis ‚a vis Nachbarin u.a. auch Märzenbecher im Garten hat…werde mal beim Großgärtner schauen…die in der Au ist schon verblüht, die Schneeglöckchen daneben noch total frisch)….denn ich habe eiegtnlich über 50 Jahre immer die gelben Narzissen als Märzenbecher bezeichnet und bin dann besseres belehrt worden.
    Es würd emich sehr interessieren, ob Du welche siehst im Auwald, ich habe nur den einen gesehen.
    LG und eine schöne WOche…Luna

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  4. daniel

    …stimmt, Margit, so schauts aus. Allerdings ist das mit dem „Parasit“ noch untertrieben – ist die Menschheit nicht eher ein Krebsgeschwür? Aber Du hast recht, jeder einzelne kann nur versuchen, das beste zur Rettung des Planeten beizutragen – z. B. mit einem Blog nach dem Motto „Tue Gutes und erzähle davon“ 😉

    Falls Du es noch nicht kennen solltest, empfehle ich Dir ein nettes Buch: Ismael von Daniel Quinn. Letztlich ist die Message, dass wir auf unsere Vernichtung zurasen, aber es noch ein bischen Hoffnung gibt. Klingt jetzt düster, so schlimm ist es aber nicht geschrieben. Im Gegenteil!

    Viele Grüße von Nr. 7 😉 Juhu!

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  5. Brigitte

    Liebe Margit,
    man kann nur versuchen recht zu leben und mit allem sparsam umzugehen. So, wie es Naturwanderer-Edith bereits genau beschrieben hat. Ich laufe manchmal 6 km, um ein Brot zu holen. Nun habe ich ja die Zeit dazu. Doch, ich weiß schon auch, dass man manchmal als Spinner angesehen wird, wenn man auf die Umwelt achtet etc. Macht ja angeblich keinen Spaß und auf den legen viele sehr großen Wert.

    Wir können nicht ununterbrochen über diese Katastrophe reden, aber wir können daran denken und einfach still sein. Das habe ich mir schon vor ein paar Tagen geleistet. Und das Leben geht weiter.

    Arbeit im Garten ist sehr hilfreich, das habe ich die letzten Jahre oft erfahren können. Und das hat auch meine Tochter festgestellt. Du warst uns da übrigens Vorbild, das möchte ich schon mal sagen.

    Lieben Gruss, Brigitte

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  6. Elke

    Ich kann dich gut verstehen. Aber ich habe ganz bewußt versucht, mich nicht von der Bilderflut mitreißen zu lassen, zumal ich die Berichterstattung auch sehr extrem und reißerisch finde. Ich habe dazu schon einiges geschrieben und mir nicht nur Freunde damit gemacht. So schlimm wie es ist und so sehr es uns zum Nachdenken anregen muss (und zum Tun, zum Helfen vielleicht auch, wenn es erwünscht ist), so sehr stehe ich auf dem Standpunkt, dass unser eigenes Leben weiter gehen muss. Nein, ich will mich nicht rund um die Uhr mit allen Menschen nur über die Katastrophe unterhalten. Das hilft niemandem und ich finde es manchmal schon ein bisschen morbide.
    Lieben Gruß
    Elke

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  7. Naturwanderer

    Wir haben mal eine intakte Welt von unserem Schöpfer erhalten. Wir sollten uns mehren und die Erde füllen, geniessen was es da alles gab. Was haben wir gemacht??? Wir haben sie ausgebeutet, um des schnöden Profits wegen. Als Einzelner kommt man sich angesichts der Katastrophen so hilflos vor. Aber wenn jeder in seinem Bereich anfangen würde auf gewisse Bequemlichkeiten zu verzichten, dann wäre es in der Summe ein Gewinn. Wir fahren z.B. wenig Auto, nehmen gerne den Zug. Natürlich ist es einfacher immer direkt vor der Tür zu halten, einkaufen und Besuche machen, aber es gibt so viele Möglichkeiten mit den öffentlichen Verkehrsanbindungen sein Ziel zu erreichen, geht zwar etwas länger, aber es geht. Einkäufe hier im Ort erledige ich immer mit dem Fahrrad, bei größeren Einkäufen eben zweimal. Wir versuchen auch im häuslichen Bereich Energie zu sparen wo es nur möglich ist. Wir sind den Sommer über mit Gemüse reichlich versorgt und es würde mir nie einfallen, im Winter knochenharte Tomaten von weit her einzukaufen. Oder Erdbeeren an Weihnachten, Trauben an Sylvester.
    Wenn die Nachfrage nicht da ist, kommen auch keine Angebote von Afrika oder Südamerika mit dem Flieger, ein kleiner Beitrag zum Klimaschutz, aber auch da, die Summe bringts. So versuchen wir unseren Beitrag zu leisten. Natürlich kreisen meine Gedanken auch ständig in Japan bei den Menschen dort. Es ist dort Winter und das erschwert ihnen das Leben noch zusätzlich. Bei Silas gibt es eine rührende Hundegeschichte aus Japan, klickt sie mal an, mir kamen die Tränen.
    Liebe Grüße
    von Edith

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  8. Smilla

    Es geht mir ähnlich!! und ich merke auch, dass ich grosse Mühe habe, dass die Katastrophen wenn ich Nachbarn oder Bekannte treffe, jetzt schon kein Thema sind – sofern ich es nicht anschneide!!
    Was mir jedoch auch Mühe macht, ist, dass nun 1 Woche nach dem Beginn der Katastrophen in den Medien und überall NOCH über DAS THEMA gesprochen wird. Leider vermute ich, dass der Alltag schnell wieder einkehrenen wird und allfällige Vorsätze und ein mögliches Umdenken bald schon wieder vergessen sind!
    Auch wenn die Chancen nicht gross scheinen, so müssen wir es doch unbedingt wagen etwas in Angriff zu nehmen und uns wenigstens zu wehren oder unsere Meinung kundtun!
    Sind wir dies unseren Kindern und Kindeskindern nicht schuldig?
    Liebe Grüsse brigitte

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  9. Farmgirl

    Es ist wirklich schwer das alles zu verarbeiten. Aber wir können wirklich nur Vorbild sein in unserem Zuhause. Vorleben wie es sein könnte, vor allem für unsere Kinder. Damit die noch eine Zukunft haben.

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