Tomatensorten: Noire de Russe

Ein paar wenige Samen der Noire de Russe habe ich in einem Gartenforum eingetauscht und letztes Jahr zum ersten Mal angebaut. Ich war hin und weg von den schönen und äußerst aromatischen Tomaten.

2009-NdR1wzDie Früchte sind dunkelbraun bis dunkelrot gefärbt, oben etwas olivgrün geflammt und an der Unterseite ebenfalls leicht dunkel geflammt.

2009-NdR2wzVon der Form her sind die einzelnen Früchte unterschiedlich, von plattrund bis oval, die meisten ein klein wenig gerippt. Die Stängel sitzen recht tief und fest in der Tomate, sodass das Ernten gar nicht so einfach ist. An der Oberseite neigen sie vor allem bei Regenwetter zur Rissbildung.

Geschmacklich gehören sie zu meinen Lieblingen – sehr aromatisch, saftig, würzig, mit schnittfestem Fruchtfleisch. Ideal für Soßen oder auch für eine meiner liebsten sommerlichen Mittagessen: Tomaten mit Mozzarella und Basilikum.

2009-NdR3wzZwei Pflanzen zog ich mehrtriebig in Töpfen an einer Wand, eine Pflanze ungeschützt im Freiland. Alle erreichten ca. 2 m Höhe. Der Ertrag war bei allen dreien recht hoch und ich konnte sie bis zum Frost beernten.

Da ich nur mehr ein Samenkorn aus der Tauschaktion übrig und vergessen habe, selber Saatgut zu nehmen, begab ich mich auf die Suche nach einer Quelle für sortenreinen Samennachschub und wurde nur bei einem deutschen Gartenshop fündig. Üblicherweise habe ich bei meinen Bezugsquellen mit den überaus vielfältigen Tomatensorten kaum Probleme eine bestimmte Sorte zu finden. Also begann ich ein wenig zu recherchieren und fand heraus, dass die Noire de Russe möglicherweise identisch mit der aus Australien kommenden Black Russian sein soll. Der Sortenname Noire de Russe taucht – abgesehen von dem einen deutschen Anbieter – immer nur im Zusammenhang mit französischsprachigen Quellen auf.

Wie dem auch sei, ich versuche es heuer mit meinem einzigen kostbaren Samenkorn und hoffe inständig, dass es gut keimt und sich daraus eine kräftige Pflanze entwickelt.

Schilder – made by Sonia

Über meine Versuche einer möglichst hübschen, praktischen und dauerhaften Beschilderung meiner Rosen habe ich vor längerer Zeit schon einmal berichtet. Leider verblassen mittlerweile auch die damals versuchsweise gemachten Holzschilder.

Meine liebe, kreative Freundin Sonia sah meine Schilder-Misere. Sie erbarmte sich einiger namenloser Rosen und Kräuter und töpferte mir vor über einem Jahr die allerschönsten Schildchen.

2009_SoniasSchilder2wzJedes davon ein Unikat, manche davon mit liebevollen Details geschmückt.

2009_SoniasSchilder1wzDiese Schilder aus Ton sind die bisher einzigen, die nicht nur wunderschön, sondern auch haltbar sind. Sie haben nun schon beinahe zwei Winter unbeschadet draußen überstanden und ich freue mich jedesmal, wenn ich eines davon inmitten meiner Beete erspähe.

2009_SoniasSchilder3wzLiebste Sonia, danke dir!

Wie beschildert ihr eure Pflanzen? Ich wäre sehr interessiert an praktischen und dauerhaften Ideen!

Tomatensorten: Urbans Gigant

Seit ich angefangen habe mit dem Tomatenanbau bin ich auf der Suche nach der Fleischtomate schlechthin: Sie sollte natürlich geschmacklich hervorragend, fleischig, aber nicht zu „suppig“, sein, nicht zu stark gerippt, mit den Anbaubedingungen im Freiland zurecht kommen, üppig und ausdauernd tragen und möglichst widerstandsfähig gegen die Braunfäule sein. Eh klar, die eierlegende Wollmilchsau unter den Tomaten eben.

2008 baute ich mit Urbans Gigant wieder einmal eine neue Sorte an. Die Samen habe ich aus Gerhard Bohls Samenarchiv. Er beschreibt diese Sorte als „reichtragende, große, schwach gerippte Fleischtomate“, die widerstandsfähig gegen die Braunfäule sein soll.

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Mitte u. rechts hinten: Urans Gigant mit außerordentlich reichem Fruchtansatz, links hinten das gelbe Lämpchen

Anfangs enwickelte sich Urbans Gigant prächtig im Freiland. Die drei Versuchspflanzen waren kräftig und setzten reichlich Früchte an. Allerdings wurden sie Mitte September als einzige Sorte von der Braunfäule befallen. Alle anderen Tomatenstöcke rundherum waren entweder noch völlig gesund bzw. nur sehr leicht an einigen Blättern befallen. Urbans Gigant erwischte es jedoch böse: Innerhalb von einigen Tagen erst die Blätter, dann die Stängel und die Früchte. Sodass ich die Pflanzen schließlich entfernen musste, während alle anderen Sorten noch bis zum Frost weiter getragen haben.

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Die Braunfäule hat bereits die Stängel erwischt

„Reichtragend“ kann ich also bestätigen, „schwach gerippt“ auch, aber die Widerstandsfähigkeit gegen Braunfäule leider nicht.

Die Früchte, die ausgereift waren, haben mir auch nicht sonderlich geschmeckt: Die Schale war hart, die ganze Frucht war irgendwie hart und nicht besonders aromatisch.

Ein Jahr Anbau ist sicherlich zu wenig, um eine Sorte zu beurteilen, aber Urbans Gigant macht in diesem Jahr erst mal Pause bei mir.

Amphoren – mehr als Dekoration

Ich will den Winter nutzen, um einige der dekorativen Elemente unseres Gartens zu zeigen. Doch:

Was ist Dekoration? Sind Dinge, die auch einem anderen Zweck als dem der Ausschmückung dienen, überhaupt im Wortsinn noch Dekoration? So genau weiß ich das nicht. Und obwohl ich mich sehr gerne als Wortklauberin betätige, will ich dem jetzt auch nicht weiter nachgehen, sondern zeige ganz einfach paar meiner bepflanzten Amphoren – seien sie nun reine Dekoration oder doch in erster Linie zweckdienlich.

Angefangen hat es damit, dass wir zu Beginn unserer gärnternischen Laufbahn erstmal einen Holzzaun machten. Da es bei uns sehr oft recht heftig stürmt, musste der Zaun entgegen der Hauptwindrichtung abgestützt werden. Dazu musste Beton in die Erde, um die Stützpfosten zu stabilisieren. Wo sich Beton schon zwei cm unter der Erde befindet, wächst leider nichts mehr. Daher habe ich mir beim Anlegen der Beete entlang des Zauns an den kritischen Stellen mit ein paar Billigamphoren aus dem Baumarkt beholfen.

2009_Amph4wzMittlerweile sind diese ersten mit Polsterphlox bepflanzten Amphoren so eingewachsen, dass sie kaum mehr auffallen.

Eine weitere Amphore folgte, weil ich einen geschenkten Wucherfarn nicht einfach so in die Erde pflanzen wollte. Mittlerweile bekommt diese Amphore langsam eine schöne Patina.

2009_Amph2wzAnfangs hatte ich Bedenken, einen Farn in eine Amphore zu pflanzen und in der Wald-Dschungel-Ecke zu platzieren. Für mich hatten Amphoren immer etwas Südländisches, Sonniges. Doch ich finde, auch in den Schattenecken, wo in erster Linie Grün die dominierende Farbe ist, passen Amphoren sehr gut.

Am unteren Bild habe ich eine Amphore verwendet, um eine geringe Höhenstaffelung zim Beet zu erzielen.

2009_Amph3wzManche der Amphoren erfüllen auch keinen anderen Zweck als einen rein dekorativen. Aber ich achte darauf, dass sie ein Beet nicht dominieren, sondern sich möglichst auffällig unauffällig in die Pflanzung einfügen.

2009_Amph1wzBisher haben alle meine Amphoren, obwohl Billigware aus den Baumärkten, die Winter draußen ohne Schaden überstanden.

Tomatensorten: Lämpchen

Das Lämpchen, auch Laternchen bzw. De Berao gelb, habe ich 2008 zum ersten Mal angebaut. Die Samen stammen aus Gerhard Bohls Samenarchiv. Ursprünglich kommt die Sorte aus Russland.

Die Früchte sind eiförmig, durchschnittlich 6 cm lang und 4 cm im Durchmesser. Ihren Namen tragen sie völlig zurecht: Ich hatte die beiden Lämpchen frei im Gemüsegarten ausgepflanzt und schon von weitem leuchteten mir die „gelben Eier“ förmlich entgegen, sobald sie reif waren.

2009_Laemp1wzDie Pflanzen sind sehr hoch gewachsen, obwohl sie als wahre Winzlinge in die Saison gestartet waren. Am Ende der Saison musste ich mir eine spezielle Konstruktion basteln, um die 2,5 m hohen und gut tragenden Lämpchen nicht kappen zu müssen.

Die Lämpchen gelten wie ihre roten Verwandten, die De Berao, als sehr widerstandsfähig gegen Braunfäule. Das kann ich – zumindest für die vergangene Saison – bestätigen.

2009_Laemp2wzGeschmacklich sind sie, und auch hier zeigt sich die Ähnlichkeit mit der De Berao, nicht herausragend. Sind aber sehr platzfest, dickwandig und wirklich lange lagerfähig. Auch wenn der Geschmack nicht überwältigend ist: Die gute Widerstandsfähigkeit gegen Braunfäule macht den Anbau allemal lohnend, wenn man kein Gewächshaus hat.