Tomatenaussaat & Sitzprobleme…

Nachdem ich letzten Dienstag einen unschönen Abgang über unsere nasse Terrassentreppe hingelegt habe, muss ich leider langes Sitzen immer noch vermeiden. Ist einfach zu schmerzhaft. Stehen und Herumlaufen geht mittlerweile wieder ganz gut, aber das Sitzfleisch mag noch immer nicht so recht. Daher konnte ich auch nicht Kommentieren oder Bloggen.

Stattdessen – quasi als Trost und Ablenkung – habe ich in den letzten Tagen mit der Tomatenaussaat angefangen.

2009-03-09_1wzDie Auswahl bzw. den ausgefeilten Pflanzplan von Anfang des Jahres habe ich wieder über den Haufen geworfen. Mir sind ein paar Tomatensorten aus der Schweiz und aus Spanien zugeflogen, die ich unbedingt heuer noch ausprobieren will. Danke!

Viele von den Sorten aus meiner Tomatensamen-Schublade kann ich in diesem Jahr aufgrund von Platzmangel nicht anbauen. Gott sei Dank bleibt die Keimfähigkeit bei Tomatensamen recht lange erhalten.

Diesmal habe ich in mehreren Portionen gesät: am 3.3., am 5.3. und am 6.3. Morgen säe ich dann die restlichen Sorten.

Auf unseren Heizkörpern sieht es wieder mal so aus:

2009-03-09_3wzAuch einige Chilisorten stehen noch immer hier zum Keimen im Warmen. Unter meinen Sorten war teilweise schon recht altes Saatgut, das sich noch immer ziert mit der Keimung. Schon mehrmals musste ich nachsäen. Doch ich fürchte, bei einigen, besonders bei den milden Sorten waren die Samen schon zu alt. Großen Mangel an Chilis werde ich trotzdem nicht haben! So weiß ich wenigstens annähernd, wo ich die Pflanzen unterbringen kann.

2009-03-09_2wzKaum zu glauben, dass diese dünnen, zarten Keimlinge in den kommenden Monaten zu meterhohen, kräftigen Pflanzen heranwachsen, die kiloweise Tomaten tragen!

Damit sie das tun, besprühe ich insbesondere meine Tomaten wie auch in den letzten Jahren schon ab der Aussaat immer wieder mit verdünntem Kamillen- und Schachtelhalmtee. Das dient der Stärkung, sodass sie Braunfäule und anderen Krankheiten länger standhalten können. Zumindest ist das meine Überzeugung. Andere würden sagen, das ist unwissenschaftlicher Quatsch.

Da es in diesem Jahr ausgesprochen dunkel ist bei uns – schon wieder eine Woche nur mit Regen, Sturm und dunklem Himmel -, reicht das Licht an den Fensterbänken nicht aus. So stehen idie kleinen Pflänzchen m kühleren Keller auf meinem Nähtisch nun unter einer Tageslichtlampe. Ein zweiter heller Platz ist bereits in Arbeit.
Täglich werden sie besprüht und ein wenig gestreichelt, kein Scherz! Die sanfte Hin- und Her-Bewegung stärkt die Pflanzen ebenfalls, sodass sie kräftige Stängel bekommen.

Ich fürchte, mit dem Kommentieren eurer Blogs werde ich mich auch in dieser Woche noch zurückhalten müssen. Wie ich gerade merke, behagt mir das Sitzen noch gar nicht. Da gehe ich vielleicht dann doch lieber gleich heute Tomaten säen…

Schneeglöckchen & Bildstockbaum

Am Sonntag ließ sich zum ersten Mal seit wie mir scheint ewigen Zeiten die Sonne etwas blicken. Sogar ein Stück blauer Himmel kam zum Vorschein – es gibt ihn also doch noch!

Unsere geografische Lage hier bietet klimatologisch einige Vorteile: Im Westen der Pannonischen Tiefebene gelegen, haben wir relativ milde Winter, wenig Schnee, aber auch heiße, trockene, lange Sommer (sehr günstig für Tomaten!) und dazu ständigen Wind (auch günstig für Tomaten, könnte ich aber gern drauf verzichten – auf den Wind, nicht auf die Tomaten…).
Neben diesen Vorzügen bietet die Lage am Rand des Wiener Beckens leider auch einen gravierenden Nachteil: Von November bis März überwiegen die „grauen Tage“ mit Hochnebel, durch den kein Sonnenstrahl dringt. Wir sehen oft wochenlang keinen Himmel, nur eine graue, dichte Wolkendecke. Das drückt mit der Zeit ganz schön auf’s Gemüt und so lechze ich jedes Jahr besonders nach den ersten Anzeichen von Frühling. Und nach dem ersten frischen Grün aus Wald und Wiese.

Um danach Ausschau zu halten besuchten wir am Sonntag unseren bevorzugten Bärlauch-Ernteplatz und mussten feststellen, dass noch nicht einmal die ersten Spitzen aus dem Laub heraus schauen. Dafür übersäten jede Menge Schneeglöckchen den Waldboden.

2009-03-02_03wzEin kleines Stück des Weges weiter im Auwald in Mühlleiten, einer kleinen Ortschaft ca. 2 km von unserem Haus entfernt, fand ich diesen Baum. Ganz schön zurecht gestutzt wurde er schon. Direkt an einem beliebten Spazierweg gelegen, musste das wohl aus Sicherheitsgründen sein.

2009-03-02_01wzAuch dieser Baum wurde als Bildstock genutzt.

2009-03-02_02wzLeider sind die Bilder und Inschriften auf den Taferln nicht mehr zu erkennen.

Erstaunlich, wie viele Bäume es in unserer Umgebung gibt, die als „Bildstockbäume“ gedient haben oder es immer noch tun. Seit ich angefangen habe, sie zu fotografieren, fallen mir immer mehr von ihnen auf.

Etwas Frisches, Grünes haben wir aber dann doch von unserem Spaziergang mitgebracht zum Essen: Auf der Wiese neben dem Baum wuchs wilder Lauch. Schmeckte köstlich im Salat, so richtig nach Frühling!

Extraterrestrische Samen

Das lese ich derzeit:

2009-02-25_1wzNicht gerade die tiefschürfendste Literatur, aber ich mag neben anspruchsvollen Büchern einfach auch Fantasy-Romane richtig gern. Und vor einigen Monaten bekam ich endlich alle Bücher des Darkover-Zyklus, die ja nicht mehr im Handel erhältlich sind, über ein Online-Antiquariat. Jetzt bin ich schon (oder erst?) beim sechsten Buch des über 20bändigen Romanzyklus.

Ihr fragt euch, was das mit dem Garten zu tun hat? – Nun, ich hoffe, es hat!

Denn gestern landete beim Umblättern des gebrauchten Romans ein Samentütchen in meinem Schoß. Irgendjemand hatte es wohl vor längerer Zeit ins Buch gesteckt und dann vergessen.

2009-02-25_2wz„Schönmalve“, so ist das Päckchen beschrieben und enthält ca. 15 Samenkörner. Keine Ahnung, ob die noch keimfähig sind. Aber ich werde es versuchen. Solche Überraschungen haben einfach eine Chance verdient!

Deko unter der Pappel – vorübergehend…

Auf unserem Grundstück steht ganz links hinten eine mächtig große Pappel. Sie stand angeblich schon lange vor dem Bau des Hauses hier. Kundige schätzen ihr Alter auf ca. 70 Jahre. Sie beeinflusst das Leben in unserm Garten enorm – aber dazu ein ander Mal.

2009_PSt1wzIn der Garage hatten wir bei unserem Einzug ins Haus ein altes Wagenrad gefunden. In Ermangelung anderer Ideen, fand es erstmal einen vorübergehenden Platz am Stamm der Pappel. Seit vier Jahren lehnt es nun hier am großen alten Baum, einfach so. Aus vorübergehend wurde, wie so oft, ein Dauerzustand. Und nun gehört es einfach dahin. Der Stamm käme mir nackt vor, so „ohne“.

2009_PSt2wzGesellschaft bekam es vor zwei Jahren – auch wieder vorübergehend – von einem „Holzgeweih“, das ich bei einem Waldspaziergang mit meinem Vater gefunden hatte. Es trat mit uns die Reise aus Oberösterreich in unseren Garten an. Wo sollte der auffällige Ast hin? Vorübergehend an den Stamm der Pappel natürlich. Es wird sich schon noch der passende Platz finden.

Tomatensorten: Green Sausage

Die Green Sausage baue ich nach vier Jahren auch in diesem Jahr wieder an. Der Hauptgrund dafür ist, dass sie eine der hübschesten Tomaten ist, die ich kenne. Und sie schmeckt uns auch, vor allem in Salaten.

2009_GrSaus1wzDie Samen dieser klein bleibenden Buschtomatensorte habe ich ursprünglich von Irina Zacharias.

Die Früchte sind ca. 7 cm lang, länglich, leicht bananenförmig gebogen, mit einer winzigen Spitze am Ende, gelb-grün-gestreift und reifen bei mir ab Mitte Juli. Da sie sehr fest sind, sind sie auch relativ gut lagerbar.

2009_GrSaus2wzDurch den hängenden Wuchs lässt sich die Green Sausage sehr gut in Ampeln und Kisterln ziehen. Ich pflanze meist ein paar in die Balkonkisterl auf unserer Terrase und als Unterpflanzung hoher Tomaten in die großen, relativ hohen Tomatentöpfe. Ausgeizen muss man die Green Sausage nicht, aber ich nehme des öfteren Blätter ab, um das Laub auszulichten und so für schnelleres Abtrocknen nach einem Regen zu sorgen.

2009_GrSaus3wzDie Früchte sind nicht nur an der Pflanze und in Salaten ausgesprochen dekorativ, die Green Sausage trägt auch recht üppig und lang. Einen Haken hat diese Sorte jedoch, der nicht unbeträchtlich ist: Sie neigt sehr stark zur Blütenendfäule. Durch regelmäßiges Wässern und reichliche Gaben von Gesteinsmehl und Düngekalk lässt sich dem halbwegs abhelfen. Für Braunfäule scheint sie mir hingegen nicht anfällig zu sein.