Wo die Wurzen wohnen – Teil V

Zaunstädtchen

An der Grenze zwischen unserem und dem nachbarlichen Garten haben sich vor ca. eineinhalb Jahren einige Wurzen in kleinen Behausungen niedergelassen.

2011_WWZW01wzDa der Grundstückspreis hier recht hoch ist, planten geschickte Architekten in die Höhe statt in die Breite, damit konnte wertvoller Siedlungsraum gewonnen werden. Der Zuzug stieg.

2011_WWZW04wzDie Ein- und Mehrfamilienhäuser des kleinen Grenzstädtchens sind sehr individuell gehalten und eine richtige Zierde für diesen ansonsten recht tristen Landstrich.

2011_WWZW05wzKein Haus gleicht dem anderen.

2011_WWZW03wzEtwas Raum für Neuankömmlinge ist noch vorhanden. Zur Beschaffung des Baumaterials ist ein Flohmarktbesuch wieder einmal dringend vonnöten.

2011_WWZW02wzÜber diese Wurzensiedlung habe ich im Vorjahr schon einmal berichtet.

Und leider musste mittlerweile die Kiwi an der Pergola weichen und es sieht für einige Zeit kahl aus in der Umgebung des Zaunstädtchens. Aber so ist das eben mit Immobilien: Allerorten wird gebaut, umgebaut und manchmal auch abgerissen.

Demnächst geht’s weiter mit den weniger luxuriösen Siedlungen. Nicht jeder ist eben so begütert und kann sich eine Villa in Aussichtslage oder eine Wohnung in einer der edlen Siedlungen leisten.

Hier geht’s zu den bisherigen Berichten:
Wo die Wurzen wohnen – Teil I: Sanddornsiedlung
Wo die Wurzen wohnen – Teil II: Multi-Kulti-Siedlung „Blühender Weg“
Wo die Wurzen wohnen – Teil III: Antikes Wurzenhochhaus
Wo die Wurzen wohnen – Teil IV: Exklusive Höhenlage

Berberitzenblüte – Schönheit im Verborgenen

Die Schönheit liegt sehr oft im Kleinen, eher Verborgenen.

2011-05-04_01wzBerberitzen sind für viele oft nur stachelige Begrenzung. Ich liebe sie wegen der Vielfalt ihrer Blattfärbung und auch wegen ihrer zierlichen Blüten.

2011-05-04_03wzSie protzen nicht, wie Rosen es oft tun – oder die riesigen Blüten der Strauchpfingstrosen derzeit.

2011-05-04_02wzSie halten sich im Hintergrund.

2011-05-04_04wzOffenbaren ihre Schönheit nur bei genauer Betrachtung.

2011-05-04_05wzAuch das lehrt ein Garten: Zeit nehmen, verweilen, genau hinsehen.

Blühen wird nicht belohnt

Ungerecht ist die Welt.
Unsere Kiwi, die wir vor sieben Jahren in den Garten gepflanzt haben, dient nun in einigen Beeten als Mulch.
Sie hat neben den Wurzen den Zaun zum Nachbargrundstück behübscht. 2008 haben wir für sie extra eine Pergola gebaut, damit sie genug Platz hat, sich zu entfalten.
Wunderschön hat sie geblüht. Ihre großen, weich behaarten Blätter haben im Sommer Schatten gespendet.

2011-04-30_03wzGern bin ich in der Kiwilaube gesessen und habe dem Plätschern der Zisterne gelauscht, mit einem guten Buch in der Hand oder einfach nur meinen Gedanken nachhängend.

2011-04-30_04wzSo sah es noch vor drei Tagen aus.

2011-04-30_02wzUnd so heute.

2011-04-30_01wz„Jenny“ ist nicht mehr. Sie war eine selbstfruchtende Sorte, die keinen männlichen Bestäuber benötigt. Angeblich. Leider war ich vor sieben Jahren noch nicht ganz so bewandert in Sachen Pflanzen und fand es ungeheuer praktisch, nur eine Kiwi pflanzen zu müssen. Heute erkenne ich darin eine Verkaufsmasche, mehr nicht.
Nun also ist „Jenny“ durch den Häcksler gegangen und zu Mulch geworden.
Wir sind gierig und wollen schließlich auch Früchte ernten. Möglichst viele.
„Purpurna Sadowa“, eine glatte, rotschalige und rotfleischige Kiwi, und eine männliche Befruchtersorte sind eingezogen.
Ganz kahl sieht es jetzt hier aus. Trostlos irgendwie, genau so wie das Regenwetter.

Garten-Newsticker (2)

Es gibt so viel zu tun, dass ich kaum Zeit finde für ausführliche Blogbeiträge. Deshalb wieder ein kurzer Newsticker aus unserem Garten:

Gemüsegarten:
Seit einer Weile schon können wir Salate aus dem Garten genießen – verschiedene Pflücksalate vermischt mit Blättern der Roten und Gelben Melde, Blut-Sauerampfer, Schnittlauch, Rucola und anderem, das sich so findet.
Zuckererbsen und Kapuzinererbsen sind gut gekeimt und wachsen vor sich hin.
Die Kohlrabis legen an Umfang zu.
Mit dem Auspflanzen von Paradeisern und Paprikas versuche ich mich noch eine Weile zu gedulden, obwohl die Temperaturen recht verführerisch sind. Die Töpfe sind jedoch schon vorbereitet und derzeit mit Papier abgedeckt, um die Erde vor dem Austrocknen zu schützen.
Die ersten Feuerbohnen sind gelegt. Weitere folgen diese Woche.
Zucchinis und Gurken sind gerade gekeimt und entwickeln die ersten echten Blätter. Zur Zeit müssen sie noch die Aussicht aus dem Wohnzimmer genießen.
Anderes konnte draußen gesät werden: Palmkohl, Mangold, Salate, Radis u.a.
Zwiebeln sind gesteckt und als Experiment habe ich einige Erdäpfel vorgetrieben und in großen Kübeln versenkt. Bin schon sehr neugierig auf deren Entwicklung.

Wildkräuter:
Der Bärlauch im Garten beginnt gerade zu blühen. Heute werde ich noch einmal davon ernten, dann war’s das für dieses Jahr.
Ansonsten bietet der Nicht-Rasen interessante Ergänzungen für den Speiseplan: Löwenzahnblätter für den köstlichen Erdäpfelsalat mit Kürbiskernöl, Gundermann, Wegerichblätter, Schafgarbenblättchen und anderes landen des öfteren im gemischten Salat.
Brennnesseln zum Trocknen mussten aus der nahen Au importiert werden.

Obst:
Die Johannisbeersträucher tragen reichlich, ebenso der Jostastrauch! Der kräftige Rückschnitt hat ihnen gut getan.
Der letzten Herbst gepflanzte Marillenbaum ist über und über mit Früchten voll. Ob die alle ausreifen? Ich habe meine Zweifel.
Der Rote Boskop hat wieder nur sehr spärlich geblüht. Vielleicht ist er einfach tragfaul?
Die Zwetschken tragen mäßig. Wird wohl eher nichts mit Schnaps aus eigenen Zwetschken in diesem Jahr.
Dafür blüht der Quittenbaum über und über und duftet herrlich. Allein schon die Blüte wäre immer wieder Grund genug, um eine Quitte anzupflanzen.
Für die Kiwi hat die letzte Stunde geschlagen. Sie wird demnächst ausgegraben und kommt danach als Mulch zum Einsatz. Als Nachfolge haben wir die Sorte „Sadowa“ gekauft und dazu einen männlichen Befruchter.
Am Holunder zeigen sich schon die Dolden. Bis zum Aufblühen kann es nicht mehr allzu lange dauern. Sehr früh in diesem Jahr!
Über Apfelbeeren, Vogelbeeren, Stachelbeeren, Brombeeren und anderes Obst kann ich noch keine Prognosen abgeben. Ich lasse mich überraschen.
Die kleine Mispel hält sich noch zurück.
Aus unerfindlichen Gründen sind einige der Erdbeeren von einem großen Topf, in dem sie als Unterpflanzung dienen, ausgebüchst und wachsen nun im Rasen. Sie blühen sogar schon!
Eine Japanische Weinbeere ist vor zwei Wochen eingezogen. Hoffentlich gefällt es ihr bei uns!

Rosen:
Im Februar war es eine Woche lang sehr warm. Das Signal für die Rosen zum Loslegen! Leider. Bei vielen sind in den darauffolgenden eisig kalten Wochen mit minus 11 Grad ganze Triebe erfroren. Ich werde jetzt wohl doch noch einiges schneiden müssen.

Sonstiges Blüh- und Grünzeugs:
Die Tulpenblüte hat ihren Höhepunkt überschritten, ebenso die Elfenblumen.
Die Clematis blühen und blühen, ebenso die Flieder mit ihrem berauschenden Duft.
Einige Rosen befinden sich schon ungeduldig in den Startlöchern.
Die Hostas entrollen ihre Blätter, die Farne halten mit dem eleganten Entrollen ihrer Wedel gut mit. Leider sind zwei Hostas verschwunden: „Fire and Ice“ (Schon wieder! Die werde ich nicht mehr nachkaufen.) und „Sum and Substance“ (Wie kann eine so riesige Hosta einfach verschwinden? Mäuse waren’s nicht, das kann ich mittlerweile ausschließen.)
Die Knopsen der Pfingstrosen legen jeden Tag an Umfang zu. Ich freue mich schon auf die Blüte!
Als nächstes werden wohl die Schwertlilien ihre Farben zeigen.

Tierisches:
Das Insektenhotel ist ziemlich gut ausgelastet und bietet immer spannende Szenen.
Im Teich tummeln sich die ersten Kaulquappen – und werden wohl im Eiltempo von den Molchen aufgefuttert. Mal schauen, wie viele das große Fressen überleben.
Die Weinbergschnecken befinden sich im Paarungsfieber. Spannend zu beobachten.
Mit der Post kam ein wunderbares Hummelhaus (Danke nochmals!)! Mein Schatz hat es gleich entsprechend luxuriös ausgestattet und jetzt warten wir, ob jemand einziehen mag.

Wetter:
Seit einigen Wochen schon keine Minusgrade mehr. Ganz im Gegenteil: Nachts immer so um die 8 – 10 Grad.
Gestern endlich der erste Regen seit Wochen!

Befinden:
Wunderbar!

Tierisch viel los

Kaum scheint die Sonne, ist tierisch was los in unserem Garten.
Heute hat sich dieser sonderbare Geselle gezeigt. Weiß jemand, um welches Insekt es sich dabei handelt?

2011-04-17_01wzDie Amseln im Garten werden immer mehr – und auch immer zutraulicher. Sie nutzen alle Wasserstellen für ausgiebige Bäder und ein Pärchen konnte ich gestern und heute beim Nestbau beobachten. Mein Schatz hat zwar mit Kamera und Stativ im Garten gelauert, aber von den gefiederten Häulsbauern gibt es leider trotzdem kein brauchbares Foto.

Die drei Laichballen im Teich wurden wider Erwarten noch nicht von den Molchen weggefuttert. Die anfänglichen schwarzen Pünktchen in den Ballen entwickeln langsam andere Formen. Die Spannung steigt!

2011-04-17_04wzAm eifrigsten wird im Insektenhotel gearbeitet. Hier brummt und summt es ununterbrochen. Viele Zimmer sind schon wieder belegt. Deshalb mussten wir die Anzahl der Zimmer in den letzten Wochen aufstocken. Die Manieren der meisten fliegenden Gäste lassen jedoch zu wünschen übrig, oft zeigen sie einem nur frech den blanken Hintern.

2011-04-17_03wzSelten bekommt man auch ein Köpfchen zu sehen. Mit Pollen wird im Eifer des Gefechts recht wild herumgekleckert.

2011-04-17_05wzNoch seltener gelingt eine Ganzkörperaufnahme eines Hotelgastes, bevor dieser eilig auf seinem Zimmer verschwindet.

2011-04-17_02wzAuch die ersten Taubenschwänzchen habe ich heute entdeckt. Bis mir von diesen flinken Fliegern ein Foto gelingt, wird es wohl noch länger dauern!