Die „Bildstockeiche“ in Orth

Ganz in unserer Nähe, in Orth an der Donau, gibt es einen netten Spazierweg im Nationalpark Donauauen, den wir gerne in der kalten Jahreszeit gehen. Ein Grund dafür ist, dass auf diesem Rundweg zwei außergewöhnliche Baumgestalten zu finden sind. Eine davon, möchte ich hier kurz zeigen.

Im Winter, ganz ohne Blattwerk, das von den knorrigen Ästen ablenkt, offenbart sich die Gestalt alter Bäume am besten. Und schon bald nach der ersten Wegbiegung zeigt sich die angeblich über 100 Jahre alte Eiche. Keine Ahnung, wie alt sie wirklich ist.

2009_BstE1wzViele der großen Äste sind schon abgebrochen, manche davon liegen im Auwald und vermodern langsam. Von unten bis hoch in die Krone hinauf ziert ein immergrüner Efeu die sog. Bildstockeiche.

Wikipedia sagt, ein Bildstock ist „ein meist zu religiösen Zwecken errichtetes Wahrzeichen im Freien“. Bildstöcke sind oft in Form von Säulen und Pfeilern gehalten und beinhalten zumeist eine Christus-, Marien- oder Heiligenfigur.

Es gibt jedoch auch noch immer einige alte Bäume, die als Bildstock dienen. An diesen sind meist sog. Marterl, Gedenkbilder, zu finden. Auch Taferln mit Sprüchen, Gebeten, kleinere Opfergaben wie Münzen, Anhänger oder Blumen finden sich an diesen Bildstockbäumen. Menschen suchten diese besonderen Bäume in früheren Zeiten oft auf, um Gott/die Götter um etwas Bestimmtes zu bitten oder für etwas Dank zu sagen. Zumeist handelte es sich bei diesen besonderen Bäumen um Eichen.

Die sog. Bildstockeiche von Orth steht ganz „offiziell“ in dieser Tradition. Sogar in den Wanderführern der Gegend wird sie als Bildstockeiche ausgewiesen.

2009_BstE2wzZu ihren Füßen findet man ein Kniebänkchen zum Beten das manchmal tatsächlich auch noch als solches benutzt wird.

Ich liebe solche altehrwürdige Baumgestalten, sitze gerne ganz ruhig zu Füßen dieser eindrucksvollen Bäume und tanke ein wenig Energie für die Seele.

In dieser Woche haben jedoch woanders Energie getankt, nämlich in einer Therme. Deshalb konnte ich auch eure Blogs nicht besuchen und kommentieren, was ich in der kommenden Woche sicherlich nachholen werde!

9 Kommentare zu “Die „Bildstockeiche“ in Orth

  1. HaBseligkeiten

    …..aus der warmen Erdquelle oder unter Bäumen Energie tanken, das ist in dieser Jahreszeit besonders wertvoll. Ab und zu den inneren Akku aufladen gelingt mir auch am Besten in der Natur,

    liebe Grüße, Heidi

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  2. Faraday

    Als Baumfreundin liebe ich diese alten AuenEichen sehr…in unserem nahe gelegenen Wald gibt es eine Eiche…ich glaube da weis niemand so recht wie alt sie ist….da sie in einem recht großen Waldgebiet steht…kein Weg zu ihr hin führt…hat sie sich über Jahrzehnte toll entwickelt und ist nun eine stattliche Eiche geworden…..ich hoffe ich kann sie noch oft besuchen……

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  3. Brigitte

    Liebe Margit,
    solche Bildstöcke gibt es hier bei uns in bayrisch Schwaben eine Menge. Aber selten dient ein Baum dafür. Das war für mich fast neu und interessant. Die Pflege solcher alten Dinge und auch das Festhalten finde ich einen wertvollen Beitrag! Zudem – es ist wirklich ein Ort, an dem die Seele etwas auftanken kann. Schönen Sonntag Margit, Brigitte

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  4. Margrit

    Liebe Margit,
    danke für den Bericht. Das war jetzt eine für mich ganz neue Information. Ist doch schön, wenn es solche Orte gibt, an denen man Kraft tanken kann.
    Schönen Sonntag und LG
    Margrit

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  5. Barbara

    Nun habe ich wieder etwas Neues gelernt, liebe Margit! Danke für diesen Bericht. Den Ausdruck „Bildstock“ kannte ich nicht. Ich weiss auch nicht ob es solche „Zeichen“ bei uns gibt. Aber ich werde die Augen offen halten…
    Einen schönen Sonntag wünsche ich dir und grüsse dich herzlich,
    Barbara

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  6. Birgit

    Ein wirklich imposanter alter Baum in schöner Umgebung. Schön die Idee mit dem Betbänkchen. Solche Orte geben einem eine Menge Ruhe und Entspannung.

    Viele liebe Grüße liebe Barbara,
    Birgit

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