Au(s)gang

Am Sonntag hielt mich trotz Grippe und Kopfschmerzen nichts mehr drinnen. Nach fast einer Woche Bett hüten, musste ich zumindest auf einen kurzen Spaziergang in die Lobau, die von unserem Haus nur zwei Minuten entfernt liegt.

Auf einem meiner Lieblingswege durch den herbstlichen Auwald…

01_2008-10-15_Wegwz… gelangt man schon nach ein paar Minuten an einen Donau-Altarm und wähnt sich mitten im Dschungel.

02_2008-10-15_DschungelwzRuhig liegt das Wasser des Altarms in der Sonne, ab und zu schnappen ein paar Fische nach oben. Vom Himmel hört man das Krächzen der ersten Krähen, die bei uns ihr Winterquartier beziehen. Umgestürzte Bäume dürfen am Ufer verrotten.

03_2008-10-15_Dschungel2wzLässt sich hier gar ein Krokodil ins Wasser gleiten…?

04_2008-10-15_HolzkrokodilwzDie herbstliche Farbenpracht spiegelt sich im Wasser. In roten Lianen hängt der Wilde Wein von den Bäumen.

05_2008-10-15_FarbspielamWasserwzWeiter im Auwald findet man jede Menge umgestürzte Bäume, die einen recht malerischen Anblick bieten, aber bald von Geissblatt und Waldrebe überzogen kaum mehr sichtbar sein werden.

06_2008-10-15_BaumleichenwzIn der Au gibt es auch zahlreiche sonnige Trockenwiesen, umsäumt von Weißdorn, Kreuzdorn, Hartriegel, Spindelstrauch und Birken, die im Frühling von der Blüte des Wiesensalbeis in Violett erstrahlen.

09_2008-10-15_BlattloseBirkenwzZu dieser Jahreszeit findet man nur mehr wenig Blüten, dafür verfärben sich auch am Boden die Blätter. Die Zypressenwolfsmilch trägt schon ihr herbstliches Gewand.

10_2008.10-15_ZypressenwolfsmilchwzMalerisch steht diese tote Birke am Wiesenrand. Ihr Stamm beherbergt Leben…

07_2008-10-15_ToteBirkewzHier hat sich der Birkenporling angesiedelt. Der Birkenporling gilt als Notfallapotheke der Vorzeit. Auf frischen Wunden wirkt er blutstillend und antiseptisch. Ötzi, die 5300 Jahre alte Gletschermumie, die 1991 in den Ötztaler Alpen gefunden wurde, führte getrocknete Birkenporlinge mit sich.

08_2008-10-15_BirkenporlingwzSchätze gibt es auch in der Wiese zu entdecken: Wilder Spargel, der an manchen Stellen in der Lobau zu finden ist.

11_2008-10-15_SpargelwzVon dem hier, auch wenn es noch so verlockend aussieht, sollte man aber lieber die Finger lassen. Der Genuss der „Pfaffenkapperl“, wie sie bei uns heißen, würde in Brechreiz enden. Die Frucht des Spindelstrauches ist giftig.

13_2008-10-15_PfaffenkapperlwzAber hier gibt’s noch schnell was für den Heimweg…

12_2008-10-15_BrombeerenwzZuhause angekommen, überfiel mich auch schon wieder die nächste Fieberwelle. Aber ich konnte mit so schönen Bildern im Kopf den restlichen Grippe-Tagen etwas gelassener entgegensehen.

8 Kommentare zu “Au(s)gang

  1. Barbara

    Hoffentlich bist du nun auf dem Weg der vollständigen Genesung und kannst bald wieder durch diese wunderschöne Auenlandschaft spazieren. Es war ein idyllischer Gang mit dir. Auch dieses „dschungelähnliche“ widerspiegelt eine ruhige und friedliche Landschaft.
    Balsam für die Seele und hoffentlich auch für deinen kranken Körper.
    Rasche gute Besserung und herzliche Grüsse,
    Barbara

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  2. Brigitte

    Liebe Margit,
    als ich vor 2 Tagen zu deinem wunderschönen „Ausgang“ kommentieren wollte, konnte ich hier überhaupt nicht „landen“, aber jetzt geht es wieder. Zuerst hoffe ich auch, dass es dir wieder besser geht! Und dann, es sind wirklich herrliche Bilder! Und am liebsten wäre ich da mit gekommen.
    Lieben Gruss, Brigitte

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  3. Fuchsienrot

    Da kann ich mich Lis nur anschließen, der Amazonas kam mir auch gleich in den Sinn und über ein Krokodil würde man sich gar nicht wundern! 🙂
    Du wohnst ja in einer herrlichen Gegend, Margit.
    LG und weiterhin gute Besserung
    Angelika

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  4. Saba

    hallo Margit, na was machst du denn, erst mal schnelle und gute Besserung für dich, den ich möchte ja mit dir immer weiter durch die Natur wandern, dein letzter Ausflug hier war ja herrlich, aber ein Rückfall war dann weniger gut, hüte die Couch und laß dich verwöhnen…ich wünsche dir eine gute Zeit…

    lG Saba, der deine Bilder wieder toll gefallen…

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