Category Archives: Wetter

Durchwachsen

Sehr durchwachsen, würde ich antworten, auf die Frage, wie denn der Sommer bisher so sei.

Es ist nach wie vor unerträglich schwül, weil der Regen es auch im Juli noch lange Zeit viel zu gut mit uns meinte, die Temperaturen aber sehr hoch waren. Tropisch. Und wie das eben so ist in den Tropen, wird das Wetter von heftigen Stürmen begleitet. Der schlimmste suchte uns vor eineinhalb Wochen heim.

Er richtete viel Schaden im Garten an. Einige Sträucher wurden entwurzelt, einige kleinere Bäumchen standen danach schräg da und unseren Marillenbaum, der an dieser Stelle seit beinahe fünf Jahren wächst, haben die Böen völlig umgeworfen. Der Boden ist durch den ungewohnten Regen einfach zu aufgeweicht. Auf dem Foto unten haben wir den Marillenbaum behelfsmäßig wieder aufgerichtet und gestützt. Mittlerweile steht er wieder ganz gerade, wurde beschnitten und wirft trotzdem viele Blätter ab.

2009-08-04_Dayafter1wzUnsere noch sehr gesunde Schwarzpappel, die auf dem Grundstück schon lange vor dem Hausbau in den 70ern wuchs, bewarf den gesamten Garten mit großen Ästen, die viele Beete und auch den Gemüsegarten etwas geplättet haben…

2009-08-04_Dayafter2wzDer Sturm kam aus Nordwest, die meisten Tomaten stehen geschützt an der südseitigen (!) Hauswand, trotzdem hat der Sturm viele Spitzen regelrecht abgedreht. Im Gemüsegarten wurden einige der Tomatenstauden einfach umgedrückt, aber glücklicherweise nicht entwurzelt. So konnte ich sie alle wieder behutsam aufrichten.
Nach drei Tagen aufräumen war das Chaos halbwegs beseitigt. Hoffentlich wachsen die entwurzelten und umgedrückten Bäume und Sträucher wieder an.

Jetzt ereicht gerade die zweite Rosenblüte ihren Höhepunkt. Leider sind auch viele Rosentriebe und Knospen dem Sturm zum Opfer gefallen.

2009-08-04_Rosenbluete1wz

Souvenir de la Malmaison

Trotzdem – oder gerade deswegen – freue ich mich umso mehr über jede einzelne Blüte und versenke meine Nase tagtäglich in unterschiedliche Rosendüfte.

Im Gemüsegarten dominieren jetzt Tomaten, Paprikastauden und Zucchinis das Bild. Erstaunlicherweise kann ich schon seit zwei Wochen Paprikas ernten. In den letzten Jahren haben meist die Schnecken den größten Teil der Ernte eingefahren.

2009-08-04_Gemgar4wzDas Tomatenjahr ist ebenfalls recht durchwachsen. Die Ernte ist bei einigen Sorten sehr hoch, wie hier bei den Kleinen Mohren.

2009-08-04_Gemgar2wz

Die kleinen Mohren

Oder auch bei der russischen Sorte Moskovskij Delikates.

2009-08-04_Gemgar3wz

Moskovskij Delikates

Die beiden Sorten liebe ich sehr, sie trotzen auch widrigen Bedingungen und gedeihen im Freiland ausgezeichnet.

Aber der Fruchtansatz ist in diesem Jahr, vielleicht bedingt durch den vielen und andauernden Regen bei anderen Sorten nicht ganz so hoch wie gewohnt. Auch mit diversen Krankheiten haben die Tomaten zu kämpfen. Die Schwüle und der ständige Regen Ende Juni bzw. Anfang Juli haben sie anfälliger gemacht. Glücklicherweise musste ich noch keine Pflanze entfernen, wie es so viele leider in diesem Jahr schon machen mussten.

2009-08-04_Gemgar1wz

Inverno a Grappoli (links) und Striped Turkish (rechts)

Jetzt regnet es schon wieder die ganze Nacht und den Vormittag hindurch. Ein Ende ist nicht absehbar. Ich hoffe, meine Tomaten haben in den letzten sonnigen Tagen genug Energie getankt, um noch lange durchzuhalten!

2009-08-04_Ernte1wzMit der Kräuterernte hinke ich wieder einmal hinten nach. Erst einige Teekräuter fanden den Weg in den Vorratsschrank und der Keller ist voll mit Sirup. Erst für Freitag ist wieder ein sonniger Tag vorhergesagt, Sonntag soll es dann aber schon wieder vorbei sein mit dem Sommer.

Ja, durchwachsen ist das richtige Wort für diesen Sommer.

Durchwachsen zeigt sich auch diese Rosa rugosa in der Bildmitte. Der Strauch ist übervoll mit reifen Hagebutten, die ich für Tee ernten möchte. Gleichzeitig zeigen sich immer wieder neue Blüten. Ein seltsam ungewohnter Anblick. Wie Sommer und Herbst gleichzeitig.

2009-08-04_Ernte2wzApropos Herbst: Ich bin richtig erschrocken über die ersten Asternblüten, die sich schon an fast allen Astern noch ein klein wenig zaghaft zeigen. Ist denn der Sommer schon vorbei, bevor er richtig angefangen hat?

2009-08-04_Asternbluete1wzDas will ich nicht hoffen!
Ab nächster Woche wollen wir zwei Wochen Urlaub zu Hause machen und unseren Garten genießen. Das wird dann hoffentlich weniger durchwachsen.

Zuviel des Guten

Kein Regen von Anfang April bis vor eineinhalb Wochen. Und dann die Sintflut.

2009-07-01a_1wzDie gerade reif gewordenen Taybeeren sogen sich so mit Wasser voll, dass sie glatt am Strauch verschimmelten.

2009-07-01a_2wzRosenknospen vermatschten – hier eine Laguna in der alten Kiefer, wo es eigentlich gar nicht so viel hinregnet.

2009-07-01a_3wzSumpfschwertlilien mögen zwar nasse Füße, aber das ausdauernde Nass von oben behagte auch ihren schweren Knospen nicht.

2009-07-01a_4wzMehltau an den jungen Zucchini-Pflanzen. So früh schon.

2009-07-01a_5wzDasselbe Schicksal erleiden die Gurken. Gerade fangen die ersten Gurken an zu wachsen, da werden die Pflanzen wahrscheinlich schon dahingerafft.

Ich werde heute noch mit einer Milchspritzung einen Rettungsversuch starten.

2009-07-01a_6wzIn den Tomaten-Töpfen, die beinahe alle zusätzlich eine Paprika bzw. Chili beherbergen, kam das Wasser gar nicht so schnell zum Abfließen, wie es von oben – trotz des geschützten Standortes an der Hauswand – nachfolgte. Bei meiner größte Chilipflanze begann der Stängel zu faulen. Mit einer Gabe Gesteinsmehl hoffe ich, die Pflanze zu retten. Seit heute früh hebt sie ihre Blätter wieder ganz leicht an.

2009-07-01a_8wzMeine schönen Spargelsalate im Gemüsegarten waren gerade erntereif bzw. kurz davor. Die ca. ein Meter hohen Pflanzen wurden allesamt vom schweren Regen niedergedrückt, sodass ich die letzten Tage damit verbracht habe, wenigstens ein paar Stängel zu schälen, zu blanchieren und einzufrieren. Letzte Woche gab es mehrmals überbackene Spargelsalat-Stängel mit viel Salat …

2009-07-01a_7wzSeht ihr die schwarzen Kugerln im Rasen? Das sind schwarze Ribisl. Für Nicht-ÖsterreicherInnen: schwarze Johannisbeeren. Die Ribisln waren alle – die roten, weißen und die schwarzen – gerade richtig reif für die Ernte, als der große Regen im wahrsten Sinne des Wortes über uns kam. Viele sind durch den ausdauernden und heftigen Regen einfach abgefallen. Heute versuche ich noch, einiges davon zu retten. Mal schauen, wie lange die Wettergöttin gnädig ist. Denn vorbei ist es noch nicht mit dem Regen. Nachdem es letzte Woche fünf Tage fast durchgehend sog. Starkregen (ich mag das Wort nicht) gab, gewittert es seither noch immer jeden Tag und es gibt dabei immer auch heftige Niederschläge.

Es kam kein Wasser in unser Haus, auch wenn der Gehsteig schon unter Wasser stand, nur unser Zeitloch war mehrmals für Stunden geflutet. Die Schäden im Garten sind verschmerzbar. Im Haus werfen sich die Parkettböden vor lauter Feuchtigkeit und all unsere Türen klemmen. Meine Seifen im eigentlich trockenen Seifenlager schwitzen allesamt. Wir haben unerträgliche tropische Schwüle, gerade richtig für wettersensible Menschen… Wirklich beschweren darf ich mich aber nicht. Viel schlimmer hat es andere erwischt.

PS: Jetzt sind ein paar Stunden vergangen – und ich will mich nun doch beschweren. Jetzt liegen neben den schwarzen Ribisln noch diese Dinger im Rasen.

2009-07-01a_9wzFielen grade mit einer Mordsgeschwindigkeit vom Nordwind geritten vom Himmel. Es sah aus, wie eine weiße Wand, die da runter kam.

Jammer-Post

2009-03-25wzGanz so schlimm kalt wie auf dem Foto ist es nicht. Aber heute ist der Garten wieder etwas angezuckert. Wir hatten in diesem Jahr noch keinen einzigen schönen Tag! Entweder es regnet, schneit oder graupelt, es ist eisig kalt – so wie heute, minus 2 Grad – oder es stürmt ganz gewaltig – so wie in den letzten Tagen wieder mit Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h und eisig schneidendem Nordwind.
Was aber auf den Garten bezogen nicht viel ausmacht. Denn nachdem ich mich endlich wieder schmerzfrei bewegen (und sitzen!) konnte, hat mich vor eineinhalb Wochen eine böse Erkältung erwischt: dröhnende Kopfschmerzen, Fieber, Angina und ein Schnupfen, dass ich mir am liebsten die Nase amputieren möchte… Also so oder so nix mit Gartenarbeit.

So „spät im Jahr“ hatte ich noch nie so wenige der anstehenden Frühlingsarbeiten erledigt. Aber ist ja auch nicht Frühling, wenn man’s genau nimmt. Zumindest nicht bei uns hier.

Zwischendurch habe ich immer mal wieder in euren Blogs geschmökert, aber zum Kommentieren fehlte mir die Ausdauer und die Energie – hab‘ ich ja zum Gesundschlafen benötigt.

So, genug gejammert. Wenigstens kommt heute Sonne bei den Fenstern herein, muss ich nur noch den Schnee-Zuckerguss ausblenden und kann mir von meinem Krankensofa aus den Frühling vorstellen.

Tomatenaussaat & Sitzprobleme…

Nachdem ich letzten Dienstag einen unschönen Abgang über unsere nasse Terrassentreppe hingelegt habe, muss ich leider langes Sitzen immer noch vermeiden. Ist einfach zu schmerzhaft. Stehen und Herumlaufen geht mittlerweile wieder ganz gut, aber das Sitzfleisch mag noch immer nicht so recht. Daher konnte ich auch nicht Kommentieren oder Bloggen.

Stattdessen – quasi als Trost und Ablenkung – habe ich in den letzten Tagen mit der Tomatenaussaat angefangen.

2009-03-09_1wzDie Auswahl bzw. den ausgefeilten Pflanzplan von Anfang des Jahres habe ich wieder über den Haufen geworfen. Mir sind ein paar Tomatensorten aus der Schweiz und aus Spanien zugeflogen, die ich unbedingt heuer noch ausprobieren will. Danke!

Viele von den Sorten aus meiner Tomatensamen-Schublade kann ich in diesem Jahr aufgrund von Platzmangel nicht anbauen. Gott sei Dank bleibt die Keimfähigkeit bei Tomatensamen recht lange erhalten.

Diesmal habe ich in mehreren Portionen gesät: am 3.3., am 5.3. und am 6.3. Morgen säe ich dann die restlichen Sorten.

Auf unseren Heizkörpern sieht es wieder mal so aus:

2009-03-09_3wzAuch einige Chilisorten stehen noch immer hier zum Keimen im Warmen. Unter meinen Sorten war teilweise schon recht altes Saatgut, das sich noch immer ziert mit der Keimung. Schon mehrmals musste ich nachsäen. Doch ich fürchte, bei einigen, besonders bei den milden Sorten waren die Samen schon zu alt. Großen Mangel an Chilis werde ich trotzdem nicht haben! So weiß ich wenigstens annähernd, wo ich die Pflanzen unterbringen kann.

2009-03-09_2wzKaum zu glauben, dass diese dünnen, zarten Keimlinge in den kommenden Monaten zu meterhohen, kräftigen Pflanzen heranwachsen, die kiloweise Tomaten tragen!

Damit sie das tun, besprühe ich insbesondere meine Tomaten wie auch in den letzten Jahren schon ab der Aussaat immer wieder mit verdünntem Kamillen- und Schachtelhalmtee. Das dient der Stärkung, sodass sie Braunfäule und anderen Krankheiten länger standhalten können. Zumindest ist das meine Überzeugung. Andere würden sagen, das ist unwissenschaftlicher Quatsch.

Da es in diesem Jahr ausgesprochen dunkel ist bei uns – schon wieder eine Woche nur mit Regen, Sturm und dunklem Himmel -, reicht das Licht an den Fensterbänken nicht aus. So stehen idie kleinen Pflänzchen m kühleren Keller auf meinem Nähtisch nun unter einer Tageslichtlampe. Ein zweiter heller Platz ist bereits in Arbeit.
Täglich werden sie besprüht und ein wenig gestreichelt, kein Scherz! Die sanfte Hin- und Her-Bewegung stärkt die Pflanzen ebenfalls, sodass sie kräftige Stängel bekommen.

Ich fürchte, mit dem Kommentieren eurer Blogs werde ich mich auch in dieser Woche noch zurückhalten müssen. Wie ich gerade merke, behagt mir das Sitzen noch gar nicht. Da gehe ich vielleicht dann doch lieber gleich heute Tomaten säen…

Ein Hauch von Winter

Nach zwei äußerst stürmischen Tagen und Nächten und einem Temperatursturz, bekam der Garten gestern Nacht eine dünne Decke. Die Temperaturen bewegen sich knapp um Null Grad herum, der Boden ist noch viel zu warm, also war die Freude nur von kurzer Dauer.

2008-11-23_01wz

Endiviensalat mit Zuckerguss

Auch für die gefiederten Bewohner unseres Grundstücks gibt es noch genügend frische Vitamine. Den Sanddorn konnten wir mangels Zeit nicht rechtzeitig beernten und die Brombeeren sind durch den kalten, sonnenlosen September einfach nicht reif geworden. Macht nichts. Jetzt freuen sich die vielen Vögel im Garten über die Futterquelle.

2008-11-23_02wzAm Teich beginnt sich eine dünne Eisdecke zu bilden. Unser Eisfreihalter, der für die Vögel auch im Winter Frischwasser garantieren sollte, funktioniert leider nicht, wie wir gerade feststellen mussten. Hoffentlich friert der Teich nicht zu, ehe wir ihn umgetauscht haben.

2008-11-23_04wzRund um den Teich, wie auch im übrigen Garten, blühen noch Chrysanthemen. Von mir lange Zeit verschmäht und einfach als „Friedhofsblumen“ gesehen, betrachte ich diese herrlichen Stauden mittlerweile anders: Sie bringen mit ihrer späten Blütezeit dem November eine Blütenpracht in vielen Farben und strecken den ersten Frösten trotzig ihre üppigen Blüten entgegen. Wenn sie nicht, wie diese hier, vom Sturm zu Boden gedrückt werden…

2008-11-23_07wzEinige Rosen haben durch den ungewöhnlich warmen November noch Knospen geschoben. Doch nur wenige schafften es bis zur Blüte – wie die eigentlich recht zickige Cappuccino, die uns im grauen November noch ein paar leuchtend gelbe Blüten geschenkt hat.

2008-11-23_03wzOder wie die robuste Heidetraum in der Säule vor dem Eingang zum Zeitloch.

2008-11-23_06wzUnsere „Sitze“ im Zeitloch sind verschneit, aber die Sturmböen werden durch die Mauern bestens abgehalten.

2008-11-23_05wzZu Samhain saßen wir noch ohne Jacke um das Feuer in der Mitte, so warm war es. Wie wird es wohl zu Wintersonenwende sein? In jedem Fall werden wir es kuschelig warm haben, denn unser neuer, relativ großer Aztekenofen, den wir nach Bedarf im Zeitloch anheizen können, garantiert mit Sicherheit hier lange gemütliche Stunden auch im Dezember.