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Sitzplatz in der Kiwilaube

Träumt ihr auch schon vom Frühling? Nun, dann kommt mit in unseren Garten, ich zeige euch wieder einmal einen unserer vielen Sitzplätze, die wir im Lauf der Jahre im Garten angelegt haben.

Ziemlich am Anfang unserer Gärtnerkarriere haben wir eine selbsfruchtende Kiwi gepflanzt namens Jenny. Jenny wuchs und gedieh. Die großen Blätter waren kuschelig weich, eine echte Schönheit. Nur getragen hat sie nicht. Somit musste Jenny weichen. Sie wurde ausgegraben, aber irgendwo, tief aus dem Untergrund schickt sie manchmal noch einen Trieb zu ihrem eigenen Gedenken hoch – und um mir ein schlechtes Gewissen zu machen.

Die vormals schon recht dicht bewachsene Kiwilaube ist noch recht kahl, obwohl wir umgehend eine eine glatte, rotschalige und-fleischige Kiwi, Purpurna Sadowa, und eine männliche Befruchtersorte gepflanzt haben.

Ich saß gerne unter dem Jenny-Dach, obwohl es nur ein recht improvisierter Sitzplatz aus überzähligen alten Möbeln war.

2014-12_KL001wzVor zwei Jahren brach der Sessel mir buchstäblich unter dem Hintern weg und eine neue Bank wurde angeschafft. Seither ist dieser Sitzplatz mein absoluter Lieblingsplatz im Garten geworden.

Die Bank ist gerade so lang, dass ich als Kurzling gut darauf liegen kann. Und es liegt sich gut hier neben dem Geplätscher der Zisterne! 2014-12_KL006wzNachmittags ist hier Schatten und so lässt es sich im Sommer gut aushalten.

2014-12_KL004wzGerade letztes Jahr habe ich den Platz noch mehr geschätzt. Aus dem Krankenhaus zurück wurde „das Bankerl“ zu meinem Ruhe- und Schlafplatz, wenn ich tagsüber ein wenig schlafen musste oder lesen bzw. häkeln wollte. Gute Träume garantiert ein selbstgemachter Traumfänger, den ich über meinem Plätzchen angebracht habe.

2014-12_KL008wzEine Solarleuchte spendet auch noch in lauen Sommernächten etwas Licht.

2014-12_KL003wzUnd sogar gegen die einfallenden Gelsen fanden wir eine gute Lösung.

2014-12-KL002wzIm Juni und Juli blüht die unbekannte Kletterrose am Holzschuppen mit einer Üppigkeit, die mich immer wieder begeistert.2014-12_KL007wz

Wenn man den Garten aus der Werkstatt heraus betritt, geht man an der Wurzenwand vorbei und die üppige Schönheit begrüßt einen mit ihrer unglaublichen Vitalität.

2014-12_KL005wzNur die Kiwis müssen noch wachsen, damit die Kiwilaube wieder ihren Namen verdient.

Sitzplatz auf der Abendbank

Weil ich mittlerweile – wie so viele andere von euch auch – angefangen habe, vom Frühling zu träumen, zeige ich euch heute unseren liebsten Sitzplatz am Abend. Der liebste? Nun ja, meistens. Denn hier kann man wunderbar sitzen und mit dem Gesicht die letzten Sonnenstrahlen des Tages einfangen.

Zwischen den rosenberankten Säulen betritt man den Rasen, der eigentlich, wenn er nicht gemäht ist, mehr einer Wiese gleicht.

2010_Abendbank5wzGleich nach der linken Rosensäule nach links drehen und schon steht man bei der „Abendbank“.

2010_Abendbank4wzHier lassen wir viele der schönen Gartentage ausklingen. Zum Höhepunkt der Rosenblüte umfangen einen die zarten Duftwolken von Louise Odier, Mme Isaac Pereire, Bernadette Lafont, William Lobb, Chartreuse de Parme und anderen etwas weiter weg blühenden Rosen.

2010_Abendbank2wzDurch die Anlage der Beete wirkt der Sitzplatz wie eine kleine Nische. Der Blick ist dem Garten zugewandt.

2010_Abendbank3wzDas große Rankgerüst rechts teilen sich William Lobb und die Clematis Mme Julia Correvon.

2010_Abendbank1wzZiemlich genau gegenüber der Bank liegt einer der beiden kleinen Hügel, zwischen denen das Zeitloch eingebettet ist.

2010_Abendbank6wzSo kann ich auf der Abendbank die letzten Sonnenstrahlen einfangen, dabei meinen Blick über den Garten schweifen lassen – und das genießen, was wir uns in den letzten Jahren hier geschaffen haben.
Wie sehr ich mich darauf wieder freue!

Sitzplatz im Kräutergarten

Im sogenannten Kräutergarten dachte ich anfangs, alle Kräuter unterbringen zu können. Da hatte ich meine Leidenschaft für Kräuter schwerstens unterschätzt. Darüber habe ich hier schon einmal geschrieben.

Nach einem Jahr gestaltete ich das kleine Fleckchen radikal um und gönnte uns einen kleinen Sitzplatz dort.

2009-10-21_01wzDer Kräutergarten ist nach Süden ausgerichtet, die Wand dahinter speichert die Wärme recht gut. Deswegen genießen wir hier gerne die ersten warmen Stunden nach dem Winter oder die letzte Abendwärme.

2009-10-21_02wzIm Frühling wirkt alles noch recht übersichtlich.

2009-10-21_03wzIm Mai beginnen die Rosen im Kräutergarten zu blühen. Die Rugosa-Rose Moje Hammarberg direkt vor den beiden Stühlen gewinnt jedes Jahr das Rennen um die erste geöffnete Blüte.

2009-10-21_04wzDann bietet sich einem dieser Blick: Die ersten Rosenblüten direkt vor der Nase zum ausgiebigen Beschnüffeln, begleitet von unzähligen Knospen der The Fairy links davon, die etwas später mit der Blüte beginnt, dann aber bis zum Frost durchblüht. Und im Hintergrund passen schon die Lavendelknospen auf den richtigen Zeitpunkt.

2009-10-21_05wzKurze Zeit später sitzt man dann für ungefähr einen Monat zwischen Rosen-Blütenwolken. Abgesehen von der Donau im Rücken schieben alle Rosen immer wieder Blüten nach.

2009-10-21_06wzDann beginnen die Lavendel mit ihrer langen Blütezeit und die direkte Sicht vom Sitzplatz aus verändert sich – links The Fairy, dahinter die Lavendelblüten in Blau und Weiß. Rechts neben den Stühlen schieben sich die zartgelben Blüten des Griechischen Bergtees noch ins Bild. Wieder sitzt man schnuppernd auf dem kleinen Platz. Da bei uns stets ein leichtes Lüftchen weht, dominiert einen Monat lang der Lavendel das Duftgeschehen.

2009-10-21_07wzNur kurze Zeit später beginnen die Echinaceen mit ihrer Blüte. Dazwischen schieben sich immer irgendwo Blüten oder Samenstände des Mutterkrauts hoch. Die Königskerzen, Verbascum chaixii Sixteen Candles, inzwischen auch über einen Meter hoch, stehen schon in den Startlöchern.

2009-10-21_08wzLangsam wird’s immer enger im Kräutergarten. Wer nicht weiß, wo der Zugang zu den Stühlen verläuft, tut sich schon schwer, ihn zu finden. Die Nachtkerzen beginnen mit ihrem allabendlichen Spektakel. Man sollte sich die Zeit nehmen, das langsame Öffnen ihrer Blüten zu beobachten. Nach dem Öffnen verströmen sie einen betörenden Duft.

2009-10-21_09wzLinks von den Stühlen wird’s auch immer dschungeliger. Dort wachsen Weinraute, Wermut, Echinaceen, Bilsenkraut, Verbena hastata, Rosmarin, Rainfarn und andere Pflanzen recht unkontrolliert in die Höhe und Breite.
Ach ja, hier zwischen Herzgespann (links), das um die zwei Meter hoch ist und ein toller Insektenmagnet ist, und Beifuß (recht), der noch höher wird, verläuft ein kleiner Trampelpfad. Doch den muss ich im Laufe der Sommers mehrmals freischneiden.

2009-10-21_10wzHier geht gar nichts mehr. Der Nordische Stechapfel, Datura stramonium, hat sich zwischen den Trittplatten ausgesät und darf bleiben. Bis zum Oktober wird er eine stattliche Höhe und Breite erreicht haben.

2009-10-21_11wzWie gut, dass der Duft-Sitzplatz auf mehreren schmalen Pfaden erreichbar ist.

Sitzplatz an der Zisterne

War wäre ein Garten ohne unterschiedlichste Sitzplätze? Unvorstellbar. Für uns zumindest. Wir bewohnen unseren Garten. Halten uns zu unterschiedlichen Tages- (und Nacht-)Zeiten in unterschiedlichen Gartenzimmern auf, bevorzugen – je nach Jahreszeit, Temperatur, Sonnenstand, Laune oder Tätigkeit – den einen oder anderen unserer zahlreichen Sitzplätze.

2009-07-01_06wzDer erste Sitzplatz im Garten, wenn man ihn über die Terrassenstiege betritt, ist der Sitzplatz an der Zisterne.2009-07-01_07wzHier stehen zwei nostalgisch anmutende Holzstühle unter einer alten Föhre. Vor den Stühlen, direkt im Blick, die Zisterne.

2009-07-01_01wzSie war das einzige brauchbare gestalterische Element, das wir im Garten vorgefunden hatten. Allerdings war sie nichts als ein schwarzes Loch, gefüllt mit Dreck. Wir haben sie freigelegt, gereinigt und lange überlegt, wie wir sie nutzen könnten. Schließlich haben wir eine Pumpe versenkt, mehrere Kofferraumladungen voll Steine in die Zisterne geschlichtet, in deren Mitte einen Schlauch von der Pumpe nach oben geführt und so lange daran herumgebastelt, bis zwischen den Steinen das Wasser gemächlich blubbernd nach oben kam und jetzt mit einem sanften Rauschen über die Steine rinnt.

2009-07-01_03wz Mehrere Jahre funktioniert die Billig-Konstruktion schon recht gut. Manchmal verrutschen die Steine etwas, wenn man zu viel dran herumfummelt, dann müssen wir wieder etwas herum schlichten, bis das Wasser wieder den Weg nimmt, den wir uns vorstellen und nicht einer Fontäne gleich in die Höhe schießt.

2009-07-01_05wzAls „Rückendeckung“ der Stühle haben sich im Lauf der letzten Jahre einige Topfpflanzen angesammelt, bis auf die Engelstrompete allesamt winterhart.

2009-07-01_04wzDiesen Sitzplatz genießen wir recht oft zu unterschiedlichen Tageszeiten das ganze Jahr über. Es ist einfach schön, dem sanften Plätschern des Wassers zu lauschen und seinen Blick ein wenig in den Garten schweifen zu lassen.

2009-07-01_08wzLeider ist’s auch heute wieder nix mit der abendlichen Entspannung draußen. Es regnet in Strömen seit über zwei Wochen. Heute gibt’s wieder Hochwasserwarnung für unser Bundesland.