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Spargel meets Bärlauchknospen

Neulich fand ich noch ein paar weiße Spargelstangen im Kühlschrank. Übrig geblieben von der letzten Spargelschlemmerorgie. Was tun mit den Resten? Zu wenig für eine Spargelmahlzeit und Risotto sollte es nicht schon wieder werden. Kurzerhand mal eine für uns neue Kombination ausprobiert. Penne gab es nämlich auch noch vom Vortag. Essen gehört einfach nicht in den Müll. Und der Bärlauch im Garten setzt schon Knospen an. Praktisch, dass ich ihn vor Jahren mal neben dem Kompost angesiedelt habe.

Penne mit Spargel & Bärlauchknospen

Zutaten:
zwei Hände voll Bärauchknospen
einige Stangen weißer Spargel
eine Zwiebel
Ölivenöl
etwas Zitronensaft
wenn vorhanden Spargelkochwasser, sonst Gemüsebrühe
Schlagobers
Salz, Pfeffer
Parmesan
Penne

Zubereitung:
Penne kochen.
Währenddessen Zwiebel fein würfeln, Spargel in ca. 2 cm lange Stücke schneiden.
Zwiebel in Öl glasig werden lassen, Spargelstücke dazugeben und ein paar Minuten anbraten.
Dann die Bärlauchknospen kurz mitbraten.
Mit Spargelkochwasser oder Brühe aufgießen, Schlagobers dazugeben und mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.

Das ganze über frisch gekochte Nudeln geben und mit Parmesan servieren.
Dazu passt ein junger Weißwein. Mahlzeit!

Löwenzahn-Spaghetti

Löwenzahn hat Hochsaison. Es gibt jede Menge Verwendungsmöglichkeiten für die Blüten, zum Beispiel Löwenzahnhonig, oder die Blätter (Erdäpfelsalat mit Löwenzahn, Farfalle mit Löwenzahn), aber es gibt noch mehr verwertbare Teile dieser gesunden Pflanze. Und einem dieser Teile widmet sich dieses Rezept, nämlich den Stängeln.

Spaghetti aus Löwenzahnstängeln

Ja geht denn das?
Ja, und ob! Man muss nur etwas Zeit und Arbeit investieren, die aber so nebenbei laufen kann – neben dem Anhören seiner Lieblingssendung im Radio oder einem Gespräch mit lieben Menschen.

Zuerst ab auf die Wiese! Bei uns sehr praktisch: Alles außerhalb unserer Gartenbeete ist Wiese, nicht Rasen, und somit kann ich im eigenen Garten pflücken. Man pflücke ein paar Hände voll möglichst lange, dicke Löwenzahnstängel ohne Blütenköpfe.

Die Stängel gründlich waschen und in zwei, drei Längsstreifen teilen. Das klappt ganz gut, wenn man mit einem kleinen Messer am dicken Ende ansetzt und Streifen „abzieht“.

Diese Streifen dann in kaltes Wasser einlegen. Sie kringeln sich dabei zusammen, so wie die meisten das noch aus Kindertagen beim Spielen mit dem Löwenzahn kennen 🙂 Wer es nicht so bitter mag, sollte die Stängel ruhig einige Stunden im Wasser liegen lassen und dabei das Wasser ein, zwei Mal wechseln. Dann abseihen.

Die Löwenzahnspaghetti ungefähr 10 Minuten in einem Sieb über heißem Wasser dämpfen, sodass sie noch „al dente“ sind. Man glaubt ja gar nicht, dass diese zarten Stängelstreifen so kräftig sind! Wer sie nicht al dente mag, kann sie auch länger dämpfen – aber immer wieder probieren, damit sie nicht zu weich werden. Durch das Dämpfen bleiben mehr Vitamine und Mineralstoffe erhalten als beim Kochen.

Wir haben unsere Löwenzahnspaghetti mit einer einfachen Tomatensoße und vielen Mozzarellawürfeln genossen. Ein gutes Glas Wein dazu schadet auch keinesfalls 🙂

Und jetzt ab auf die Wiese – und dann Mahlzeit!

Viele viele bunte … – Johannisbeertomaten mit Spaghetti

Johannisbeertomaten sind super! Sie schauen herrlich aus, wenn sie mit ihren langen Trieben aus Blumenampeln wallen, dicht behängt mit gelben oder roten Kugerln. Kleine Kinder lieben sie! Doch was tun die Erwachsenen damit?

In den Salat geben zum Beispiel und das Gefühl genießen, wenn sie beim Draufbeißen aufplatzen!

Oder über Spaghetti geben – ein schnelles Sommergericht.

Spaghetti mit Johannisbeertomaten

Zutaten:
Johannisbeertomaten gelb und rot
Knoblauch
Basilikum
Spaghetti
Salz
Olivenöl
Parmesan

Zubereitung:
Spaghetti in gesalzenem Wasser kochen.
Währenddessen die Johannisbeertomaten abspülen. Knoblauch hacken und in Olivenöl kurz andünsten. Johannisbeertomaten dazugeben und salzen. Manche der kleinen Kugerln zerplatzen durch die Hitze, andere erst am Gaumen beim Kauen. Wenn die Spaghetti fertig gekocht sind, das gehackte Basilikum in die Pfanne zu den Tomaten geben, einmal kurz unterrühren.
Spaghetti mit den heißen Tomaten auf den Tellern anrichten, Parmesan darüber geben, dazu ein gutes Glas Rotwein und das perfekte schnelle Sommergericht aus dem Garten genießen!

Wermut-Aperetif „Quer durch den Garten“

Meist im Mai, verstärkt im Juni, macht sich das Gefühl breit, dass einem die Kräuter bedenklich über den Kopf wachsen. Das Grünzeug scheint an einem geheimen Wettwachsen teilzunehmen. In mir löst das regelmäßig ein beinahe panikartiges Gefühl aus, im grünen Dschungel zu ersticken 🙂

Abhilfe kann man schaffen, indem man kreativ und genussorientiert an die Sache herangeht 🙂

Der Wermut (Artemisia absinthium) ist meistens einer der in Führung liegenden Teilnehmer und schießt in Rekordtempo in die Höhe und Breite. Was machen? Von ganz lieben Freunden inspiriert setze ich verschiedenste Wermut-Liköre an, die sich hervorragend als Aperetif eignen. Zum Beispiel vor ein paar Tagen diesen hier:

Wermut-Aperetif „Quer durch den Garten“

3 Flaschen trockenen Weißwein
zwei Zweige Wermut
eine Hand voll Malvenblüten (wegen der zart lila Farbe)
einige Blätter und Früchte der schwarzen Johannisbeere
ein paar Lavendelblüten
eine Hand voll Gänseblümchen
zwei Zweige Zitronenverbene
zwei Zweige Zitronenmelisse
ein paar wenige Schafgarbenblüten und -blätter
eine Bio-Zitrone in Scheiben geschnitten
weißer KandiszuckerAlle festen Zutaten in ein großes Glas geben, mit Weißwein übergießen, fest verschließen und zwei Wochen stehen lassen. Alle paar Tage einmal schütteln.

Dann kommt der spannende Teil: Kostprobe!
Ist es zu wenig süß, dann ein wenig Kandiszucker hinzufügen und wieder ein paar Tage warten!
Ist der leicht bittere Wermutgeschmack zu dominant? Dann mit noch einer Flasche Wein aufgießen.
Ist vom Wermut zu wenig zu schmecken? Ab mit dem nächsten Zweig ins Glas!

So kann man sich langsam an den gewünschten Geschmack herantasten.

Wenn man zufrieden ist mit dem Ergebnis, alles abseihen und in Flaschen abfüllen.

Mit Eiswürfeln und eventuell einem Melisseblatt als Deko servieren!

Das Schöne an diesem „Rezept“ ist, dass man der Kreativität freien Lauf lassen kann!
Wir brechen auf zu unendlichen Weiten und unerforschten Regionen des Geschmacks, indem wir Rotwein nehmen, vielleicht ein wenig Weinbrand dazugeben. Soll es eher weihnachtlich schmecken? Dann einfach Vanilleschoten, Zimtstangen, Nelken und Orangen hinzufügen! Unerschrockene Geschmacksforscher wie wir haben schon alles Mögliche versucht von A wie Apfelbeeren über H wie Hagebutten bis hin zu Z wie Zitronengras. Brauner Kandiszucker schmeckt übrigens auch anders als weißer!

Seid kreativ, es macht Spaß und eure Gäste werden es lieben!

Besiege den Heinrich! – Überbackener Guter Heinrich

Es kommt unweigerlich die Zeit, wenn der Gute Heinrich im Beet überhand nimmt, sich breit macht, riesige Blätter produziert, lange Blütentriebe in die Höhe und zur Seite schiebt, gnadenlos sein Territorium ausdehnt und die königliche Herrschaft im Beet übernehmen will, um seinem englischen Namen Good King Henry gerecht zu werden. Dann ist es Zeit für dieses köstliche Rezept:

Überbackener Guter Heinrich

Zutaten:
Berge an Gutem Heinrich (Blätter mit den Stängeln, Blütenstände)
ein paar Knoblauchzehen
Olivenöl
Butter
Mehl
Milch
etwas Zitronensaft
Parmesan
Salz
Pfeffer
Muskatnuss

Zubereitung:
Den Guten Heinrich waschen und blanchieren. Nach dem Abseihen mit kaltem Wasser übergießen, damit sich die grüne Farbe hält. Wirklich gut abtropfen lassen. bzw. das Wasser leicht aus den Blättern drücken.
Eine Auflaufform mit Olivenöl auspinseln und den Guten Heinrich in die Form legen.
Knoblauchzehen hacken oder pressen und über der grünen Basis verteilen.
Ein bisschen salzen und pfeffern.
In einem Topf etwas Butter zergehen lassen, mit Mehl stäuben, verrühren, mit Milch aufgießen, mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft und Muskatnuss abschmecken und geriebenen Parmesan in die Soße rühren.
Die Soße über den Guten Heinrich gießen. Die Zutatenmengen bei der Soßenzubereitung richten sich nach der Größe der Auflaufform – das Grünzeug soll leicht bedeckt sein.
Bei ca. 180 Grad im Rohr solange backen, bis die Masse fest und an den Rändern leicht gebräunt ist.

Auf Tellern portionsweise anrichten, dazu eine Schüssel Salat aus dem Garten und ein gutes Glas Weißwein – Mahlzeit!

Schon ist Good King Henry in die Schranken verwiesen, treibt bescheiden wieder frisch aus und arbeitet geduldig am nächsten Versuch seiner territorialen Ausdehnung – und wir freuen uns auf die nächste Mahlzeit aus dem „Spinat für Faule“.

Hinweis:
Wer keinen Heinrich hat, kann dieses Rezept auch mit allen anderen Spinat-Gemüsearten zubereiten, zB mit Blättern des Baumspinat, der Gelben Mondseer Melde, der Roten Melde oder mit richtigem Spinat oder Mangold. Auch für Brennesselblätter eignet sich dieses Rezept. Und man glaubt es kaum: Man schmeckt tatsächlich einen Unterschied zwischen den einzelnen Blattgemüsearten.